Einrichtung einer Gebrauchtwarenbörse auf einem Entsorgungshof der Stadt Stuttgart

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Abfall, Sauberkeit
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

254
weniger gut: -109
gut: 254
Meine Stimme: keine
Platz: 
402
in: 
2013

Seit mehr als 20 Jahren betreibt die Stadt Freiburg (anfangs über die Caritas , seit gut 10 Jahren in einer GmbH(53%) zusammen mit einem privaten Entsorger(47% )) eine Warenbörse auf einem ihrer 3 Entsorgungshöfe. Gut erhaltene Haushaltsgegenstände können auf allen Entsorgungshöfen zweckgebunden kostenlos abgegeben werden oder werden vom Personal zwecks Weiterverwendung aussortiert, in einer Lagerhalle zusammengeführt und einmal pro Woche für ca. 2 Stunden zum kostenpflichtigen Erwerb durch Bürger freigegeben. Die Preise werden individuell festgelegt und bewegen sich je nach Güte und Zustand zwischen einigen Euro bis ca.25.-€ für sehr hochwertige Artikel (z.B.neuwertiges Fahrrad ).
Die Einrichtung wird von den Nutzern als phasenweise chaotisch (weil großer Andrang) aber durchweg als sehr positiv beurteilt. Wegen der großen Nachfrage und des Publikumserfolges hat die Verwaltung im Jahr 2012 die Kapazität der Lagerfläche durch Aufstockung der Halle auf 350 qm vergrößert und betrachtet das Angebot insgesamt als Erfolgsmodell. Der Erlös wandert in den Geschäftsbetrieb der Abfallwirtschaft, ist aber insgesamt nicht kostendeckend. Die Mitarbeiter der Entsorgungshöfe unterstützen und fördern die gute Idee nach Maßen.
Ich schlage die Einrichtung einer solchen Gebrauchtwarenboerse für Stuttgart vor. Eine räumliche Anordnung in Anlehnung an einen Entsorgungshof (3 der von der Verwaltung ursprünglich geplanten 6 Entsorgungshöfe existieren zur Zeit) erscheint sinnvoll. Details wie Sortiment, Öffnungszeiten, Ort, Personal, Gebäude usw. bedürfen der Detailplanung.
Ziel ist eine Steigerung der Nutzung gebrauchsfähiger Güter unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit, Vermeidung von Müllanfall und Deckung des Haushaltsbedarfes für den "schmalen Geldbeutel". Das Verfahren erfordert aufgeschlossenes, achtsames und unterstützungsbereites Personal auf allen Entsörgungshöfen. Eine rigorose und dirigistische Führung des Personals kann nicht zum Erfolg führen.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

10 Kommentare lesen

Sehr guter Vorschlag!
Die Stadt Stuttgart könnte dieses Modell problemlos von Freiburg übernehmen!
Ich wundere mich schon seit Jahren, das in den Stuttgarter Wertstoff-(Entsorgungs-)höfen Sachen weggeworfen werden, die andere noch sehr gut wiederverwenden würden, wenn sie denn dürften. Ich habe deshalb schon mehrmals deswegen das Personal auf den Wertstoffhöfen angesprochen, warum man diese noch brauchbaren Sachen nicht z.B. in das Fairkauf-Kaufhaus für Bürger mit geringem Einkommen gibt (oder, wenn es in dieser Wegwerfgesellschaft niemand mehr will, über die entsprechenden Hilfsorganisationen den bedürftigen Menschen in den Entwicklungsländern kostenlos zur Verfügung stellt. Es hieß dann immer, dies würde nicht gehen, weil diejenigen, die die (auch die noch brauchbaren) Sachen zur Vernichtung in den Wertstoffhöfen abgeben, dies nicht wollen und es deshalb Diebstahl wäre. Seit kurzem stehen deshalb sogar neue Schilder mit dem Aufdruck "Wegnahme ist Diebstahl!" vor den Containern in den Wertstoffhöfen.

Könnte man kombinieren: der Verschenktmarkt ist relativ unbekannt und könnte durch eine Medienkampagne bekannter gemacht werden. Auch auf den Wertstoffhöfen könnte dafür geworben werden.

Das Entnehmen des "Mülls" aus den Containern ist Diebstahl, da der Wertstoffhof mit den Rohstoffen Geld verdient. Deswegen ist es auch nicht zu tolerieren, wenn Nachts vor der Sperrmüllabholung irgendwelche Banden Altgeräte wie Kühlschränke oder sonstige Metallgegenstände entwenden. Man könnte zwar der Meinung sein, dass diese die Ware wieder fit machen und weiterverwenden, was der Umwelt zu Gute käme, aber meist werden diese Altgeräte Tonnenweise zu Festpreisen an Zwischenhändler verscherbelt die damit Überseecontainer füllen und ins Ausland verschiffen lassen. Dort werden sie wiederum an örtliche Rohstoffjäger vertickt die dann mit Eisenstangen und brennenden Autoreifen an die Gewinnung der Rohstoffe gehen. Es hat also seinen Sinn, wenn der Wertstoffhof auf seine sieben Sachen aufpasst und auch als Privatperson sollte man dafür Sorge tragen das die Altgeräte beim Wertstoffhof landen und nicht vorher von ominösen Gestalten abgeholt wird (mitunter ein Nachteil des "Verschenkemarkts").

Hallo, so was gibt es schon.
In den Sozialkaufhäusern und Caritaskaufhaus.

Vorschläge jeglicher Art finde klasse! Klar, es gibt die Caritas und ähnliche Verbände und auch den Verschenkemarkt über die Abfallwirtschaft Stuttgart, aber ich kenne nach wie vor Menschen, die diese Angebote nicht kennen, deswegen fände ich es nicht verkehrt einen weiteren Markt zu eröffnen!
Und es wird wirklich zu viel an funktionierenden Gegenständen im Müll entsorgt, kaum ein Mensch macht sich noch Gedanken, über die wertvollen Ressourcen die verschwendet werden - mich eingeschlossen! Daher finde ich, macht solch eine Einrichtung Sinn!

Die Sperrmüllberge am Straßenrand sprechen für sich. Nach meiner Einschätzung sind es Riesenmengen von sehr gut erhaltenen Gegenständen, die keiner weiteren Nutzung zugeführt werden. Der zusätzliche Aufwand dafür stellt wohl eine zu große Hemmschwelle dar. Aus diesem Grund halte ich es für eine ausgezeichnete Idee, bei der zentralen Sammelstelle einen "Filter" für Erhaltenswertes einzurichten.

Das Fairkaufhaus in Stuttgart-Feuerbach nimmt jederzeit gerne alle Gegenstände kostenlos an, die noch von Anderen benutzt werden können. Die Mitarbeiter sortieren, bessern teils aus (vor allem Möbel) und verkaufen diese Gegenstände billig an Jedermann. Dieses Kaufhaus wird von der Caritas betrieben.
Die beiden Oxfam-Filialen in Stuttgart nehmen gut erhaltene Bücher, Spiele, Schmuck, kleinere Einrichtungsgegenstände, Kleidung,... an. Der Verkaufserlös wird für die Oxfam-Projekte in aller Welt benutzt.
Wir haben also in Stuttgart mehrere Möglichkeieten kostenlos Gegenstände abzugeben. Man muss es nur wollen.

Sehr guter Vorschlag, aber einmal in der Woche für nur 2 Stunden zu öffnen, finde ich viel zu kurz.

Mit Rückkehr zur alten Sperrmüllabfuhr hätten wir das Gleiche flächendeckend in der ganzen Stadt.

zu aufwändig - wenn jemand etwas Guterhaltenes abzugeben hat kann er es in den Verschenkemarkt oder ähnlichen Internetmärkte kostenfrei anbieten. Meistens scheiterts am wollen - es ist ja mit Aufwand verbunden.