Kirchenglocken nur noch zu Anlässen oder vor dem Gottesdienst läuten

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Stadtbezirk: 
Zuffenhausen
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Thema: 
Gesundheit
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

195
weniger gut: -466
gut: 195
Meine Stimme: keine
Platz: 
2150
in: 
2015

Müssen Kirchenglocken im 15 Minuten-Takt läuten oder dreimal an jedem Tag? Leben wir auf dem Land?

Beschränkung des Glockenleuten auf feierliche Anlässe und vor einem Gottesdienst sollte ausreichend sein. Und wenn, dann bitte in erträglicher Lautstärke! Alles wird geräuschmäßig reglementiert, nur die Kirche darf alles?
Schwerpunkt Stadtteil Stuttgart-Rot.

Kommentare

25 Kommentare lesen

Sehr guter Vorschlag! Das Läuten hatte einen Sinn vor recht langer Zeit als Wecker und Armbanduhren (bzw. heute Handys) noch nicht so verbreitet waren, heutzutage ist es nur noch Lärmbelästigung.

Also bitte, ich wohne in unmittelbarer Nähe einer Kirche und höre das schon gar nicht mehr. Auch empfinde ich den Glockenschlag als Tradition und Kulturgut.

Die Kirchenglocken erfüllen auch heute noch nach wievor ihren Sinn. Nicht jeder Mensch hat ein Mobiltelefon und da in Waldgebieten oder auf den Feldern keine Uhren stehen, richtet man sich nach den Glockenschägen und weiß wieviel Uhr es ist. Außerdem sind sie angenehmer wie solch ein blödes Handypiepsen. Und im Alarmfall eignen sich Kirchenglocken besser wie wenn die Polizei alle Straßen abfahren muß.

Ich finde den Vorschlag auch sehr gut und werde ihn unterstützen, und das Gehör hört alles Tag und Nacht !!

@sorgenfri
Naja, früher bestand halt eher die Notwendigkeit, heutzutage kann sich wirklich jeder eine Armbanduhr anschaffen. Kann man ja wohl nicht vergleichen mit früher als zahlreiche Leute auf das Wecken durch das Bimmeln und die Zeitangabe wirklich angewiesen waren.

Bei Glockengeläut denk ich zwar an alles andere als an einen Alarmfall, aber von mir aus gestehe ich Kirchenglocken diesen Sinn noch zu, und natürlich dürften die Kirchen weiterhin im Alarmfall läuten. Was dass angeht wäre es ja noch sinnvoller wenn die Glocken ansonsten nicht oder seltener läuten da man sie sonst ja schon garnichtmehr hört wie filmfan1964 beschreibt. Also im Grunde ein weiteres Argument für diesen Vorschlag.

lieber Kirchenglocken als den Ruf von einer Moschee

@ HD
Und wo bitte wird gefordert Kirchengebimmel gegen Muezzinrufe auszutauschen? Hier jedenfalls nicht. Mich würd beides stören, in der Realität stört mich nur das Kirchengebimmel, Moscheerufe hab ich in Stuttgart noch nicht vernommen.
http://stopegida.tk

@Vaihinger: Ich meinte das Glockengeläut der Kirche in der Nähe. Das nehme ich nicht mehr bewusst wahr. Ansonsten finde ich das Schlagen einer Turmuhr (egal ob Kirche, Rathaus etc.) sehr schön. Wie ich schon schrieb ist dies auch Teil unserer Kultur... Ich finde den Vorschlag eigentlich befremdlich, da ich davon ausgehe, dass derjenige der hier aufgewachsen ist, es als normal ansieht. - Viel schlimmer finde ich z.B. in öffentlichen Verkehrsmittel das Gebimmel, Gepiepse, das Läuten etc. der Handys rücksichtsloser Zeitgenossen!

Ich finde die grundsätzliche Einstellung der Kirchenglocken zu laut. Es wäre ja auch möglicher sie leiser einzustellen, die Kirche der heiligsten Dreifaltigkeit zum Beispiel macht so einen Glockenkrach, dass man einen Hörsturz erleiden kann. Morgens um sieben schmeissen einen normalen Menschen die Glocken mit einem aufdringlichen Geläute aus dem Bett oder belästigen. Da sollte doch wirklich nachgebessert werden.

@filmfan1964
Ich hab an sich auch nichts gegen Kirchengeläut an sich, wenn man irgendwo spazierengeht und in weiter Ferne eine Kirchenglocke läutet kann das natürlich sehr idyllisch sein. In der Realität, im Alltag, empfinde ich es allerdings eben eher wie Krawallschachtele, Kultur hin oder her. Im Urlaub im Allgäu haben mich regelmäßig die Kuhglocken geweckt: Im Alltag fänd ichs extrem nervig, in der idyllischen Urlaubssituation fand ichs hingegen toll.

Das Handygebimmel find ich auch nicht schön, hat aber immerhin noch einen Sinn und stört mich nicht wenn ich zu Hause bin. Aber was hat das eigentlich mit Kirchenglocken zu tun?

@Vaihinger: Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass das ständige Gebimmel, Gequatsche, SMS-Tönen etc. der Handys und deren Verwender wesentlich mehr stören, als das viertelstündliche Geläut einer Kirchenglocke.

Es ging mir um Belästigung durch Kirchenglocken. Es ist weniger romantisch, wenn man in seinen eigenen vier Wänden fast aus dem Bett fällt nur weil man neben einer Kirche wohnt. Die Lautstärke selbst, wenn man auf der Straße entlang geht, empfinde ich als extrem unangenehm. Evtl. liegt es auch am Klangbild.
Beim Vergleich mit einer Moschee ist Vorsicht geboten. Da ja angeblich der Islam neuerdings zu Deutschland gehört sicherlich nur eine Frage der Zeit bis jemand argumentiert, und das zu recht, das eine Moschee im direkten Vergleich nicht mehr belästigt als eine Kirche. Es geht hier nicht um das verbieten einer Religion!!! Egal ob Christ oder Moslem, egal, aber bitte ohne Belästigung dritter.

Auch die Kirchen halten sich an die vorgegebenen Lautstärke-Grenzwerte, die allgemein gelten. Es gibt dafür sogar extra Beauftragte. Auf Anfrage bei der Kirchengemeinde erhalten sie jederzeit und gerne eine Auskunft über die Messungen.

@Eli13
Schön wärs, stimmt leider nicht: Die Grenzwerte gelten lediglich für weltliches Geläut (beispielsweise das oben erwähnte Alarmläuten), nicht für sakrales welches mehrmals täglich stattfindet:

" Angelus Domini
Betzeitläuten
Gebets- und Gedächtnisläuten
Läuten während gottesdienstlicher Handlungen
Läutezyklus der Heiligen Woche

Das Angelusläuten ist ein Läuten der katholischen Kirche, welches – außer in der Zeit von Gründonnerstag bis Ostersonntag dreimal täglich stattfindet.

Das Betzeitläuten hingegen wird von den protestantischen Kirchen ausgeübt. Wie oft die Glocke läutet sowie zu welcher Zeit, ist regional verschieden.

Gebets- und Gedächtnisläuten wird sowohl bei den Katholiken als auch bei den Protestanten praktiziert. Es findet drei Mal am Tag statt und soll die Gläubigen daran erinnern, ein Gebet zu sprechen. In Klöstern, welche noch aktiv sind, findet diese Art des Glockengeläuts stündlich statt.

Vor beziehungsweise während eines Gottesdiensts werden aus verschiedenen Anlässen die Glocken geläutet; teilweise beginnt das sogenannte „Einläuten“ bereits am Vorabend des Hochfestes beziehungsweise sonntags.

Der Läutezyklus der Heiligen Woche bezieht sich auf die Osterwoche, wobei es auch hierbei regionale Unterschiede bezüglich der Häufigkeit sowie der Wahl des Glockenschlags gibt."

Sehr guter Vorschlag! Es hat nichts mit einer unzureichenden Wertschätzung von Religion und Tradition zu tun. Wir wohnen beispielsweise in der Nähe der Russischen Kirche - jedes Wochenende läutet diese Kirche in einer unglaublichen Lautstärke alle 30 Sekunden - und das über eine Stunde...Bitte die Lautstärke minimieren und die Anlässe einschränken...

Lieber Glockenläuten als den Dauerkrach von LKWs und das Motoraufheulen der Autos oder die Dauerbeschallung in den Konsumtempeln.

@Zwergennase
Mir ist bisher nicht bekannt dass Glockengeläut dafür sorgt dass es keinen Verkehrslärm gibt, oder keine Beschallung in Konsumtempel.

Viele polemische Aussagen sind hier dabei:

- "Lieber Kirchenglocken als …". Das ist hier nicht das Thema und aus der Abschaffung des Kirchenläutens resultiert keine vermehrung anderer Störquellen. Also bitte sachlich bleiben.

- "Besser als Handygebimmel". Die Alaramsignale eines Mobiltelefons stören nicht ganze Stadtgebiete. Und die Wegnahme des Kirchenläutens wird auch nicht das "Handygebimmel" beeinflussen.

Ich bin für den Vorschlag. Das Kirchenleuten ist nicht mehr Zeitgemäß und im Zeitalter von Trennung zwischen Staat und Kirche hat das auch nichts mehr hier zu suchen. Besonders nicht Samstagen und Sonntagen.

zu Vaihinger und Stadtpirat:
Ich glaube, Sie haben das was falsch verstanden.
Ich wollte sagen: Bevor das Glockenläuten abgeschafft werden soll, sollten lieber die für mich schlimmeren Krachmacher (s.o.) abgeschafft werden. Manchmal hilft mir das Glockengeläut sogar, mich von den anderen Geräuschen abzuschirmen und zu entspannen.
Und wegen Trennung von Kirche und Staat: Die Glocken läuten doch nicht vom Rathaus (außer dem Glockenspiel), sondern vom Kirchturm. Und wie ist das mit der Konsumtempelbeschallung? Hat der Staat mit diesen Werbevaranstaltern eine Verbindung, dass er das alles befürworten muss? Oder mit den Verkehrslärmverursachern? Es tut mir leid, ich verstehe Ihr Problem nicht.

@Zwergnase
Nein, da hab ich nichts falsch verstanden: Sie spielen das Glockengeläut damit herunter indem sie andere Lärmquellen heranführen. Das eine hat mit dem anderen allerdings garnichts zu tun. Egal was mit den anderen Lärmquellen passiert, das Glockengeläut ist da und stört. Das spricht natürlich nicht dagegen auch gegen andere Lärmquellen vorzugehen, entschuldigt andererseits aber eben auch das Glockengeläut nicht.

Es ist schön, daß in Zuffenhausen die Kirchenglocken läuten. Das gehört hierher. So wollen wir das auch weiterhin haben! Wem das nicht paßt, der kann ja weiter weg von der Kirche ziehen. Fertig, aus, Amen.

Ich finde Kirchenglockenläuten auch sehr schön und freue mich daran, das darf schon sein! Bei all dem täglichen nervigen Lifestyle-Gelärme um uns herum - was ist denn nun wirklich Ihr Problem?

Wir sind ein christlich-geprägtes Land. Da wird man doch das bißchen Kirchenglockenläuten aushalten. Außerdem erspart es mir morgens den Blick auf die Uhr. Also: bitte lassen!

@whuhs
Mit Ihrer Argumentation "christlich-geprägtes Land" müsste man auch Inquisition und Kreuzzüge aushalten. Ich hoffe das ist nicht ihre Absicht. Das Geläut erspart tatsächlich sogar den morgendlichen Wecker. Das einzige Problem: man kann sich nicht aussuchen wann man geweckt wird, egal ob Werk-, Sonn- oder Feiertag.

1) Das weltliche Uhrzeit-Läuten ist nicht mehr zeitgemäß. Es reicht vollkommen, wenn die Kirche zu ihren Ritualen per Glocken ruft. Tatsächlich müsste man dies dann auch den Muslimen erlauben. Und anderen Gemeinschaften. Ob man das will, muss die Mehrheit entscheiden.

b) Fest steht, dass das Einhalten der Lärmschutzwerte durch Glocken nicht von Amts wegen kontrolliert wird. Die Gläubigen lassen die Glocken in Größe und Menge und Uhrzeit nach Gusto läuten und warten, bis sich einer beschwert. Der- oder diejenige muss dann das Recht auf Einhaltung der gesetzlichen Werte durchfechten. Gerne werden die Lärmgeplagten direkt neben der Kirche dann von jenen beschimpft, die weiters weg wohnen und die Glocken auch hören wollen. Ich kann nur jedem raten, nie direkt neben eine Kirche zu ziehen - auch wenn sie nicht läutet. Das kann sich jederzeit ändern, weil Sie als Anwohner nicht gefragt werden müssen. Die Entscheidung über Zahl der Glocken und Läutezeit entscheidet allein die Kirchengemeinde.