U-Bahnen am Wochenende auch nachts fahren lassen

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
|
Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

549
weniger gut: -89
gut: 549
Meine Stimme: keine
Platz: 
68
in: 
2015

Eine Stadt in der Größe von Stuttgart sollte auch eine vernünftige Nachtverbindung ermöglichen, zumal die Nachtbusse oft sehr voll sind.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Antrag wurde in den Haushaltsplanberatungen nicht behandelt.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Seit Einführung der Nachtbusse im Jahr 1990 wurde dieses Angebot kontinuierlich weiterentwickelt und der Fahrgastnachfrage immer besser angepasst. Startete man zu Beginn mit neun Linien und jeweils zwei Abfahrtszeiten, verkehren inzwischen zehn Linien mit jeweils fünf Abfahrtszeiten.

Die Einführung eines nächtlichen Stadtbahnangebotes am Wochenende würde zu einer deutlichen Kostensteigerung führen. Neben den für die Stadtbahn grundsätzlich deutlich höheren Aufwendungen pro Betriebs-km im Vergleich zum Bus spielt dabei noch die erhebliche Anzahl von Tunnelstrecken und unterirdischen Haltestellen eine entscheidende Rolle: Beleuchtung und Sicherung der unterirdischen Haltestellen, Besetzung der Leitstelle und Überwachung der Tunnelstrecken sind nur einige Beispiele der Vorkehrungen und Maßnahmen, die bei einem Nachtnetz der Stadtbahn berücksichtigt werden müssen.

Ein nächtlicher Stadtbahnbetrieb bedeutet aber nicht automatisch ein besseres Angebot für alle Fahrgäste. Während die Nachtbusse derzeit im Abstand von maximal 40 Minuten fahren, würde ein Stadtbahnnetz voraussichtlich nur einen Stundentakt vorsehen. Hinzu kommt, dass die Stadtbahnstrecken keine mit dem Nachtbusnetz vergleichbare flächenhafte Erschließung bieten. Das bedeutet, um auch weiterhin Gebiete abseits der Stadtbahnstrecken nachts anbinden zu können, sind zusätzliche Nachtbusse notwendig, ein reines Stadtbahnnetz wäre diesbezüglich ein klarer Rückschritt. Zwei unterschiedliche Verkehrssysteme bedingen wiederum notwendige Umstiege an fest definierten Haltestellen, Reisezeiten können sich dadurch im Vergleich zu heute auch erhöhen.

Aufgrund der deutlich höheren Kosten eines nächtlichen Stadtbahnangebotes an Wochenenden bei gleichzeitig differenziertem Nutzen für die Fahrgäste und stagnierender Fahrgastnachfrage in den letzen Jahren ist eine entsprechende Umsetzung nicht vorgesehen.

Kommentare

8 Kommentare lesen

Ich fürchte, Ihr Wunsch wird Utopie bleiben. Denn wo wird heutzutage gespart? Nicht am Equipment - sondern an den Personalkosten! Und Personal bzw. Personalkosten wären die Konsequenz dieser Forderung!

Der Vorschlag ist ausgesprochen sinnvoll. Doch ich denke, filmfan1964 trifft den Nagel auf den Kopf. Und was würden schon Bahnen nützen, die alle Stunde mal fahren...

Volle Zustimmung. Die Personalkosten sind mal wieder ein vorgeschobenes Argument. Zum einen schafft es Arbeitsplätze und zum anderen gibt es Systeme wo die Bahnen ferngesteuert werden und außer in der Überwachungszentrale werden keine Fahrer für die Stadtbahnen und Metro benötigt.

@sorgenfri:
Zitat: "...zum anderen gibt es Systeme wo die Bahnen ferngesteuert werden und außer in der Überwachungszentrale werden keine Fahrer für die Stadtbahnen und Metro benötigt."

Das ist in Nürnberg. Für Stuttgart gilt das (leider) nicht und wäre auch so schnell in unserem System nicht umsetzbar.

Es ist halt so, dass Stuttgart - wie immer - 10 Jahre hinterherhinkt. Wer sich einen Ladenhüter wie S21 aufschwatzen lässt, was größere Städte dankend abgewinkt hatten - ist halt auch in diesem Bereich völlig hinterher!

Das muss nicht sein. Denn U-Bahnen stellen auch eine Lärmbelästigung dar. Irgendwann muss auch mal Ruhe sein.

Als Landeshauptstadt sollte das selbstverständlich sein!

Was bei der S-Bahn geht, sollte auch bei der SSB möglich sein! Ein Muss für eine „Großstadt“. Solche Vorschläge verdienen viele Stimmen. Vielleicht wacht ja irgendwann mal jemand im Rathaus (unser grüner OB?) auf und müht sich, den Innovationsabstand von 10 Jahren (oder sind es 20?) gegenüber konkurrierenden Metropolen zu verringern.