Rückbau der Brenzkirche fördern

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Nord
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

260
weniger gut: -119
gut: 260
Meine Stimme: keine
Platz: 
1376
in: 
2015

Durch die Killesberghöhe und die geplante Bebauung der "Roten Wand" rückt die Brenzkirche ins Zentrum eines neuen Wohngebietes. Man sieht ihr nicht an, dass sie ursprünglich wie die benachbarte Weißenhofsiedlung im Stil des "Neuen Bauens" gebaut wurde und architektonisch für einen Aufbruch in die Moderne stand. 1939 wurde die Kirche unter nationalsozialistischem Druck germanisiert. Englische Bomben machten diesen Umbau 1943 rückgängig. Die Chance, nach dem Krieg ein Zeichen zu setzen und die ursprüngliche Kirche wieder aufzubauen wurde nicht genutzt.
Die evangelische Kirchengemeinde Stuttgart Nord setzt sich dafür ein, dass die Brenzkirche als besonderes Zeugnis des "Neuen Bauens" ihre ursprüngliche Gestalt wieder zurück bekommt. Damit bekäme sie endlich ihren Platz im Ensemble einzigartiger Bauwerke der Moderne auf dem Killesberg, die Menschen aus aller Welt in unsere Stadt locken. Dies sollte auch öffentliches Interesse sein. Da die Kirche dieses Projekt nicht alleine stemmen kann, bitten wir um finanzielle Förderung durch die Stadt.

Kommentare

13 Kommentare lesen

Es geht hier darum ein architektonisches Erbe der Stadt wieder herzustellen- sicher nicht die kirche selber finanziell zu unterstützen!!

"architektonisches Erbe der Stadt" Die Kirche ist doch im Besitz der Kirche, nicht der Stadt, oder? Die Stadt soll das bezuschussen weil das Stadtbild dann schöner ist? Dann müsste sie konsequenterweise sehr, sehr viele Immobilienbesitzer bezuschussen ;-)

@K.E.Fischer: Ein sehr schöner Vorschlag, danke. Anstatt Millionen in die Werbung für S21 zu stopfen, sollte die Stadt tatsächlich solche sinnvollen Projekte unterstützen. Gerade dieses Beispiel würde zwei Fliegen mit einer Klatsche treffen: Einerseits die Architekturgeschichte sowie die Geschichtsaufarbeitung andererseits. --- Allerdings hat ja Stuttgart enorme Schwierigkeiten was die Aufarbeitung der NAZI-Vergangenheit angeht. Und durch die bisherigen Kommentare kann man leider ersehen, dass Kultur speziell Kulturgeschichte in Stuttgart nicht erwünscht ist. LEIDER!!

@filmfan1964
Da haben Sie mich wohl missverstanden: Ich bin sehr für Kultur und auch Kulturgeschichte zu begeistern. Ich hätte garnichts dagegen wenn die Stadt die Kirche kauft, anhand der Historie umbaut und dann beispielsweise ein kulturgeschichtliches Museum einrichtet. Wenns die Allgemeinsheit/die Stadt zahlt sollte es auch der Allgemeinheit/der Stadt und nicht einer Religionsgemeinschaft gehören.

Wenn auch nicht städtische Aufgabe, ein sehr guter Vorschlag.

Ich finde den Vorschlag gut. Schließlich hat sich ja auch der "Staat" bzw. genauer die "Partei" damals für die Verschandlung eingesetzt. Dass Stuttgart dann später den Nazi-Bau unter "Denkmalschutz" stellt, und damit einem Rückbau auch noch Steine in den Weg legt, passt irgendwie zu der Stadt.

@Kuppinger
"Dass Stuttgart dann später den Nazi-Bau unter "Denkmalschutz" stellt, und damit einem Rückbau auch noch Steine in den Weg legt," Wenn der Vorschlag darauf beschränkt wäre den Denkmalschutz aufzuheben hätte ich keinerlei Probleme ihn zu unterstützen.

Ansonsten: Leider war die evangelische Kirche was den damaligen Staat und die "Partei" (Sie meinen sicher die NSDAP) angeht nicht ganz unbeteiligt: http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/die-unruehmliche-rolle-der-evan...

@Vaihinger: Im Gegensatz zu "Offiziellen" der Stadt Stuttgart, hat sich die Evangelische Kirche zu ihrer Schuld bekannt. (Stichwort: Markuskirche: Schuldbekenntnis), während die Stadt geschwiegen hat und sogar viele "Belastete" in Amt und Würde hielt.

@filmfan1964
Stimmt, das Schuldbekenntniss ist anerkennenswert (wobei ich es auch als verharmlosend und die eigene Schuld herunterspielend bezeichnen würde, eingestanden wird leider nur das Wegschauen bzw. Nichtstun, aber darum gehts hier ja nicht und für die damalige Zeit war dieses Bekenntnis sicher ein wichtiger und lobenswerter Schritt) und der Staat hat da auch in der Nachkriegszeit einiges auf dem Kerbholt, geb ich ihnen natürlich völlig recht. Bleibt aber eben trotzdem dabei dass die Kirche eine Mitschuld hat und man daher aufpassen sollte wenn man wie Kuppinger mit so einem Argument versucht einen finanziellen Vorteil für die Kirche daraus zu ziehen. Wer im Glashaus sitzt sollte halt nicht mit Steinen werfen.

@Vaihinger: Ich versuche nicht für die Kirche einen finanziellen Vorteil zu ziehen.
Ich unterstütze aber den Vorschlag, dass die Brenzkirche wieder in den ursprünglichen Zustand zurück versetzt wird. Wenn die Stadt hier beim Denkmalschutz konstruktiv mitarbeitet, wäre dies schon einmal ein riesen Schritt. Wer aber das Denkmalamt kennt, weiß dass dort das Wort "konstruktiv" noch nicht besprochen wurde.
Wenn die Stadt sich zudem bereit erklärt beim öffentlichen Raum drum rum mitzuhelfen, dann wäre das der nächste große Schritt. Und dann können wir gerne Streiten, wer im WKII mehr Schuld auf sich geladen hat und wer den Umbau der Kirche zahlt.
Aber in der Tat sollte die ELK finanziell durchaus hier einen sehr deutlichen Anteil übernehmen.

Den Umbau der Kirche befürworte ich sehr - allerdings nicht aus Steuermitteln der Stadt.
Warum kann die ev Kirche aus ihren Steuermitteln den Umbau nicht übernehmen? und die Gemeinde Spenden sammeln dafür?

Ent-Nazifiziert endlich die Brenzkirche