Stuttgart erstickt im Verkehr: Zu Stoßzeiten sind sowohl die Straßen mit Autos verstopft (mit Nebenwirkungen wie Lärm und Feinstaub) als auch die S-Bahnen und U-Bahnen brechend voll mit Fahrgästen. Auch wenn nun mittlerweile langsam die Ringe im S-Bahn-Netz geschlossen werden, laufen dennoch alle S-Bahnen sternförmig auf den Hauptbahnhof zu und müssen alle durch denselben Tunnel. Eine Erhöhung der Taktrate erscheint daher kaum möglich. Die meisten Verkehrsadern sind an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Weitere Tunnel für S-Bahn oder U-Bahn unter der Innenstadt wären extrem aufwendig, kostspielig und würden lange Zeit bis zur Fertigstellung benötigen.
Was also tun? Die Lösung liegt nicht unter der Erde (Oben bleiben!) sondern könnte darüber liegen: Seilbahnen. Urbane Seilbahnsysteme sind relativ kostengünstig und können relativ einfach in eine bestehende Infrastruktur integriert werden. Sie sind leise, verbrauchen wenig Energie und erzeugen keine Abgase. Sie schweben einfach über den Stau hinweg. Und die Stuttgarter Topologie ist quasi prädestiniert für den Einsatz von urbanen Seilbahnsystemen, da solche wesentlich größere Steigungen als Schienenfahrzeuge überwinden können und daher eine direkte (=schnelle) Verbindung von den Höhenlagen in den Talkessel erlauben. Ein urbanes Seilbahnsystem, das sinnvoll in das VVS/SSB-Liniennetz integriert werden würde, wäre also nicht nur eine Touristenattraktion, sondern könnte eine ernstzunehmende, alltagstaugliche Ergänzung des ÖPNV darstellen.
Beispiele für ausgeführte und im Bau befindliche urbane Seilbahnprojekte finden sich in Ankara, Barcelona, Caracas, La Paz, London, Medellin, Mexiko City, New York City, Portland, Rio de Janeiro, …
Es wird daher vorgeschlagen im Rahmen einer Vorstudie geeignete Streckenführungen zu ermitteln, eine grobe Vorplanung und eine Kostenabschätzung durchzuführen und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu ermitteln.