Die prekäre Raumsituation in Stuttgart macht es vielen Jugendorganisationen in der Landeshauptstadt immer schwerer ihre Arbeit aufrecht zu erhalten, da die Raumkosten mittlerweile einen Großteil der zu Verfügung stehenden Mittel einer Jugendorganisation verschlingen. Die Eigeninitiativen der Jugendlichen werden deshalb vermehrt in Randgebiete gedrängt, verlieren an Attraktivität oder müssen ihre Angebote ganz einstellen. Übrig bleiben sozialpädagogisch betreute und deshalb teure oder kommerzielle Angebote, die sich sozial schwache Familien nicht leisten können.
In Vereinen und Jugendorganisationen haben Kinder und Jugendliche frühzeitig die Möglichkeit Kompetenzen zu erwerben, Stärke aus eigenverantwortlichen Handeln zu gewinnen und Verantwortung zu übernehmen. Diese Form der Jugendentwicklung geht der Landeshauptstadt jedoch immer mehr verloren und muss später sehr teuer und mit zweifelhaftem Erfolg sozialpädagogisch nachgeholt werden. Die Ausgaben der Jugendhilfe und Intensiv-Betreuung von Jugendlichen der Stadt steigen von Jahr zu Jahr, während die Zahl der Jugendlichen immer weiter sinkt.
Ich fordere den Gemeinderat auf mehr Mittel und Räume für die Verbandliche Jugendarbeit bereitzustellen und die Eigeninitiativen von Jugendlichen zu stärken. Diese Investition in die Jugend ist um ein vielfaches günstiger als eine sozialpädagogische Nachsorge von Fehlentwicklungen und deshalb langfristig mehr als kostenneutral.