Bezahlbare Mietwohnungen auf dem Olga-Areal und anderswo schaffen

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart-West
|
Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

547
weniger gut: -90
gut: 547
Meine Stimme: keine
Platz: 
71
in: 
2015

Die Stadt soll den Bau von Sozialmietwohnungen und Mietwohnungen für BezieherInnen von mittlerem Einkommen, insbesondere auf dem Olga-Areal, wie von Oberbürgermeister Fritz Kuhn versprochen, ermöglichen. Die Miete soll 8.- € / qm nicht übersteigen. Deshalb sollen bei der Vergabe Bauträger berücksichtigt werden, die ihren Schwerpunkt im sozialen Wohnungsbau haben oder gemeinnützig sind. Der Grundstückspreis muss eine Realisierung möglich machen.

Ergänzende Erklärung:
Das mittlere Einkommen ist das Einkommen, das eine Person erhält, die sich beim Durchzählen genau in der Mitte der betrachteten Gruppe befindet. Bei drei Personen wäre dies die Person 2, bei 101 Personen die Person 51. Das Durchschnittseinkommen (oft auch Pro-Kopf-Einkommen) als arithmetisches Mittel ist in der Regel deutlich höher. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn relativ wenige Personen sehr hohe Einkommen beziehen, also die Einkommen sehr ungleich verteilt sind. Es wird daher auch die Ansicht vertreten, dass der Median, d.h. das mittlere Einkommen, das typische Einkommen einer Person oder Familie besser als das Durchschnittseinkommen repräsentiert. (Zitiert aus Wikipedia)

Im Jahr 2010 lag der Median des Nettoäquivalenzeinkommens in Baden-Württemberg bei 20 400 Euro im Jahr (Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 5/2012, Seite 41)

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
Die Stadt arbeitet weiter intensiv daran, für den angespannten Wohnungsmarkt mehr geförderte Wohnungsbau zu erstellen.

Im Jahr 2017 konnten insgesamt 242 geförderte Mietwohnungen bezogen werden. In den Eigentumsprogrammen "Preiswertes Wohneigentum" und Familienbauprogramm waren es 41 Wohneinheiten. Insgesamt wurden in 2017 somit 283 geförderte Wohneinheiten bezugsfertig.

Im Jahr 2018 konnten insgesamt 303 geförderte Mietwohnungen fertiggestellt werden.

Die geförderten Mietwohnungen sind unter anderem in Feuerbach, Zuffenhausen, Bad Cannstatt, Vaihingen, Mühlhausen, Weilimdorf entstanden.

Ca. 900 Wohneinheiten aus den Programmjahren seit 2015 bis 2020 befinden sich derzeit im Bau oder gehen ab 2019 auf die Baustelle, davon ca. 700 Sozialmietwohnungen.

Stand Dezember 2017:
Im Olga-Areal entstehen insgesamt 244 Wohnungen, davon 117 geförderte Wohneinheiten (54 Sozialmietwohnungen und 28 Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher). Baubeginn war im Mai 2017.

Stand 2016:
Auf dem Baufeld 1 im Olga-Areal entstehen 28 Sozialmietwohnungen (davon 50% mittelbar belegt). Das Baufeld 3 umfasst 26 Sozialmietwohnungen und 23 Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher. Der Baubeginn ist im Baufeld 1 im März 2017 geplant.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Zur Förderung des Mietwohnungsbaus sind im Haushaltsplan 2016/2017 für das Programm 'Förderung des sozialen Mietwohnungsbaus' 6 Millionen Euro enthalten. Auf dem Olgaareal sollen beispielsweise 55 Sozialmietwohnungen entstehen.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Auf dem Olga-Areal sind 220 neue Wohnungen geplant. Davon sollen 110 Wohnungen gefördert werden. Die geförderten Wohnungen teilen sich wie folgt auf: 40 Sozialmietwohnungen, 35 Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher und 35 Eigentumswohnungen im preiswerten Wohneigentum. Darüber hinaus sollen künftig fast alle städtischen Grundstücke zu mindestens 20 % und bis 50 % für den geförderten Wohnungsbau verwendet werden. Hinzu kommen Grundstücke privater Eigentümer, die durch das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) zu einer 20%igen Quote geförderter Wohnungen verpflichtet werden.

Die Mieten für die geförderten Wohnungen sind im Konzept "Wohnen in Stuttgart" des Oberbürgermeisters vom 5.12.2013 wie folgt bestimmt: Sozialmietwohnungen 7,50 Euro pro Quadratmeter und Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher 8,50 bis 9,00 Euro pro Quadratmeter.

Die Einkommensgrenzen für Sozialmietwohnungen und deren Berechnung sind vom Land vorgegeben. Die Stadt hat darauf keinen Einfluss. Die Einkommensgrenzen für Mietwohnungen mittlerer Einkommensbezieher haben sich sinnvollerweise mit entsprechenden Zuschlägen an den Einkommensgrenzen für Sozialmietwohnungen zu orientieren, um zwei voneinander abweichende Berechnungsverfahren zu vermeiden.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
580/2015 (SPD), 659/2015 (SÖS-LINKE-PluS)
Bezirksbeiratshinweis: 

Dies wird vom Bezirsbeirat grundsätzlich begrüßt. Entsprechend dem Beschluss des Gemeinderats werden 50 % der dort zu bauenden Wohneinheiten gefördert. Derzeit läuft das Vergabeverfahren.

Kommentare

6 Kommentare lesen

Die Grundstückspreise , die die Stadt für das Olgäle-Areal ausgewiesen hat, sind m.E. viel zu hoch, um Mietwohnungen für eine Quadratmetermiete von 8,- Euro zu erstellen.

Die weitere Gentrifizierung des Stuttgarter Westens lässt sich nur verhindern, wenn die Stadt Stuttgart regulierend auf den Grundstücksmarkt einwirkt.

die Mietpreisbremse, die politisch jetzt für Neubauwohnungen eingeführt werden soll, ist m.E. auch auf den Verkehrswert der Stuttgarter Bodenpreise anzuwenden. Die "Umlandpreise" sind sehr viel günstiger!

Die Stadt muss selbst aktiv in den Wohnungsbau eingreifen, nicht Baugrund an Investroen verkaufen, die nur wegen der Rendite kaufen, bauen und verkaufen. Am besten wäre, die Stadt verkauft keinen Grund und Boden mehr mehr und überlässt es als Erbpacht, legt bestimmte Voraussetzungen für den Wohnungsbau fest: 20% geförderter Wohnungsbau (SIM), wie jetzt bei neuen Bauvorhaben in der Stadt, in viel zu wenig. Es müssten mindestens 50% besser 80% sein, da bisher eigentlich nur im hohem Preissegment gebaut wird. Die Forderung nach bezahlbaren Mietwohnungen muss laut werden, deshalb unterstütze ich den Vorschlag, auch wenn es in diesem Fall wohl zu spät ist. Beim SSB-Gelände am Vogelsang könnte die Stadt der SSB das Gelände abkaufen (Kauf von städt.Gelände!) und selbst bauen - aber offensichtlich fehlt bei der Mehrheit im Gemeinderat der politische Wille.
Es ist halt etwas anderes, im Wahlkampf bezahlbaren Wohnbau zu fordern und dies dann auch umzusetzen.

Unbedingt Not-wendig!

Sehr wichtig um eine Soziale Durchmischung in Stuttgart zu gewährleisten. Auch Menschen mit einem geringen Einkommen, oder mit Grundsicherung sollen die Möglichkeit haben in Stuttgart leben zu können und zwar in jedem Stadtteil von Stuttgart, und nicht eine von ca 100 Bewerberinnen oder Bewerbern auf eine bezahlbare Wohnung zu sein.