Das Bohnenviertel besser an die Innenstadt anbinden

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Mitte
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Thema: 
Stadtplanung, Städtebau
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

548
weniger gut: -76
gut: 548
Meine Stimme: keine
Platz: 
70
in: 
2015

Das Stuttgarter Bohnenviertel ist der letzte erhaltenen Teil der historischen Stuttgarter Altstadt: ein kleines, feines Stadtquartier mit besonderem Flair, das sich seine Ursprünglichkeit bewahren konnte. Die malerischen Innenhöfe und kopfsteingepflasterten Gassen mit Fachwerk- und Jugendstilfassaden beherbergen Handwerker, Künstler, Händler und Gastronomen.

Zwischen Esslinger-, Charlotten-, Pfarr- und Olgastraße liegt es zwar ziemlich zentral, ist aber von der belebten Innenstadt praktisch abgeschnitten - vor allem durch die "Stadtautobahn".

Das bekommen vor allem die kleinen Läden und Einzelhändler zu spüren - jetzt umso deutlicher, da die Situation durch die diversen Baustellen noch verschärft wird: mangels Kundenfrequenz muß immer wieder einer schließen und die nächste Spielhalle kommt bestimmt. Auch das Leonhardsviertel ist nicht weit und das "Gewerbe" breitet sich immer weiter Richtung Bohnenviertel aus.

Das Bohnenviertel muß "sichtbarer" und präsenter werden - sei es durch eine bessere Ausschilderung oder eine markante Beleuchtung, wie z.B. das "GRÜNE LICHTBAND" für das der HGV-Bohnenviertel (Handels- und Gewerbeverein) gerade ein Konzept entwickeln lässt.

Ewig schade ist, dass der damals geplante "Deckel" nicht realisiert wurde und so die Chance auf eine durchgehende Achse Dorotheenstraße / Rosenstraße vertan wurde.

Es sollte der Stadt wichtig sein, das Überleben dieses historischen Viertels in all seiner Vielfalt zu sichern. Dazu muss sie alles in ihrer Macht stehende tun, um die hohe Besucherfrequenz der Innenstadt auch Richtung Bohnenviertel zu lenken.

Das ist die einzige Möglichkeit, die Existenz der dort ansässigen Betriebe nachhaltig zu sichern.

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
Im Juli 2018 hat in Zusammenhang mit den Vorbereitungen zum Wettbewerb Neugestaltung B14 eine öffentliche Veranstaltung stattgefunden, um Bürgeranregungen für die Auslobung zu sammeln. Parallel dazu fand auch eine Online-Beteiligung statt. Das Ziel einer besseren Verknüpfung von Bohnenviertel / Leonhardsviertel an die City wurde auch hier thematisiert und wird in die Auslobung aufgenommen.

Das Wettbewerbsverfahren zur Neugestaltung der B14 wird im Laufe des Jahres 2019 durchgeführt.

Stand Dezember 2017:
Nicht zuletzt im Zusammenhang mit den Anregungen des Vereins "Aufbruch Stuttgart" ist derzeit ein Wettbewerb in Vorbereitung. Die Vergabe soll im Frühjahr 2018 erfolgen.

Stand 2016:
Die Auftragsvergabe für eine Mehrfachbeauftragung von mehreren Büros mit dem Ziel, unterschiedliche Vorschläge zur Umgestaltung der B14 zu erhalten, ist in Vorbereitung. Die Vergabe ist für 2017 vorgesehen.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Für die Umgestaltung der B14 zwischen österreichischer Platz und Gebhard-Müller-Platz wurden Planungsmittel in Höhe von je 200.000 Euro beschlossen.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Eine Verbesserung der Anbindung des Bohnenviertels ist grundsätzlich auch aus stadtplanerischer und städtebaulicher Sicht sinnvoll. Eigentumsrechtliche Belange (Pachtvertrag Breuninger Parkhaus mit Vertragsende 2028), verkehrsplanerische Belange (B14, Ortsdurchfahrtsstraße und Verkehrsachse Stuttgarts), technische Belange (Querung des SSB-Tunnels unterhalb der Hauptstätter Straße zwischen Charlottenplatz und Wilhelmsplatz) sowie wirtschaftliche Belange sind bei Planungsüberlegungen zu berücksichtigen.

Im Rahmen der Erarbeitung eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts Leonhardsvorstadt wird ein Schwerpunkt auch die Untersuchung einer verbesserten Anbindung u. a. des Bohnenviertels an die Kernstadt sein. Im Zusammenhang damit wurden für die Erarbeitung eines Verkehrskonzepts und Machbarkeitsstudien im Haushalt 2016/17 bereits Planungsmittel beantragt. Dabei sollen verschiedene alternative Szenarien erarbeitet und auf ihre Machbarkeit und Finanzierung hin überprüft werden. Die zu erwartenden Kosten für die Maßnahme selbst können in Abhängigkeit der Ausführungsvariante hinsichtlich ihres Umfangs und Aufwands stark differieren.

Tragfähige und realistische Lösungen für die Fragestellung sind im Zuge einer ganzheitlichen Betrachtung der städtebaulichen Gesamtsituation zu finden. Eine verbesserte Anbindung sollte daher in einem größeren Zusammenhang baulicher Maßnahmen erfolgen. Mögliche bereits diskutierte Szenarien wären u. a. eine Teilüberdeckelung der B14 im Bereich Charlottenplatz oder eine breit angelegte Querung für Fußgänger und Radfahrer im Bereich des Leonhardplatzes. In Abhängigkeit der zu realisierenden Maßnahme ist hier von einem mittel- bis langfristigen Realisierungszeitraum auszugehen.

Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
489/2015
Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Mitte befürwortet den Vorschlag einstimmig.

Kommentare

6 Kommentare lesen

Hallo MiK,

worüber genau (!) sollen wir hier abstimmen?
Würden Sie das bitte ein bisschen präzisieren?
Danke :-)

Ohne den früher geplanten "Deckel" wird man eine Anbindung an die belebte Innenstadt nicht hinbekommen. Dieser ist aus meiner Sicht dringend erforderlich und sollte demzufolge umgesetzt werden.

Viele auswärtige Freunde kennen das Bohnenviertel garnicht, weil sie nicht über die sogenannte Stadtautobahn gehen. Daher wäre eine bessere Anbindung an die Innenstadt für Fußgänger wünschenswert.

Eine bessere Anbindung dieses tollen Viertels an die Innenstadt ist absolut notwendig! Das Bohnenviertel ist für Stuttgarter und auch Touristen sehr interessant, gerade wegen der vielen kleinen Läden, Werkstätten, Boutiqen & Restaurants!

Ja, unbedingt! Es wäre eine Bereicherung für das gesamte Stuttgarter Stadtbild und den Tourismus.

Das Flair im Bohnenviertel ist außergewöhnlich in Stuttgart. Daher ist es ein MUSS dieses Stadtquartier besser an die Innenstadt anzubinden