Öffentliche Beleuchtung in der Stadt deutlich reduzieren

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Energie, Umwelt
|
Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

373
weniger gut: -180
gut: 373
Meine Stimme: keine
Platz: 
554
in: 
2015

Die Stadt wird insgesamt immer heller. Hierbei wird nicht nur unnötig Energie (Kohlendioxid-Ausstoß) und damit Geld verpulvert, sondern ist es auch für die Tierwelt nicht gut. Viele Stadttiere insbesondere Vögel, Fledermäuse und Insekten schlafen dadurch nachts schlecht und fliegen oft gegen diese Lampen.

An vielen Fußwegen könnte man zum Beispiel von einer dauerhaften Beleuchtung umsteigen auf eine Beleuchtung, die nur angeht, wenn jemand vorbei läuft, zum Beispiel durch Lichtschranken ausgelöst. Außerdem könnte man auch an vielen Straßen die Straßenlaternen ab einer gewissen Uhrzeit - zum Beispiel Mitternacht - ausschalten oder nur noch jede zweite brennen lassen.

Viele Ampeln werden auch nachts ausgeschaltet ab 24:00 Uhr. Auch die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) kann nachts ihre Lampen in ihren Haltestellen ab Betriebsschluss ausschalten, aus den gleichen Gründen.

Kommentare

10 Kommentare lesen

Die Beleuchtung dient auch der Sicherheit und ist deshalb unverzichtbar. Lampen die sich selbstständig mittels Lichtschranken ständig an- und ausschalten würden in die Wohnungen der Anwohner blinken und beim Schlaf stören.

Klaus Bernhard hat Recht: In erster Linie dient die Straßenbeleuchtung der Sicherheit.
Wir wollen nicht noch mehr Vergewaltigungs- oder Überfallopfer, nur weil ein paar Wattstunden Strom gespart werden sollen.

Natürlich ist es gut, für weniger Lichtverschmutzung zu sorgen. Doch wenn Sie wie ich bereits einmal eine solche "automatische" Straßenbeleuchtung erlebt haben, dann werden Sie dazu sehr schnell auf Distanz gehen. Discobeleuchtung in der Stadt ist nicht, was wir brauchen.

Was durchaus sinnvoll wäre ist eine Verwendung von anderen Leuchtenkörpern mit präziserem Abstrahlverhalten und ggf. Einsatz von geringeren Leuchtstärken.

Die Stadt wird übrigens auch deshalb immer heller, weil viele private Grundstücke - gewerblich wie privat - mit immer helleren Scheinwerfern beim Thema Sicherheit, aber auch zu Zwecken der Optik aufrüsten. LED-Leuchten, die sehr hell sein können ohne viel Strom zu verbrauchen, haben dieses nicht gerade zielführende Verhalten begünstigt.

Das mehr Beleuchtung mehr Sicherheit bringt, ist ein weitverbreiteter Trugschluss, dafür gibt es zahlreiche Untersuchungen. Beispielsweise http://www.fgsberlin.de/projekt-verkehrsforschung-einzelansicht/verkehrs... "Öffentliche Beleuchtung, soziale und öffentliche Sicherheit gehen nicht wie erwartet zusammen. Dunkle Orte weisen nicht mehr Zwischenfälle auf als hell beleuchtete, obwohl das Gefühl etwas anderes sagt."

@ Vaihinger
Daß es dazu zahlreiche Untersuchungen gibt, mag sein. Die genannte gehört jedenfalls nicht dazu, denn sie untersucht das VU-Risiko bei Dunkelheit i.V.m. verschiedenen Beleuchtungsszenarien.

Dazu ein Zitat aus S.36 des von Ihnen genannten Gutachtens: "Anhand vertiefender Auswertungen zum Unfallgeschehen war allerdings festzustellen, dass Fußgänger bei Dunkelheit besonders häufig von Unfällen betroffen sind. "
Das wird z.B. in Bild 7-2 dargestellt, wonach es im Bereich Unfallhäufigkeit sehr wohl eine Korrelation zwischen Dunkelheit (z.B. wg. mangelnder Leuchte) und Unfall mit Fußgänger gibt.

Die in einem Absatz der Zusammenfassung auf der Website erwähnte nicht nachgewiesene Korrelation zwischen Dunkelheit und Verbrechenshäufigkeit wurde in der Studie nicht untersucht.

Mehr noch: Es wird darauf hingewiesen, daß viele Personen bei Dunkelheit ein geringeres Sicherheitsempfinden haben als bei Helligkeit. Als These könnte demnach gelten, daß der mangelnde statistische Zusammenhang allein daraus resultiert, daß nicht beleuchtete Bereiche überproportional häufiger gemieden werden (vereinfacht gesagt: Wenn die Menschen nicht in dunkle Bereiche gehen, können sie dort auch nicht überfallen werden).

Das Fazit der Studie, wonach mehr Licht nicht linear (!) zu mehr Sicherheit führe, läßt sich nicht dahingehend ins Gegenteil verkehren, wonach weniger Licht auch nicht linear zu weniger Sicherheit führe.

Insofern bin ich nach wie vor der Ansicht, daß eine generelle Verdunklung der Stadt (und das wurde ja vorgeschlagen) zu weniger Sicherheit führt.

Meiner Meinung nach macht jedoch ein Lichtreduzierung in Läden sehr viel Sinn - vor allem im Inneren der Läden, da ja zuerst "vorne" eingebrochen werden würde und die Überwachungskameras so ja immer noch genug Licht hätten, um dies aufzunehmen. Somit würde es Sinn machen hier vermehrt die Läden darauf aufmerksam zu machen hier herunter- oder auszuschalten.

Das oben erwähnte Gutachten kommt zum Ergebnis: "Öffentliche Beleuchtung, soziale und öffentliche Sicherheit gehen nicht wie erwartet zusammen. Dunkle Orte weisen nicht mehr Zwischenfälle auf als hell beleuchtete, obwohl das Gefühl etwas anderes sagt." Die letzten Berichte der Polizei in Zuffenhausen weisen keine Zunahme der Unsicherheit auf Wegen und in Grünflächen aus, eher bei Wohnungseinbrüchen. Es geht aber weniger um Kriminalität, sondern viel mehr um nächtliche Belästigungen durch Alkohol- und evtl. Drogenkonsumenten. Besonders erstere halten sich gerne dort auf, wo beleuchtete Sitzgelegenheiten vorhanden sind und nehmen kaum Rücksicht auf das Schlafbedürfnis der Anwohner. Das ist vor allem in den Sommermonaten ein großes Ärgernis. Eine Kompromisslösung wäre, in öffentlichen Grünflächen nachts die Beleuchtung zu reduzieren bzw. auszuschalten und auf unverzichtbare Wege zu begrenzen. Das sollte im Einvernehmen mit den Anliegern entschieden werden.

"...obwohl das Gefühl etwas anderes sagt" -> Und wenn schon: Was ist wichtiger? Eine Statistik oder das Gefühl der Menschen? - Wenn Licht hilft das insbesonders sich weniger Frauen unsicher fühlen ist das gut!

@Kilmoezug

Sie schlagen vor, die Beleuchtung in öffentlichen Grünflächen nachts zu reduzieren. Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele Leute in diesem Wunschforum hier das genaue Gegenteil fordern.
Warum? Weil sie sich im Dunklen unsicher fühlen - was das Verkehrliche (z.B. den Wegezustand) als auch die Kriminalität angeht.

Mit Solaenergie ist es möglich . Der Umbau ist aufwendig!

Die Stadt wird heller, weil an jeder zweiten Ecke eine beleuchtete Werbefläche entstanden ist, private Hauswände an Werbefirmen vermietet werden und übergroße Logos Gewerbegebäude zieren.
Es gilt also, nicht sicherheitrelevante Leuchten abzuschalten und Geh- und Fahrwegleuchten brennen zu lassen.