Radwege verkehrssicher machen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

452
weniger gut: -100
gut: 452
Meine Stimme: keine
Platz: 
247
in: 
2015

Oft sind Radwege entlang von Kraftverkehrsstraßen im Stadtgebiet lediglich alibimäßig durch durchgezogene und selbst nur durch nicht durchgezogene Linien auf der Fahrbahn vom Kraftverkehr separiert. Diese Maßnahme schafft bestenfalls theoretische Sicherheit für Radfahrer, da der Kraftverkehr allerorten hemmungslos über diese "Alibi-Linien" drüber rauscht. Falls es die Stadt Stuttgart mit sicheren Radwegen ernst nehmen und sich nicht nur in grünlichen politischen Sonntagsreden ergehen möchte, sind Radwege unbedingt durch bauliche Maßnahmen robust von den Kraftverkehrsstraßen zu trennen.

Kommentare

11 Kommentare lesen

Eine Trennung durch bauliche Maßnahmen wäre in einigen Fällen zwar wünschenswert, dürfte aber relativ aufwändig sein und sicherlich nicht überall machbar. Eine Möglichkeit zur Abtrennung von Radfahrstreifen und Schutzstreifen wären jedoch profilierte Fahrbahnmarkierung (mit haptischer Warnwirkung) oder sog. Markierungsknöpfe.

Eine bauliche Trennung der Radfahrer vom motorisierten Verkehr ist nicht nur "theoretisch", sondern ganz praktisch nachgewiesenermaßen nicht sicherer (zumindest nicht, solange es Kreuzungen mit Kfz-Straßen gibt, aber diese ganz zu vermeiden, ist finanziell wie vom Platzbedarf her utopisch). Radfahrer verschwinden auf Radwegen aus dem Blickfeld von Autofahrern, und werden an Kreuzungen übersehen - von der Problematik der sich schwungvoll öffnenden Beifahrertüren ganz zu schweigen.
Ich fühle mich als Radfahrer auf der Straße sehr wohl, am wohlsten mit nicht benutzungspflichtigem Schutzstreifen, den ich beim Linksabbiegen auch leicht verlassen kann, ohne über Markierungsknöpfe zu holpern.

Schauen Sie sich mal den Fahrradstreifen in der Robert-Koch-Straße zur Hauptstrasse an. Gefährlicher geht es nicht!!!

Wo ist denn der Nachweis, dass es auf der Straße sicherer ist? Den Unfug in der Robert-Koch-Str./Hauptstr. kann ich nur bestätigen. Dort fährt man auf einem 90 cm breiten rot abmarkiertem Streifen zwischen 2 vielbefahrenen Fahrspuren. Und das vielleicht auch noch mit Kindern und als Senior. Fast schon eine Modellanlage für Lebensmüde.

Ich fahre zur Arbeitstelle in Stuttgart täglich mit dem Fahrrad. Radfahren im Berufsverkehr auf den normalen Autostraßen ist eine Zumutung aus vielerlei Gründen. Wenn man mal das Gefahrenpotential und die Behinderung des Autoverkehrs außer acht lässt, bleibt immer noch die nicht unerhebliche Gesundheitsbelastung durch die Abgase. Dass es wie im obigen Link (hier ist letztlich auch nur eine Meingung wiedergegeben, die nicht richtig sein muss.) ausgeführt, gefährlicher ist, wenn man auf Radwegen fährt, dürfte auch an der Planung dieser Wege liegen. Das bedeutet meiner Meinung nach nicht, Radwege abzuschaffen, sondern sie besser zu machen. Andere Länder (Dänemark) sind uns da weit voraus.

Grundsätzlich stimme ich zu, dass eine wirklich gute und sichere Radverkehrsinfrastruktur (ob auf der Fahrbahn oder nicht sei mal dahin gestellt) die optimale Lösung wäre (vgl. dazu Diskussion unter Vorschlag 13124). Das würde aber ein so grundsätzliches Umdenken in der Verkehrsplanung erfordern, dass ich damit in naher Zukunft (leider) nicht rechne. Bis dahin will ich keine gefährlichen Pseudoradwege nutzen müssen. Diesen Vorschlag ("unbedingte bauliche Trennung" der Rad- von der Kraftverkehrsinfrastruktur) sehe ich trotz guter Absicht des Erstellers leider als Verschlimmbesserung der derzeitigen Lage an.

sichere Radwege sind auf jeden Fall zu überdenken und wo möglich auch durchzuführen...ansonsten darf jeder gern auf alle Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen...

Beispiel Daimlerstr. zwischen Waiblinger Str. und Cannstatt-Carree: relativ schmale Straße. Seit nun ein Radstreifen auch auf der zweiten Straßenseite gemalt wurde, ist es auf beiden Seiten viel gefährlicher geworden. Denn für die Autos in der Mitte wurde es schmaler. Diejenigen, die ihr Tempo nicht anpassen möchten, drängen entweder den Gegenverkehr dort auf den Radsteifen, ignorieren den Radstreifen einfach und/oder überholen extrem knapp. Solche "Radwege" machen absolut keinen Sinn, wenn die Autos nicht durch Hindernisse abgegrenzt werden. Eigentlich sollte man nun als Radfahrer - zur eigenen Sicherheit - den für Autos vorgesehenen Verkehrsraum nehmen....

sciroda schreibt im Kommentar

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/10078#comment-43522

„Eigentlich sollte man nun als Radfahrer - zur eigenen Sicherheit - den für Autos vorgesehenen Verkehrsraum nehmen“.

Fast. Man sollte nicht nur, man soll. Der Platz reicht nicht, um ungefährdet überholt zu werden.

Gefährdendes Überholen ist illegal, die Verhinderung desselben deshalb keine Behinderung: Kein Radfahrer braucht sich gefährden zu lassen. Anders als durch Verhinderung des illegalen Überholens kann der Radfahrer die Gefährdung, die davon ausgeht, aber nicht abwenden. Das Unterbinden des illegalen Überholens ist deshalb legitim.

Siehe auch

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/12576#comment-44704

Straßenbegleitende Radverkehrsanlagen (Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen) machen den Radverkehr gefährlicher (das ist kein Witz!).

Geschrieben habe ich dazu etwas in den Kommentaren

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13171#comment-42229

und

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13171#comment-42301

zum Vorschlag Nr. 13171: „Radweg zwischen in Rohracker und Hedelfingen bauen“

und im Kommentar

https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/13010#comment-42310

zum Vorschlag Nr. 13010: „Radwege anstelle der Parkplätze zwischen dem Erwin-Schöttle-Platz und dem Marienplatz einrichten“

Gegen zu schnelle Autos helfen keine straßenbegleitenden Radverkehrsanlagen. Da helfen nur Verkehrsbeschränkungen und ‐überwachung, auch unter den Namen Tempolimit und Radarfalle bekannt.

Probleme muss man an der Wurzel packen. Ist das Problem das zu schnelle Fahren, muss man die, die zu schnell fahren, aus dem Verkehr ziehen. Die Aggressoren muss man in die Schranken weisen, nicht die Opfer.