Einzelne kleine Maßnahmen hier und da bringen die Energiewende nicht entscheidend voran.
Insbesondere die Heizung von Gebäuden im BESTAND muss geändert werden. Gasheizungen haben keine Zukunft. Biomethan und Holzpellets sind keine skalierbaren Optionen.
Grüner Wasserstoff für Fernwärme ist SEHR weit entfernt von einer zeitnahen Realisation in den benötigten Mengen.
Das bedeutet eine notwendige massive Investition in Wärmepumpen - und zwar auch und gerade in nicht energetisch optimierten Gebäuden. Das Argument, dass Wärmepumpen nur in sehr gut gedämmten modernen Gebäuden mit niedriger Vorlauftemperatur funktionieren würden, ist längst widerlegt, wird aber leider immer wieder zitiert!
(Publikationen von z.B. Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg).
Wärmepumpen sind auch und gerade im Bestand möglich, wenn
a) der benötigte Strom aus erneuerbaren Energien kommt und
b) ALLE verfügbaren Wärmereservoire angezapft werden dürfen (nicht nur die Außenluft).
Was sind die Wege?
- Förderung der Nutzung aller möglichen Dach-, Fassaden- und Balkonflächen für Solarthermie + PV
- Kooperationen mit ländlichen Räumen (Städte pachten Flächen im ländlichen Raum und beziehen von dort indirekt den Strom für die WPs in der Stadt, jedoch zu günstigen PV-Einspeisepreisen)
- Förderung von Agri-PV auf allen landwirtschaftlichen Flächen (inklusive z.B. Bi-Fazialmodulen, die senkrecht aufgeständert werden können)
- Keine Denkverbote für die flächendeckende Nutzung von Erdsonden (auch und gerade in Stuttgart)
- Nutzung von leerstehenden, temperaturstabilen Tiefkellern aus Gründerzeithäusern/Altbauten für z.B. Eisspeicher
- Ableitung von Wärme von sich im städtischen Raum stark erhitzenden bodenversiegelnden Flächen
- Nutzung von Wärme aus Gewässern und Abwässern
Ich fordere eine Expertengruppe, die unvoreingenommen auf der Basis von AKTUELLEN wissenschaftlichen Daten und Erfahrungswerten aus anderen Großstädten Vorschläge für die Bürger erarbeitet
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