Masterplan für Energiewende in der Großstadt

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
erneuerbare Energien
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

649
weniger gut: -154
gut: 649
Meine Stimme: keine
Platz: 
333
in: 
2023

Einzelne kleine Maßnahmen hier und da bringen die Energiewende nicht entscheidend voran.

Insbesondere die Heizung von Gebäuden im BESTAND muss geändert werden. Gasheizungen haben keine Zukunft. Biomethan und Holzpellets sind keine skalierbaren Optionen.
Grüner Wasserstoff für Fernwärme ist SEHR weit entfernt von einer zeitnahen Realisation in den benötigten Mengen.

Das bedeutet eine notwendige massive Investition in Wärmepumpen - und zwar auch und gerade in nicht energetisch optimierten Gebäuden. Das Argument, dass Wärmepumpen nur in sehr gut gedämmten modernen Gebäuden mit niedriger Vorlauftemperatur funktionieren würden, ist längst widerlegt, wird aber leider immer wieder zitiert!
(Publikationen von z.B. Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg).

Wärmepumpen sind auch und gerade im Bestand möglich, wenn
a) der benötigte Strom aus erneuerbaren Energien kommt und
b) ALLE verfügbaren Wärmereservoire angezapft werden dürfen (nicht nur die Außenluft).

Was sind die Wege?
- Förderung der Nutzung aller möglichen Dach-, Fassaden- und Balkonflächen für Solarthermie + PV
- Kooperationen mit ländlichen Räumen (Städte pachten Flächen im ländlichen Raum und beziehen von dort indirekt den Strom für die WPs in der Stadt, jedoch zu günstigen PV-Einspeisepreisen)
- Förderung von Agri-PV auf allen landwirtschaftlichen Flächen (inklusive z.B. Bi-Fazialmodulen, die senkrecht aufgeständert werden können)
- Keine Denkverbote für die flächendeckende Nutzung von Erdsonden (auch und gerade in Stuttgart)
- Nutzung von leerstehenden, temperaturstabilen Tiefkellern aus Gründerzeithäusern/Altbauten für z.B. Eisspeicher
- Ableitung von Wärme von sich im städtischen Raum stark erhitzenden bodenversiegelnden Flächen
- Nutzung von Wärme aus Gewässern und Abwässern

Ich fordere eine Expertengruppe, die unvoreingenommen auf der Basis von AKTUELLEN wissenschaftlichen Daten und Erfahrungswerten aus anderen Großstädten Vorschläge für die Bürger erarbeitet

Kommentare

8 Kommentare lesen

Sie forden also einseitige Maßnahmen aufgrund von wissenschaftlichen Daten. Welche wissenschaftlichen Daten gibt es denn, die Ihre präjudizierenden Vorschläge rechtfertigen?

Ich fordere keine "einseitigen" Massnahmen! Ich fordere eine namhafte Expertengruppe, die ZEITNAH ganz KONKRETE Lösungen für Heizungen im Bestand von Großstädten wie Stuttgart erarbeitet.

Als Eigentümer einer Etagenwohnung in einem Gründerzeitbau mit Gasthermenheizung interessiert mich halt, wie ich diese ersetzen soll! Vorschläge, die mir bisher genannt wurden: a) Beschäftigen Sie sich mit Holzpellets, b) Erwägen Sie einen Anschluss ans Fernwärmenetz, dieses wird bis ca. 2035 klimaneutrale Wärme liefern.

Halten Sie es für sinnvoll, wenn der Stuttgarter Westen großflächig mit Holzpellets beheizt wird?
Oder wie sehen denn die KONKRETEN Vorschläge für klimaneutrale Fernwärme aus? Ich kenne keinen, der auch nur annhähernd zeitnah verfügbar sein wird. Kennen Sie einen?

Zu den wissenschaftlichen Daten:
Beispiel 1:
https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2...

Beispiel 2 (konkrete Umsetzung in Stuttgart)
StZ vom 15.09.22 / Ein Eisblock als Heizkraftwerk

Angebot für Mehrfamilienhaus mit Wärmepume Hybrid 80.000 €. Hinweis vom Profi, wenn das der ganze Straßenzug machen würde, würden die Stromleitungen (auch ohne Wallboxen) das nicht hergeben. Schnapsidee von Herrn Harbeck.

@frankg: Ich verstehe Sie voll und ganz. Mein Mann und ich wohnen auch in einem solchen Haus im Stuttgarter Westen und haben uns all diese Fragen auch schon gestellt. Sollte es schon einen "Masterplan" geben, ist der bisher an uns vorbeigegangen. Vielleicht könnte man zu diesem Thema Veranstaltungen in den einzelnen Stadtteilen anbieten, bei der auch "Normalbürgern" verständlich erläutert wird, wie konkrete Lösungen aussehen könnten. Ergänzend wären Infos auf der städtischen homepage hilfreich.

Mieten selbst eine solche Wohnung (noch mit Etageneinzelgasöfen beheizt) und besitzen ein, die wir wiederum vermieten (modernere Gasetagenheizung). Habe ich auch letztens gefragt, was man in einem Altbau alles machen kann als Wohnungsbesitzer oder Mieter.

Alle Maßnahmen die aufgelistet wurden scheinen mir sehr verfolgenswert - lasst es uns anpacken! Bzw. wäre auch sehr an dem konkreten Masterplan interessiert, der uns tatsächlich auf und schnell genug auf den richtigen Pfad bezüglich der gesetzten Emmissionsziele bringt.

Hilfreich wäre es, in Nachbarschaftsgemeinschaften zu denken. Insbesondere in Neubaugebieten könnten größere Wärmepumpen gut mehrere Häuser versorgen. Ein Einbau, eine Wartung...

wie passt das dazu: nur 68% der Wohungen in Stuttgart sind nach 1949 erstellt worden. D. h. etwa 30% haben sehr schlechte Bedingungen für Heizunganlagen mit Wärmepumpe da sogenannter "Altbau", also Gründerzeit mit keiner Möglichkeit für Fassadendämmung, oft mit schlechten Fenstern und dazu die hohen Räume. Dies ist nicht gut zu vereinbaren mit niederen Vorlauftemperaturen wie sie bei Wärmepumpenheizungen üblich sind. Einzig Keller- und oberste Geschossdecke sind hier notwendigerweise zu dämmen.