Bus & Bahn für maximal 1 Euro am Tag / Nulltarif für Bonuscard, Studierende, Azubis und Schüler/innen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Tarife, Tickets
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

908
weniger gut: -226
gut: 908
Meine Stimme: keine
Platz: 
52
in: 
2023

Das 49-Euro-Ticket ist bundesweit ein Fortschritt. Der Öffentliche Personennahverkehrs wird allerdings vor allem innerstädtisch benutzt. Für eine wirkliche Mobilitätswende müssen die Preise in Stuttgart weiter gesenkt werden. Das gilt insbesondere für Stuttgarterinnen und Stuttgarter mit geringem Einkommen. Die Finanzmittel vom Bund bieten die Möglichkeit dies umzusetzen.

Auch um Stuttgart bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu machen spielt Mobilität eine wichtige Rolle. Der ÖPNV kann seiner zentralen Rolle in der Mobilitätswende nur gerecht werden, wenn er eine flächendeckend gut ausgebaute und günstige Alternative wird. Ein günstiger Nahverkehr steigert die Zahl der Nutzer:innen von Bus und Bahn und nützt gerade Menschen mit niedrigen Einkommen in Stuttgart.

Mehr Nutzer:innen im Nahverkehr lösen auch eine größere Nachfrage in der Produktion von Schienen, Schienenfahrzeugen und Bussen aus. So können auch am Standort Stuttgart Industriearbeitsplätze gesichert, umgebaut und neue geschaffen werden.

Die Forderung beinhaltet:
> Die Einführung eines 365€-Jahrestickets als neues „Jedermann-AboStuttgart“ mit der Option auf ein 1€-Tages- oder ein 30€-Monatsticket.
> Kostenloser ÖPNV für Schüler:innen, Jugendliche, Azubis, Studierende und BonusCard-Inhaber:innen

Mehr unter www.365stuttgart.de

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
In den Haushaltsplanberatungen wurde über die Einführung eines 29 Euro-DeutschlandTickets für alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter sowie über ein 9 Euro-Ticket für BonusCard-Inhaberinnen und -Inhaber diskutiert. Beantragt wurde außerdem die Einführung eines Nulltarifs für alle BonusCard-Inhaberinnen und -Inhaber, Azubis, Schülerinnen und Schüler, Freiwilligendienstleistende und Studierende. Diese Anträge fanden keine Mehrheit im Gemeinderat.
Gemeinderat hat abgelehnt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Forderung nach einem Ticket für 1 Euro pro Tag beziehungsweise 365 Euro im Jahr ist im Verkehrs- und Terifverbund Stuttgart (VVS) mittlerweile für Jugendliche und junge Menschen in der Ausbildung realisiert. Seit 1. März 2023 gibt es in ganz Baden-Württemberg das JugendTicketBW: ein Ticket mit attraktivem Preis (1 Euro pro Tag) und mit rund um die Uhr landesweiter Gültigkeit in Bus und Bahn. Ausblick: Gut möglich ist es, dass Inhaber*innen des JugendTicketBW künftig zum selben Preis auch die deutschlandweite Gültigkeit erhalten, also das JugendTicketBW zum Deutschland-Ticket wird. Derzeit wird die Umsetzung und deren Finanzierung für junge Menschen in Baden-Württemberg diskutiert.

Für alle übrigen Fahrgäste im VVS gibt es ab 1. Mai 2023 das Deutschland-Ticket, das mit monatlich 49 Euro, was pro Tag nur 1,63 Euro entspricht, einen sehr günstigen Preis hat. Einkommensschwächere Menschen erhalten in Stuttgart die Möglichkeit zum Kauf eines SozialTickets. Inhaber*innen der sogenannten Bonuscard können damit ab 1. Mai 2023 noch günstiger als bisher Bus und Bahn nutzen und ein ermäßigtes MonatsTicket für nur 24,50 Euro kaufen, das im gesamten Netz des VVS gilt (perspektivisch ist angedacht, auch das Deutschland-Ticket als SozialTicket für Bonuscard-Inhaber*innen auszugeben, eine Ausgabe ab 2025 wird angestrebt). Bonuscard-Inhaber*innen bis 20 Jahre, können weiterhin das 14-Uhr-JuniorTicket zum halben Preis (11,60 Euro) erwerben.

Weitere Ermäßigungen beim JugendTicketBW oder Deutschland-Ticket sind derzeit nicht vorgesehen.

Kommentare

17 Kommentare lesen

Die Allgemeinheit, die Steuerzahler sollen also für die Mobilität anderer aufkommen? Absolute Ablehnung!

@pdv Die Allgemeinheit, die Steuerzahler kommen ja auch für Kraftfahrstraßen auf.

Praktisch wäre hierbei auch mal nicht nur in Monaten oder Jahren zu "denken", manche Menschen arbeiten zwei tage die Woche an einem anderen Ort, da lohnt sich keine Monatskarte, also fahren sie Auto, die würden das schon ändern gäbe es flexiblere Tickets...

Hamlet: Korrekt. Diese werden von allen genutzt, Individualverkehr wie ÖPNV gleichermaßen. Aber vielleicht möchten sie ja auch das Benzin für mein Auto bezahlen oder die Leasingrate für den Porsche meines Nachbarn.

super idee!
anstatt spritbonus und dienstwagenprivileg endlich mal was zu ende gedacht!

Leider wird hier wieder mal, wie so oft in letzter Zeit z.B. 9 Euro ticket oder Benzinpreissubventionierung im letzten Sommer) das Gießkannenprinzip gefordert.
Es gibt genügend Schüler und Studenten, die sich ein 49 Euro Ticket leisten können und für bedürftige gibt es gegebenenfalls entsprechende Zuschüsse.
Außerdem gibt es für einen Nahverkehr der nichts kostet auch keine entsprechende Wertschätzung und es wird im ganzen Umfeld noch mehr vermüllt und zerstört.
Halte ich für den falschen Weg, 49 Euro Ticket reicht!

Es werden leider die Senioren (m/w/d) vergessen. Hierbei ist für den Großraum Stuttgart ein Polycard-abo für 25 Euro ausreichend. Bei Abgabe des Führerscheins bin ich für 0€ auf die Restlaufzeit, nicht nur für 1 lächerliches Jahr!

Ja, das 49-€-Ticket ist eine feine Sache, gute und bezahlbare innerstädtische Verbindungen sind aber mindestens genau so wichtig. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Preise für die Nutzung der "Öffis" mal für ein paar Jahre eingefroren würden. Die Verbesserung der Infrastruktur (Linienausbau, Taktzahlerhöhung etc.) ist -leider!- nicht zum Nulltarif zu haben. Schade, denn eigentlich sollte das viel mehr gefördert werden. Zum Beispiel könnten Einnahmen aus einer Citymaut für Ausbau und/ oder Vergünstigung des öffentlichen Nahverkehrs verwendet werden. Auf Bundesebene würden mir noch ganz andere Sachen einfallen: Abschaffung des Dienstwagenprivilegs und noch einige andere Dinge - aber das ist ein anderes Thema.

Lieber Hamlet, ich bin da ganz bei Ihnen!
@pdv: ja, natürlich macht es Sinn für die „Mobilität anderer“ aufzukommen, insbesondere von Kindern, Jugendlichen, Studenten, & Senioren! Und eben NICHT für ihr Benzin und den Porsche ihres Nachbarn!

Sie halten es also für ganz normal, dass sie andere Menschen zwingen wollen, für ihre persönlichen Mobilitätswünsche aufzukommen? Warum? Was ist mit Kleidung? Nahrung? Freizeit? Streamingkosten? Usw.

Wie kann man nur darauf kommen, meinen Nachbarn zwingen zu wollen, für meine privaten Ausgaben geradezustehen??? Was für eine zutiefst menschenfeindliche Eimstellung!

Wenn ich das dieser Tage richtig mitbekommen habe, empfiehlt das Land Baden-Württemberg für die aufgezählten Gruppen das €365 Ticket.

Nulltarif auch für Senioren und Rentnern

AMK: Warum? Weil Ihnen danach ist? Oder gibt es eine nachvollziehbare Begründung?

Das 49 -€ für deutschlandweit lohnt sich schnell, gegenüber einem Auto. Auch hier, was nix kostet ist nix wert. Sonst braucht es keine Kontrolleure sondern mehr Sicherheitspersonal. O- Tarif ist schädlich!

@pdv Zitat "Was für eine zutiefst menschenfeindliche Eimstellung!"
Das gebe ich gerne an Sie zurück.
Es geht doch um ein Miteinander hier, um bezahlbare Mobilität für Alle, Unterstützung des ÖPNV und nicht um ihre privaten Vergnügen. Was haben Ihre Argumente denn mit diesem Vorschlag zu tun?
Nichts.

Was ist bitteschön an privater Mobilität weniger Privatvergnügen als Essen, Trinken, Kleidung, Freizeitvergnügen und ähnliches? Wie ich von A nach B komme ist genauso meine private Angelegenheit wie die Frage, was ich anziehe, was ich esse oder trinke, welchen Beruf ich ergreife, welches Buch ich lese oder welches Haustier ich mir halte. Mobilität ist in Deutschland deshalb nahezu unbezahlbar, insbesondere für Geringverdiener, weil der unersättliche Staat gierig seine Hände aufhält und aus ideologischen Gründen Energie, die Grundlage für jede Fortbewegung, unbezahlbar macht.

Wie deshalb stellte ich weiter oben ja die Frage, was dann mit all diesen anderen Sachen ist, wie Essen, Trinken, Freizeitvergnügen und so weiter und sofort, wenn jemand Fortbewegung von A nach B als Gemeinschaftsaufgabe ansieht. Meine Argumente beziehungsweise Fragen passen also exakt zum Thema.

Jeden Cent, den sie als Subventionen an wen auch immer zahlen, müssen sie vorher jemandem (gewaltsam) wegnehmen. Nicht die Einkommensteuer aber die Umsatzsteuer, die wir alle zahlen, wenn wir etwas kaufen, trifft übrigens Geringverdiener besonders stark. Und auch diesen Menschen nehmen sie fast ein Fünftel der Kaufkraft weg, ein Fünftel ihres Geldes, um diese und andere Dinge zu bezahlen. Und das vergessen nahezu alle Menschen, die sich hier am Bürger Haushalt beteiligen. Denn die allergrößte Mehrheit der Vorschläge, über 90 %, beziehen sich nicht auf Sparvorschläge sondern fast immer auf zusätzliche Ausgaben. Und nur die aller wenigsten Vorschläge enthalten auch nur die kleinste Idee, wie die Finanzierung dafür aussehen soll.

Ab März 2023 gibt es ein Jugend Ticket, dass 365 Euro im Jahr kostet. Für Schüler und Auszubildende ist damit schon gesorgt