Regiorad Stuttgart auf Free-Floating umstellen

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Stuttgart (gesamt)
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  • Verkehr
  • Radverkehr
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kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

425
weniger gut: -206
gut: 425
Meine Stimme: keine
Platz: 
916

Die Nutzungszahlen des Leihradsystem „RegioRadStuttgart“ sind relativ schwach. Im 1. Halbjahr 2022 wurden gerade einmal 40.140 Ausleihen registriert. In Karlsruhe, um ein Vergleich zu ziehen, waren es im Jahr 2022 etwa 1.000.000 Ausleihen, obwohl Karlsruhe einwohnermäßig nur halb so groß wie Stuttgart ist. Klar, Karlsruhe ist deutlich radfahrerfreundlicher und weniger autozentriert wie Stuttgart, auch die Topografie ist deutlich einfacher. Aber in Karlsruhe setzt man im Gegensatz zu Stuttgart nicht auf ein stationsbasiertes System (d. h. Leihräder können nur an definierten Stationen ausgeliehen und zurückgegeben werden), sondern auf „Free-Floating“ (d. h. Räder können in einem definierten Gebiet überall ausgeliehen und zurückgegeben werden). Es ist nicht attraktiv, wenn man erst zehn Minuten zu einer Leihrad-Station gehen muss um dann in Zielnähe wieder zehn Minuten von der Leihrad-Station zum eigentlichen Zielort zu gehen.

Der aktuelle Vertrag mit DB Connect läuft bis Februar 2024. Ich würde mir wünschen, dass man für die kommende Vertragsperiode auf ein Free-Floating setzt. Das würde die Attraktivität des Leihradsystems deutlich steigern (v. a. gegenüber E-Scootern).

Kommentare

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Ich sehe das Problem nicht im stationsbasierten System. Jeder der nextbike in Karlsruhe, Heidelberg und dem Rest Deutschlands verwendet, weiß warum RegioRadStuttgart so unaktraktiv ist. Es fängt an mit der Software, die oft nicht erkennt, dass Räder kaputt sind. Dann sind deutlich mehr Handgriffe nötig um das Rad zu entleihen:

Bei nextbike scannt man den Code, drückt ausleihen und los geht's. Bei RegioRad macht man dieselbe Prozedur nur zusätzlich muss man auf ein (oft kaputtes) Display am Rad drücken und dann einen roten Knopf am Rad suchen. Dasselbe nochmal beim abgeben. Die Räder von RegioRad sind auch deutlich häufiger defekt.

Ich würde mir wünschen, dass man den Vertrag lieber ab 2024 mit nextbike abschließt, von mir aus auch mit freefloating, aber für die Probleme ist das zweitrangig.

Kann man free floating so verstehen, daß die Fahrräder analog zu den aktuellen Elektrorollern für die Rückgabe einfach überall hingeworfen werden können?

Ich schließe mich SDWAN an. Man sieht ja bei den Elektrorollern, dass free floating nicht funktioniert. Dann würden zusätzlich noch Fahrräder auf dem Gehweg liegen.

Ich würde so ein Rad gerne benützen, fühle mich mit meinen 74Jahren aber überfordert. Es ist niemand anwesend, der das Rad erklären könnte. Also lasse ich es lieber

also ich möchte auch nicht noch mehr Vehicles auf den Gehwegen, vor Zebrastreifen und Wald rumliegen haben. Es will wahrscheinlich auch keiner wirklich strampeln, wenn er mit Scooter unterwegs sein kann. Das Modell sollte vielleicht einfach abgeschafft werden, da die Kosten für Bahn und Stadt in keiner Relation zum Nutzen stehen...dann besser nen Radweg ausbauen...

Als ehemaliger Karlsruher kann ich dem absolut zustimmen. Ohne Free-Floating ist das komplett unattraktiv, die niedrige Nutzungsrate zeigt das auch.

Probleme, dass die Räder überall rumliegen, habe ich in Karlsruhe keine bemerkt. Dürfte am unterschiedlichen Klientel der Nutzer im Vergleich zu den Scootern liegen.

@SDWAN ja, Freefloating ist das Prinzip, welches wir beim Auto bereits haben. Überall wo nicht verboten, ist parken erlaubt. Also nix neues.

Ich nutze RegioRad gelegentlich. Das Prinzip der Stationen ist gut, da sind die Räder aufgeräumt. Das Roller Ärgernis sollte nicht mit Fahrräder ergänzt werden. Vielleicht ticken die Karlsruher ordentlicher als wir Stuttgart. Allerdings sind einige Gebiete unterversorgt, hier sollte nachgerüstet werden.

Jede topographische Karte zeigt warum in Karlsruhe mehr Räder ausgeliehen werden als in Stuttgart. Stuttgart hat ein paar Höhenlinien mehr.

Was bei frei gewählten Rückgabeorten passiert, kann man bei den Scootern gut sehen: Die fallen vielen Leuten offensichtlich genau dort aus der Hand, wo sie die Fahrzeuge nicht mehr brauchen. Dann liegen sie überall, auch quer über Bürgersteige oder vor Zugängen zu Kinderspielplätzen etc. Dass die Kommune nicht dagegen vorgeht, dass die Scooter von alten Leuten mit Rollatoren oder Mütter mit Kinderwägen zur Seite geräumt werden müssen, um ihren Weg auf dem Bürgersteig fortzusetzen, ist ein Unding. Warum sammelt die städtische Abfallwirtschaft die Verkehrshindernisse nicht ein und bringt sie zum Fundbüro, wo sie gegen Gebühr ausgelöst werden können?

Scheint bei den ansonsten sinnlosen E-Scootern ja auch zu funktionieren.

Ich sehe das als gelegentlicher Regio-Rad-Nutzer auch so. Es gibt viel zu wenige Stationen und die Fußwege dahin sind unattraktiv lang. Das Problem mit den E-Scootern nicht auf Fahrräder zu übertragen, leuchtet mir ein. Aber es wäre doch denkbar, in jedem Stadtteil mehrere Fahrrad-Stelllätze einzurichten, an denen die Räder ausgeliehen und abgegeben werden können, so dass ich von jedem Standort aus in 100 bis 200 m Entfernung einen solchen Fahrradstellplatz vorfinde. Als Ergänzung zum ÖPNV würde ich erwarten, dass es mehr Regiorad-Stationen als Bushaltestellen gibt.

Die schlechte Qualität der Räder und das komplizierte Ausleih-Prozedere (in 50% der Ausleihversuche brauche ich die Hotline) sind für mich das größere Problem. Free-floating würde wahrscheinlich helfen, aber dann bitte nur mit einem System, das die Nutzer zwingt sich beim Abstellen Gedanken zu machen, ob sie jemanden behindern (und die dann auch recht schnell blockiert werden). Das fehlt auch beim eScooter . Der Appell an Eigenverantwortung scheint leider nicht zu reichen.

Es gab und gibt in mehreren Städten funktionierendes FreeFloating für Fahrräder. Der Vorteil von Rädern gegenüber Rollern ist, dass sie auch stabiler stehen und es schongelernte ROutingen gibt, wie abstellen.
Wichtig ist in jedem Fall, egal bei Rollern oder Rädern, dass es eine Firma gibt, die sich für die Dinger verantwortlich fühlt und bei Bedarf einsammelt. Da war Regiorad früher gut drin.
Und so oder so: Ja, wäre super, wenn man einfach anrufen könnte statt app etc. bzw. es mehrere Buchungssysteme gäbe.