Rosenstein-Wartungsbahnhof vollständig erhalten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Nord
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Thema: 
Stuttgart 21
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

234
weniger gut: -215
gut: 234
Meine Stimme: keine
Platz: 
1886
in: 
2021

Abstell- und Wartungsflächen für Eisenbahnen sind in Deutschland Mangelware – Bahnunternehmen beklagen, dass Züge viel schneller anfällig für Betriebsschäden sind und die Parksituation so gravierend ist, dass Triebwagen teilweise schon auf offener Strecke gewartet werden müssen, also diese über mehrere Stunden voll blockieren.

Der heutige Stuttgarter Abstellbahnhof am Rosenstein zählt mit über 80 Gleisen zu einen der fassungsstärksten Wartungsbahnhöfe in der Bundesrepublik. Ursprünglich wurde geplant, dass der Abstellbahnhof für Stuttgart 21 komplett abgerissen und in Untertürkheim durch einen 17-gleisigen Durchgangsabstellbahnhof ersetzt werden soll, 5.000 Wohnungen ab frühestens 2030 soll der Gegenpreis sein. Die DB wird der Stadt bis dahin mind. 212 Mio. Euro Verzugszinsen zahlen müssen.

Der vollständige Erhalt des Rosenstein-Wartungsbahnhofs wäre für Stadt und Bahn jedoch die politisch beste Lösung: Mit knapp 100 Gleisen hätte Stuttgart das Potenzial, die Abstell- und Wartungsbedürfnisse der Eisenbahn in Süddeutschland zu stillen. Stuttgart wird viel häufiger die spätesten Ankunftszeiten und frühster Abfahrtzeiten haben, macht sich zum attraktiven End- und Startpunkt von nationalen und europäischen Trassen (per TGV, Thalys, Frecciarossa) und wird durch den damit verbundenen Erhalt der oberen Kopfbahnhofgleise den größten Bahnhof Deutschlands stellen. Gleichzeitig nimmt die Stadt für jeden abgestellten Zug viel Geld aufgrund seiner exquisiten Lage ein. Die DB würde langfristig die Lebenszeit ihrer Züge verlängern und könnte mit einer eigenwilligen Rückabwicklung von den ab 2021 anstehenden Strafzinsen befreit werden.
Da der bisher geplante Untertürkheim-Abstellbahnhof in keinem Dokument eine gesteigerte Leistungsfähigkeit nachweisen kann, besteht ohnehin noch ein rechtliches Restrisiko, dass er als verfassungswidriger Rückbau klassifiziert wird und damit den Erhalt des Rosenstein-Abstellbahnhofs als kostengünstigste Variante wahrscheinlich macht.

Kommentare

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Wen der oberirdische Kopfbahnhof vom Netz geht geht auch der Abstellbahnhof vom Netz. Derzeit gibt es kein standfestes Konzept wo das der Fall ist. Der neue Abstellbahnhof kommt in Zukunft (gerade in der Planung) und wird den alten ersetzen. Der alte Bahnhof ist technisch überholt und wenn es keinen Kopfbahnhof mehr gibt wird er auch nicht mehr zu erreichen sein.

Das genannte rechtliche Risiko betrifft aber auch den Kopfbahnhof, weil der Durchgangsbahnhof mit acht Gleisen nachweislich NICHT leistungsfähiger ist, der Stresstest wurde ohne Ende manipuliert.

Der Stuttgarter Kopfbahnhof gilt unter Bahnexperten als der modernste Kopfbahnhof, weil es der einzige Großstadt-Kopfbahnhof ist, bei dem Züge aus allen Richtungen mit wenig Kreuzungsverkehr in alle Gleise einführen können. Deswegen ist der derzeitige Kopfbahnhof sehr flexibel und keineswegs überholt, sondern erkönnte mit geringen Baumaßen, z. B. durch Wegfall der nicht mehr benötigten Gepäckbahnsteige um weitere Gleise ausgebaut werden und dadurch den Bahnverkehr der nächsten 100 Jahre bewältigen. Stuttgart 21 ist der teuerste Flaschenhals auf der ganzen Welt und es sollen weitere Milliarden unnötig vergraben werden. Dieser Engpass hat weniger und schmälere Bahnsteige als der Vorortbahnhof Bad Cannstatt und dass soll ein Hauptbahnhof sein? Das ich nicht lache, wenn es nicht so traurig wäre.

Wenn man sich mit dem Projekt S21 wirklich auseinandersetzt und sich Gedanken macht wie der Verkehr der Zukunft, insbesondere unter Klimagesichtspunkten aussehen sollte, stellt man schnell fest, dass S21 nicht zukunftstauglich ist.
Egal wieviel Tunnel in den Flaschenhals führen, den Verkehr der Zukunft wird dieser Bahnhof nicht aufnehmen können.
@AlexB: Dass der alte Bahnhof technisch überholt sei ist falsch. Natürlich ist die Gleistechnik nicht mehr neu, aber das lässt sich leicht beheben.
Vom Konzept der Anlage passt der "alte" Bahnhof besser in die Zukunft als S21.
Nachdem die S21 Parteien den Bahnhof wohl zu Ende Bauen müssen um ihr Gesicht wenigstens vor denen zu wahren die sich mit dem Projekt nicht auseinandersetzen, wird die einzige verkehrstechnisch Sinnvolle Lösung eine Kombination aus S21 und einem oberirdischen neuen Kopfbahnhof bestehen, der die bisherigen Zuläufe des alten Kopfbahnhofes weiter verwendet.
Die Weiterverwendung der oberirdischen Gleise würde Stuttgarts wichtigste Frischluftschneise erhalten, und zudem umwelttechnisch und kostenmäßig die beste Lösung darstellen.