Erweiterung des Kurzstreckentarifs beim VVS Verkehrsverbund

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

470
weniger gut: -119
gut: 470
Meine Stimme: keine
Platz: 
73
in: 
2013

Das Preis/Leistungsverhältnis ist beim Kurzstreckenticket mit 1,20 Euro für 3 Haltenstellen ohne Umsteigen sehr unattraktiv. Hinzu kommt, dass auf manchen Linien zusätzliche Halte eingefügt wurden, was die mögliche Fahrstrecke verkürzt und die Fahrzeit verlängert hat. So befinden sich z.B. beim Katharinenhospital zwei Haltestellen in weniger als 100 m Abstand – was zu unnötigen und sehr ärgerlichen Fahrzeitverlängerungen führt.

Um einen attraktiven Nahverkehr zu bieten, der auch Autofahrer zum Umsteigen bewegen kann, soll der Preis nicht mehr als 1 Euro betragen und bei Bus/Straßenbahn 5 Haltestellen einschl. Umsteigen ermöglichen. Wegen der zu erwartenden größeren Nachfrage kann das Angebot auch kostenneutral sein.

Alternativ könnte die bisherige Kurzstrecke auch zum Nulltarif angeboten werden, für den - ähnlich wie bei Parkuhren die „Brötchentaste“ - ein Ticket anzufordern wäre. Außerdem soll das Angebot von Haltepunkten auf Sinnhaftigkeit überprüft werden und einem schnellen Transport der Vorzug gegeben werden.

Ich unterstütze ausdrücklich auch den weitergehenden Vorschlag Nr. 2777 Kostenloser ÖPNV (Busse und Bahnen), sehe in meinem Vorschlag aber eine schnell umsetzbare Zwischenstufe.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Zu den Themen "Tarif-/Zonenstruktur im VVS", "Reduzierung von Fahrpreisen bzw. kostenloser ÖPNV" und ähnlichen Anreizen für eine verstärkte Nutzung von Bussen und Bahnen in Stuttgart gab es eine ganze Reihe von Vorschlägen im Bürgerhaushalt, die aber vom Gemeinderat nicht aufgegriffen wurden. Die Tarifstrukturen werden vom VVS im Vergleich zu anderen Nahverkehrsverbünden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst bzw. optimiert.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Zum 1.1.2006 hatte der VVS eine Reform der Kurzstrecke durchgeführt. Seither kann man mit dem KurzstreckenTicket in Bus und Stadtbahn bis zur dritten Haltestelle nach dem Einstieg fahren. Der Preis wurde von 1,20 Euro auf 1,00 Euro gesenkt und ist bis Ende 2011 sechs Jahre lang preisstabil geblieben. Erst zum 1.1.2012 wurde der Preis wieder auf 1,20 Euro angehoben, da seit diesem Zeitpunkt die Kurzstrecke nun auch wieder für den gesamten Eisenbahnverkehr gilt (Fahrt bis zur nächsten Haltestelle). Mit 1,20 Euro liegt der VVS im bundesweiten Vergleich eher am unteren Ende der Preise für KurzstreckenTickets. Insgesamt werden im VVS jährlich mehr als 8 Mio. Fahrten mit dem KurzstreckenTicket unternommen, was die durchaus vorhandene Attraktivität des Tickets belegt.

Die Ausweitung der aktuellen Kurzstreckenregelung auf fünf Haltestellen bei Bus bzw. Stadtbahn würde dazu führen, dass zahlreiche bisherige Fahrten mit EinzelTickets für ein oder auch zwei Zonen künftig mit dem erheblich günstigeren KurzstreckenTicket durchgeführt würden. Ebenso wie die Reduzierung des Kurzstreckenpreises auf 1,00 Euro würde dies zu Minderertragsrisiken in Millionenhöhe führen. Es ist mehr als fraglich, ob dies durch Neuverkehr ausgeglichen werden könnte.

Mit dem KurzstreckenTicket können in Stuttgart im Bus- und Stadtbahnbereich Fahrten von durchschnittlich 2,1 km unternommen werden. Bei einer dichten Haltestellenfolge, vor allem im Kernbereich Stuttgarts – was seitens der Fahrgäste und Politik ja auch immer wieder gefordert wird – kann es aber schon mal vorkommen, dass dann die Entfernung, die mit dem KurzstreckenTicket zurückgelegt werden kann, kürzer ausfällt. Dies ist leider nicht zu vermeiden.

Kommentare

9 Kommentare lesen

wird in Stuttgart allemal unattraktiver, da die SSB für Umbauten wegen S21 irrwitzige Kosten aufzwenden hat, deswegen werden Haltestellen in Zukunft im 100m Abstand noch häufiger anzutreffen sein. Siehe auch z.B. Wagenburgstrasse oder KönigKarlbrücke, da kann man wegen Überschreiten einer Zone das Geld wegen Schwarzfahrens mühelos wieder eintreiben.

Ich wäre für 4 Haltestellen

Bei der U4 ist z.B. eine Haltestelle vor und eine Haltestelle nach der Schloßstraßenüberquerung. Hierdruch muss ich mir statt einer Kurzstrecke (1,20€) immer eine Zone (2,40€) kaufen.

Es ist meines Erachtens nicht nötig, die Zonen zu erweitern oder gleich ganz radikale Änderungen zu fordern! Man sieht aus den vergangenen Jahren, dass der VVS damit heillos überfordert ist. Es geht viel einfacher:

Ein Zeitticket (zB. 1,5 Std) ist meist völlig ausreichend, um von einer Randzone in die Mitte zu fahren, einen Einkauf zu erledigen und wieder heim zu fahren!

Eine weitere Alternative findet sich in vielen anderen Großstädten, wo für die Anzahl der gefahrenen Haltestellen Punkte auf einer 12er- (20er-) Karte gelöst werden. So muss ich nicht für 3!!! Min. Fahrt zB. von Botnang (Millöckerstraße) zum Vogelsang 2 Zonen (2,60€) zahlen!! So lässt sich auch ein Kurzstreckenticket problemlos einbinden!

Ich glaube, diese Abzocke gibt es nur in Stuttgart!!

Siehe auch Vorschlag Nr. 6004

Bitte keine Zeittickets! Wir leiden alle schon genug unter Stress, da bedarf es nicht auch noch des Zeitdrucks durch solche Fahrscheine. Stattdessen sind deutlich günstigere Tageskarten, attraktivere Kurstreckentickets (siehe auch Vorschlag 6004), Flatratekarten oder z.B. Rabattkarten für Menschen, die freiwillig auf eigene PKW verzichten (!), wünschenswert.

Im Westen und in Mitte liegen viele Haltestellen so dicht hintereinander, dass das Kurzstreckenticket Verarsche ist. Katharinenhospital und Berliner Platz wurden schon genannt. Ich ergänze: Bismarckplatz/Schwabstraße, die Bushaltestellen im Bereich Russische Kirche, ...

wenn 3 Haltestellen so nah bei einander liegen, kann man ja auch die weniger als 300 m laufen?!?

im Prinzip ja, missmanda. Aber was ist mit Gehbehinderten, Leuten mit Gepäck und/oder Kinderwagen?