Konsequentes Vorgehen gegen rücksichtslose, Verkehrsregeln ignorierende, teilweise agressive Fahrradfahrer

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

426
weniger gut: -273
gut: 426
Meine Stimme: keine
Platz: 
894
in: 
2019

Fahrradfahrer haben sich mittlerweile immer mehr zur Gefahr und zum Ärgernis im Straßenverkehr entwickelt.
Mehrfach täglich kann man beobachten, dass Verkehrsregeln bewusst missachtet werden.

Die Rotphasen von Ampeln werden ignoriert, reine Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) werden mit vollem Tempo, ohne abzusteigen vom Fußweg aus überfahren, vorher wird gerne der Fußweg mit höchster Geschwindigkeit befahren. Ein vorhandener Radweg wird, obwohl zur Benutzung vorgeschrieben, gerne ignoriert, wenn er nicht die kürzeste Verbindung darstellt. Die Vorfahrt von anderen Verkehrsteilnehmern wird ignoriert und bei Beschwerden derselben oft mit Beleidigungen (verbal und mit entsprechenden Gesten) beantwortet.

Das Ganze nur um keinen "Schwung" zu verlieren und möglichst schnell unterwegs zu sein.
Abgesehen von der Ignoranz dieser unqualifizierten "Verkehrsteilnehmer", gefährden diese sich und andere im Straßenverkehr. Zeit, endlich einzuschreiten!
Eine kleine Anmerkung am Rande für die kommentierenden Radfahrer:
Ich bin selbst Radfahrer, halte mich gerne an die Regeln und berichte aus eigener Beobachtung.
Hier ist eine deutlich stärkere Präsenz und Eingreifen der Überwachungsorgane bei Fehlverhalten von Fahrradfahrern gefordert. Dies könnte, wie in anderen Städten, z.B. durch Fahrradstreifen der Polizei oder anderer Ordnungsorgane geschehen.
Eventuell könnten hier auch Aufklärungskampagnen und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zusätzlich etwas bewirken.

Kommentare

20 Kommentare lesen

Guter Vorschlag und zum grössten Teil auch korrekt beobachtet und dargestellt. Was sie u.a. vergessen haben ist das rasen im Park (selbst im Höhenpark Killesberg) und in Fußgängerzonen. Oder aber auf reinen Gehwegen vor Geschäften, z.B. Weilimdorf Löwenplatz. Auch an Bushaltestellen ist man öfter einmal beim Ein- und/oder Aussteigen nicht sicher vor manch einem Radrüpel.

Jetzt wird aber gleich wieder die alte Leier ausgepackt werden a la:
- die Radinfrastruktur zwingt die Radfahrenden zu Regelverstössen
- die Autofahrer begehen viel mehr Regelverstösse und das ist auch noch gefährlicher
- die Fußgänger halten sich auch an keine Regeln
- etc. etc.

Dem Einwand stimme ich vollkommen zu. Vielleicht sollte man über staatliche Fahrradkennzeichen nachdenken.

"Ich bin selbst Radfahrer"
Mich würde interessieren wie viele Kilometer Sie pro Tag fahren und welche Strecke Sie zu bewältigen haben?

Zu GSthe@rtist:
Ich stimme Ihren Ergänzungen zu.
Bezüglich den Regelverstößen der Autofahrer muss ich allerdings noch erwähnen, dass sie durch die Kennzeichen öffentlich erkennbar und verfolgbar sind.
Das ist bei Radfahrern in der Regel nicht so. Vielleicht daher auch das Verhalten von einigen.
Deshalb würde ich auch dem Kommentar von "Gloss" zustimmen.
Dies läßt sich aber im Rahmen des Bürgerhaushalts Stuttgart leider nicht regeln.

Zu kille:
Ich fahre gelegentlich zur Arbeit. Dann sind das 2 x 20km (auch durch Stuttgart).
Ansonsten bin ich privat unterwegs. Dann allerdings gerne auch mal jenseits 100 Km als Tagesetappe.
Sollte Ihre Anmerkung Richtung Aussagekompetenz meinerseits zielen, erwidere ich jetzt schon, dass bei entsprechender Planung auch eine zeitlich längere Fahrt normal kein Problem darstellen darf.
Jedenfalls kann das Ganze nicht zu Lasten der allgemeinen Verkehrssicherheit gehen!
Jene Radfahrer, welche gegen geltende Verkehrsregeln, vorsätzlich und mutwillig verstoßen, besitzen sicher auch zu großen Teilen eine Fahrerlaubnis für KFZ oder Motorrad und wissen, was sie da tun.
Diejenigen, die nicht zur Gruppe der Führerscheinbesitzer zählen und sich vielleicht deshalb falsch verhalten, empfehle ich eine Verkehrserziehung z.B. bei der Polizei!

Ich habe heute der Polizei in S-Degerloch dieses geschrieben:
seit ca. einem Jahr gehe ich morgens im Zeitfenster von 5:40 und 5:55 Uhr von der Mittleren Straße die Epplestraße hoch zur Stadtbahnstation. Nicht jeden Tag, aber doch mehrmals die Woche kommt mir dort ein Radler auf dem Fußweg entgegen. Er kommt von dem Fußweg mit zugelassener Radnutzung entlang der Jahnstraße (Post), fährt über den Fußgängerüberweg Höhe Epplestraße 1 und fährt von dort den gesamten Fußweg bis zur Stelle, wo die Mittlere Straße einmündet, und erst danach ordnungsgemäß auf der Epplestraße weiter. Bei Hindernissen auf dem Fußweg (der Liefer-Lkw beim tegut, der da allmorgendlich entlädt) fährt er entgegen der Fahrtrichtung auf der Epplestraße, danach fährt er wieder auf dem Fußweg weiter. Er fährt sehr schnell. Ich habe ihn schon mehrfach angesprochen, so das vor Schreck und Reaktionszeit ging. Es kamen nur wortgewaltige Beleidigungen. Der Fahrer ist kräftig, trägt in dieser Jahreszeit eine dunkelrote gerippte Daunenjacke, einen Helm. Er hat einen hellen, kurzen Bart, rundliches Gesicht, Alter ca. 50 und spricht mit schwäbischem Akzent. Seine Fahrradlampe ist sehr hell und blendet mich als auf dem Fußweg entgegen kommende Fußgängerin.
Auch begegne ich sehr häufig einem weiteren Routinefußwegradler, der ebenfalls sehr schnell unterwegs ist. Er fährt auf der rechten Fußwegseite der Epplestraße, ebenfalls von Anfang der Epplestraße kommend. Er ist schlanker, sportlicher, dunkel bekleidet, ca. 40-45 Jahre. Heute früh hätte er mich beinahe über den Haufen gefahren. Er hatte kein Licht, so dass ich ihn erst wahrgenommen habe, als es zum Beinahezusammenstoß kam. Er hat seine Fahrt nicht verlangsamt, ist nicht ausgewichen, der rechte Fußweg oberhalb der Löwenstraße ist sehr schmal, es war knapp.

Bei meinem täglichen Heimweg im Zeitfenster von 16:00 und 17:00 Uhr registriere ich 5 bis 8 Fußwegradler in den 5 Minuten, die ich für den Weg brauche (rechnet man das auf den Tag hoch, sind bald mehr Radler auf den Fußwegen unterwegs als Autos auf der Epplestraße.) An Nachmittagen und auch an Samstagen sind die Fußwege voll mit Fußgängern. Die Radler fahren in zwei- bis dreifacher Schrittgeschwindigkeit durch die Leute durch. Ich spreche die Fußwegradler an mit "Das ist ein Fußweg", worauf ich zu 100 % pampige, beleidigende oder bedrohende Antworten bekomme.

Da Räder keine Kennzeichnung haben, kann ich die Fußwegradler nicht anzeigen. Ich würde mir wünschen, dass Sie an diesem Brennpunkt kontrollieren, und das nicht nur einmal, sondern so lange, bis den Radlern ihr Verkehrsverstoß klar ist.
Ich möchte den Fußweg als Schutzraum für Fußgänger wissen. Da sich das Fußwegradeln eingeschlichen hat - und es schlimmer werden wird, sollte dem nicht entschieden entgegen gewirkt werden, hoffe ich auf Ihre Unterstützung in der Durchsetzung der StVo.

@Maria Lehmann...Sie schreiben, dass hochgerechnet mehr Radfahrer auf dem Fußweg unterwegs wären als Autos in der Epplestr. Damit wäre die rechtliche Vorraussetzung erfüllt aus der Epplestr eine Fahrradstr zu machen. Damit wäre auch ihr Problem mit den Gehwegradlern gelöst. Ich werde mich an den Bezirksbeirat wenden, Sie und Ihre Beobachtungen, daß in der Epplestr. der Radvervekehr überwiegt und damit die rechtliche Vorraussetzung erfüllt ist und ihn bitten, aus der Epplestr eine Fahrradstr zu machen.

Wenn die Stadt Stuttgart viel für die Radnutzung, Ausbau von Radwegen etc. tut, muss sie auch besser dafür sorgen, dass Verkehrsregeln eingehalten und Verstöße geahndet werden. Das muss Bestandteil des Radweg-Konzeptes (sofern es eines gibt...) sein. Diese Regeln gibt es, sie sind auch nicht besonders kompliziert und gehorchen dem gesunden Menschenverstand und achtsamem Umgang miteinander. Die "Verrohung" letzteren ist jedoch ein Thema, das viele Teile unseres Lebens betrifft. Leider.

Frau Lehmann macht es richtig - bei wiederholten Regelverstößen notorischer Verkehrsraudis sollte die Ordnungsbehörde eingreifen. die kann sich auch ein neutrales Bild machen (falls es denn doch nicht so schlimm wäre). Oder die Umwidmung zur Tempo-30-Zone oder Fahrradstraße unterstützen, wenn dies die bessere Alternative ist. Gibt es Hinweise warum die Radfahrer nicht die Straße benutzen? Dies Verhalten erscheint mir als Alltagsradler absolut widersprüchlich.
@ H. Vogel: Für eine Abstimmung ist mir die Formulierung des Bürgerhaushalt-Vorschlages etwas zu schwammig. Geht es in die Richtung, mehr Ordnungskräfte einzustellen? Das haben wir schon mehrfach an anderer Stelle.

@mbrehm, die Stadt Stuttgart tut nicht viel für den Radverkehr. In 2017 hatte der Gemeinderat gut 7 Mio Euro für den Radverkehr bewilligt. Ausgegeben hat die Verwaltung aber nur ca 2,1 Mio Euro. Von diesen 2,1 Mio Euro gingen auch noch gut 700k€ in das Regiorad. Sie sehen, die Stadtverwaltung tut eigentlich gar nichts für den Radverkehr.

@cocoverde: Da bin ich mit Ihnen einig.

Genau! Super Vorschlag! Im gleichen Zug sollten auch Hundebesitzer, die den Kot ihrer Hunde nicht wegputzen, kontrolliert und bestraft werden. Und Kinder, die älter als 12 sind und immer noch den Gehweg zum Radfahren nutzen.
Muß man tatsächlich alles überregulieren, kontrollieren und bestrafen?
Und: ich bin auch Radfahrer.

@ Pete: Ich finde, dass es hier auch um so etwas wie die öffentliche Sicherheit und Ordnung geht. Deswegen sollte es auch kontrolliert und geahndet werden. Leider verwechselt man konsequentes Vorgehen gegen unhaltbare Zustände immer gleich mit Überregelung...Und im Übrigen finde ich Ihren Vorschlag zu den Hundebesitzern gar nicht so abwegig ;-)

Guter Vorschlag!

Ich finde ma sollte mal eher aus dem „Auto über Alles Modus“ kommen. Alle sind gleichberechtigte Verkehrsteiln. Wie selbstverständlich parkt ein Fahrradfahrer sein Fahrrad auf der Straße? Aber wie selbstverständlich passiert das umgekehrt?

Stimme ich vollkommen zu. Selbst auf der Königstrasse wurde ich von rasenden Fahrradfahren schon fast umgefahren

@cocoverde: Die Stadt tut, mittlerweile, einiges für den Radverkehr, nur leider wohnen wir in einer Stadt in der seit den 50er Jahren Radfahren überhaupt nicht berücksichtigt wurde. Planung und Genehmigungsverfahren und Priorisierung dauern auch bei besseren Voraussetzungen 10 Jahre. Frage: Wie war das Radfahren vor 10 Jahren in Stuttgart? - Und ja es ist noch viel zu tun!

Hier schimpfen Fußgänger*innen gegen Fahrradfahrer*innen, Fahrradfahrer*innen gegen Fußgänger*innen, brave Fahrradfahrer*innen gegen böse Fahrradfahrer*innen und andersrum. Warum organisiert Ihr Euch nicht alle zusammen, um gegen die Übermacht der Autofahrer*innen anzugehen?

@GSthe@rtist : Die Strecke zwischen der Stadtbahnhaltestelle Löwenmarkt und den Geschäften nördlich der Haltestelle ist die offiziell für Fahrradfahrer gedachte Strecke. Fahrradfahrer dürfen hier fahren, auf dem gesamten Löwenmarkt gilt Fahrrad frei. Auf der Strecke ist aber nuun auch noch ein Eiscafé untergebracht. Ich umfahre diese Stelle mit dem Fahrrad nach Möglichkeit. Beim Bau des Tiefhaltepunkts Weilimdorf Löwenmarkt hat man nicht an die Fahrradfahrer gedacht. Die an dieser Stelle enge Pforzheimer Strasse wird von vielen Fahrradfahrern häufig gemieden und auch auf der südlichen Seite illegal über den Gehweg umgangen. Insofern haben sie ein gutes Beispiel angesprochen, wie man Verkehrsplanung in der Stadt nicht machen sollte, sondern Platz für alle Verkehrsteilnehmer angemessen vorsehen sollte. Möglicherweise sollte man im Zuge des Baus eines Kreisels die an der südlichen Seite vorhandenen Parkplätze entfernen und in einen Radstreifen umwandeln.

@GSthe@rtist: So ist das mit den Verkehrsregeln: Ein "Fahrrad frei" Schild übersehen und dann wundert man sich über Fahrradfahrer auf dem Weilimdorfer Löwenplatz /-markt