365-Euro-Ticket für Stuttgart einführen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Tarife, Tickets
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

996
weniger gut: -65
gut: 996
Meine Stimme: keine
Platz: 
17
in: 
2019

Wer möchte, das Stuttgart mehr Bus und Bahn fährt, sollte den Nahverkehr preislich attraktiver machen. Egal ob Paris, Brüssel oder London: Die Preise für die Öffentlichen sind nur halb so teuer, wie die in Stuttgart. Mit mehr Menschen, die vom Auto auf den Nahverkehr umsteigen, könnten Stau-, Park- und Luftprobleme gesenkt werden.
365 Euro im Jahr rund um die Uhr im ganzen VVS-Netz zu fahren, ist ein günstiger Preis, der in anderen Städten in die Tat umgesetzt wurde:

In Wien zahlt man nur 1 Euro am Tag für das gesamte Wiener Linien-Netz, und das sogar mit 4-Min- Takt, Express-S-Bahnen und durchgehendem Nachtverkehr.

Ursprünglich hat die Stadt nach der Einführung des 365-Euro-Tickets mit erheblichen Mehrausgaben gerechnet, allerdings stiegen so viele auf den Nahverkehr um, dass das Ticket sich nicht nur selbst trug, sondern einen Gewinn von 45 Millionen Euro erzielte.

Stuttgart soll auch den Mut besitzen, diese Entscheidung zu fällen. Vielleicht könnten hier auch Einnahmen verbucht werden, wie es in Wien der Fall war.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Ab dem Schuljahr 2020/2021 soll ein 365 EUR-Ticket für Schüler, Azubis und Meisterschüler eingeführt werden. Hierfür wurden pro Schuljahr 5,92 Mio. EUR bereitgestellt. Durch die Erhöhung des Stuttgarter Schülerbonus von derzeit 3 EUR auf 10 EUR ergibt sich für Schülerinnen und Schüler mit Wohnsitz in Stuttgart ein zu zahlender Eigenanteil von 33,20 EUR in elf Monatsraten. Der zwölfte Monat (August) ist kostenfrei. Für alle Berechtigten des Ausbildungs-Abos, die einen Wohnsitz in Stuttgart haben, wird ein Zuschuss von 29.45 EUR eingeführt. Der Eigenanteil beträgt damit 30,45 EUR und wird monatlich abgebucht.
Gemeinderat hat teilweise zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Ziel der Landeshauptstadt Stuttgart ist es seit Jahren, den ÖPNV attraktiver zu machen, um mehr und mehr Menschen zum Umstieg auf die umweltfreundlichen Busse und Bahnen zu bewegen und damit einen Beitrag zur Luftreinhaltung zu liefern. Dazu haben sich 2014 auch die Partner des ÖPNV-Pakts in der Region Stuttgart (neben der Landeshauptstadt Stuttgart sind dies das Land Baden-Württemberg, der Verband Region Stuttgart und die Verbundlandkreise) verständigt. Dazu gehören sowohl Maßnahmen zur Verbesserung des Leistungsangebots (z. B. Erweiterung des Stadtbahnnetzes, neue Fahrzeuge, Verbesserung des Fahrplans) und des Tarifangebotes (z. B. Einführung neues Abo-Verfahren, neues Firmen- und SeniorenTicket, Ausbildungs-Abo, eTicket, HandyTicket). Dass die eingeleiteten und umgesetzten Maßnahmen bereits erfolgreich waren, belegen seit Jahren kontinuierlich gestiegene Fahrgastzahlen für den Bereich des VVS, in den letzten fünf Jahren um über zehn Prozent.

2018 konnte mit 384 Mio. Fahrten ein neuer Fahrgastrekord erzielt werden. 2019 dürfte dieses Ergebnis noch übertroffen werden, denn zum 1. April trat die Tarifreform in Kraft, die für viele Fahrgäste Preisvorteile bringt. Die Finanzierungsträger (Land, Landkreise, Stadt Stuttgart) müssen für die Tarifreform jährlich rund 42 Mio. Euro an Ausgleichszahlungen an die VVS-Verkehrsunternehmen aufbringen. Bevor weitere Tarifmaßnahmen beschlossen werden, gilt es zunächst die Ergebnisse der Tarifreform abzuwarten und zu analysieren.

Die Einführung eines 365-Euro-Tickets wird derzeit vielfach gefordert. Die Einführung eines solchen Tickets würde aber zu sehr hohen Einnahmeausfällen bei den Verkehrsunternehmen führen. Für die Landeshauptstadt Stuttgart ist ein Betrag von mindestens 60 Millionen Euro aufzubringen, was im Vergleich zu den Kosten der Tarifreform nochmals einen Quantensprung darstellt. Allein aus dem ÖPNV heraus konnten auch in Wien die Ausfälle nicht kompensiert werden. Mit der Einführung des 365-Euro-Tickets sind jedoch zusätzliche Maßnahmen umgesetzt worden, wie z. B. die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung. Nach allen Erfahrungen im ÖPNV reichen die Kundenzuwächse nicht aus, um die durch die Tarifabsenkungen entstehenden Mindererträge auszugleichen, geschweige denn für einen Gewinn zu sorgen. In Österreich gelten aber grundlegend andere Regularien zur Finanzierung des ÖPNV, sodass die dortige Situation nicht mit der in Deutschland vergleichbar ist.

Kommentare

36 Kommentare lesen

sehr guter Vorschlag

Ich wäre sofort dabei!

Super Vorschlag, da kaufen sich einfach mehr Menschen ein Jahresticket, hab ich selbst ers5 in Innsbruck erlebt

Guter Vorschlag!

Ganz prima Idee!

Ja, funktioniert in Wien sehr gut - dass könnte hier auch etwas bringen!

Hört sich super an!

Super Vorschlag!

ÖPNV muss auch für Gelegenheitsfahrer billiger werden, nicht nur für Jahreskarteninhaber.

"ÖPNV muss auch für Gelegenheitsfahrer billiger werden, nicht nur für Jahreskarteninhaber"

Der ÖPNV ist für Jahreskarteninhaber auch nicht günstig. Nur Zone(n) Stuttgart kostet rund 1000€/Jahr.

Bin dafür, nutze ÖPNV jeden Tag, leider macht es wenig Freude und kostet viel Geld. Der Umwelt zu liebe und weil Auto keine Alternative ist, mache ich das trotzdem, frage mich jedoch, wo geht das viele Geld hin?

Es wäre auch ein wichtiger und positiver Beitrag für die Luftreinhaltung in Stuttgart.

Prima Idee für Stuttgarts Bürger*innen! Dann lässt man doch gerne mal das Auto stehen!

Einverstanden, in Stuttgart ist der "ÖPNV" viel zu teuer! Deshalb fahren u.a. viele Familien mit dem Auto.

Die angedachte Nahverkehrsabgabe für alle Bewohner / Autofahrer wird abgelehnt!

Das ist nach wie vor eine brillante Idee. 365 Euro für eine Jahreskarte sind eine zumutbare Belastung angesichts des Gegenwerts. Für die überwiegende Mehrheit der ÖPNV-Nutzer wird das Fahren deutlich günstiger, die Gefahr weiterer Fahrverbote sinkt, wenn Bus- und Bahnfahren attraktiver sind. Das sollten diejenigen bedenken, die vom Auto nicht lassen wollen trotz Stadtluftverschmutzung und Klimawandel - sie könnten sich gegen eine Jahresgebühr von 365 freie Fahrt erkaufen und würden zugleich den ÖPNV unterstützen.

Guter Vorschlag. Dann aber auch bitte die Taktung noch erhöhen. In 8 Jahren Gelegenheitspendeln gab es zwischen 7:30 und 9:00 ab Sillenbuch nur Stehplätze!

Damit könnte Stuttgart mal richtig positiv in die Schlagzeilen kommen!
Nur Mut, lieber Gemeinderat !

Eine super Idee, aber auch den Takt der Linie 62 verbessern

@ Johnny83 + GSthe@rtist: Es fahren derzeit auch extrem viele Autos außerhalb der Rush hour in Stuttgart herum, wahrscheinlich weil die Fahrer eben kein ÖPNV-Ticket haben. Da kann man große Anreize zum Umsteigen setzen - die Zugkapazitäten geben das locker her. In der Stoßzeit wären ein paar mehr Bahnen kybernetisch noch verträglich, nur kann sich der VVS keine Waggons+Fahrer mehr leisten. Daran hängt's mehr als am Auffahren an Haltestellen (das dürfte nur wenig passieren). Zwei Kurz-Bahnen hintereinander sind fast so gut wie eine Langbahn. Wenn das Ticket erst da ist werden wir sehen wie die Stuttgarter damit umgehen...

Es gibt Städte, in denen ist ÖPNV für Rentner kostenlos. Wäre doch auch mal eine Idee für Deutschland ..............?

Wie wäre ein genereller kostenloser ÖPNV, denn das Tarifsystem ist auch nicht gerecht z..B Rentner erst ab 65? Erwerbsunfähigkeistrentner schauen weiter in die Röhre....usw.

365 Euro kann ich mir nicht leisten. Ich lebe eh schon schändlicherweise vom Kindergeld, weil es für Langzeitarbeitslose kein ALG2 und keine Arbeit gibt. 100 Euro ist drin.

Ich unterstütze den Vorschlag und gehe noch einen Schritt weiter. ÖPNV in Stuttgart kostenlos. Ja, das kostet viel Geld! Aber ja, Stuttgart ist wohlhabend! Und als Stauhauptstadt und Feinstaubhauptstadt wäre das ein Pilotprojekt, mit dem man sich auch mal positiv hervorheben könnte.
Gerade für Auswärtige (die ggf. der Sprache nicht mächtig sind) ist die Frage Fahrschein oft ein Hinderungsgrund. In Europa nutze ich nahezu überall ÖPNV, in Asien tue ich mich da meist eher schwer. Einfach Hop on, hop off, das wäre attraktiv!

Fahrscheine einfach abschaffen. Erhöht massiv die Attraktivität des ÖPNV, weil man dann kein Tarifsystem mehr auswendig lernen muss. Ist gut für Vielfahrer und Spontanfahrer. Spart Kontrolleure und Automaten. Mobilität ist ein Grundrecht.

Ganz simpel - freiwillig - spart langfristig auch Ticketautomaten

ein kostenloses VVS-Ticket wäre die beste Lösung. Eine reiche Stadt wie Stuttgart muss sich das leisten können, vor allem wenn man das Image der dreckigsten Stadt Deutschlands loswerden will; dann würden sich mehr Menschen den VVS leisten können. Es müsste jedoch auch mehr in den ÖPNV investiert werden. OB Kuhn hat hoffentlich am letzten Freitag bei der Fridays for Future Kundgebung auf dem Marktplatz, bei der er die Schüler ob ihres Engagements gelobt hat, auch richtig zugehört. Die Schüler wollen nicht nur schöne Worte hören, sondern Taten sehen.

Für allgemeine ÖPNV-Politik ist das ein richtiger Vorschlag. Es gibt aber auch Leute, die weder 365 € auf einmal hinlegen können, noch für mehr als 20 € im Monat ÖPNV fahren können. Als Regelung für 'alle' fände ich den Vorschlag dann nicht brauchbar.

Das ist überfällig. Stuttgart erstickt im Autoverkehr. Im Sommer heizt sich die Stadt auch noch zusätzlich auf durch die Abwärme der Motoren.

Man sollte sich endlich ein Beispiel nehmen an anderen (Groß-)Städten, die nicht so auf Rosen gebettet sind wie Stuttgart. Die bevorstehende Tarifreform ist doch nur ein kleiner Schritt in Richtung preisgünstiger Nahverkehr. Sie benachteiligt sogar massiv die sich in der Regel in der Kernstadt mit dicht beieinander liegenden Haltestellen bewegenden Innenstadtbewohner gegenüber den aus größerer Entfernung in die Stadt einpendelnden Bahnnutzern.

Entsprechende Überlegungen gibt es im Gemeinderat ja meines Wissens bereits.

Ich würde mein Auto abmelden !!

bin dabei

Wenn das 365 Euro-Ticket die Vorraussetzung für die Stuttgarter Bürger ist, den ÖPNV nutzen zu können, dann bin ich nicht dafür, weil die Leute, die am meisten auf eine Reduzierung der Fahrtkosten angewiesen sind, dadurch benachteiligt wären.

Guter Vorschlag! Das Endziel muss zwar freie Fahrt für alle in ÖPNV sein, aber als Einstieg ist eine €365-Ticket der richtige Weg. Zum Beispiel: Im ersten Jahr €365 nur für Zone 1, dann jedes Jahr eine Zone mehr dazu – das ergibt Zeit, um Kapazitäten aufzubauen.
Denn: Stuttgart & Deutschland müssen bis 2030 (mindestens!) 40%-CO2-Emissionen im Verkehrs-bereich einsparen und das geht nur bei breitem Umstieg auf ÖPNV. Und sage keiner, dass das zu teuer sei: wenn wir das nicht machen, dann zahlen den Preis dafür unsere Kinder & Enkel bald zehnfach – das haben die Freitagsdemo-Schüler*innen richtig begriffen.
==> Mit der Verkehrswende JETZT beginnen, reiches Stuttgart, für unser aller Zukunft!

Gute Beispiele von anderen lerrnen.was hält uns davon ab?

Fände ich super. Dann würde ich auf jeden Fall ein solches Ticket kaufen und viel öfter fahren, auch spontan.