Haupt- und Ehrenamtliche haben in der Flüchtlingsarbeit und Integration Herausragendes geleistet.
Einzig die Versorgung der Flüchtlinge mit freiem und rechtssicherem Internet oder WLAN in den Unterkünften scheitert. Es gibt in Stuttgart derzeit 123 Unterkünfte in 20 Bezirken, in 14 Unterkünften davon ist eine frei zugängliche WLAN-Verbindung von Freundeskreisen und Freifunkern für Flüchtlinge geplant oder bereits umgesetzt. Stadt und Sozialträger bieten keine einzige WLAN-Versorgung für Flüchtlinge in Unterkünften an. Staat und Bürgergesellschaft erreichen somit summa summarum eine Versorgungsquote von kleiner gleich 11,4% (Angaben der Stadtverwaltung, Stand: 12.08.2016).
Hierauf kann Stuttgart nicht stolz sein. Es darf eigentlich nicht Anspruch und Frage sein, ob Flüchtlingen in Deutschland Internet als Infrastruktur anzubieten sei, sondern wie darauf aufbauend kulturelle, sprachliche und berufliche Integrationsmaßnahmen erfolgreich im Sinne von fördern und fordern umgesetzt werden ("WLANplus-Pilotprojekte"). Solche Projekte stellen darüber hinaus keinen Selbstzweck dar. Stuttgart kann sehr viel lernen, z.B. für den sinnvollen Einsatz von verschlüsselten und freien WLANs in der digitalen Bildung, eine große Herausforderung die demnächst bei unseren Schulen ansteht und maßgeblich die Zukunftsfähigkeit des Standorts beeinflusst.
Ohne WLAN ist Integration nicht möglich. Deshalb heißt der Lösungsvorschlag: Einrichtung eines Runden Tisches von Sozialträgern und Ehrenamtlichen sowie Gemeinderat und Stadtverwaltung. Die erstgenannten haben ihr hohes Interesse erklärt, die Kosten sind mit 50 Euro für Butterbrezeln und Kaffee zu veranschlagen.
Vielleicht gelingt es so gut wie Göppingen zu werden, wo in Kooperation von Landratsamt (als Initiator, Projektleitung und Anschlussinhaber), Freifunkern (als Helfer vor Ort und VPN-Provider) und UnityMedia (als Internetprovider und Sponsor) hunderte von Flüchtlingen seit Monaten erfolgreich frei und rechtssicher mit WLAN versorgt werden.
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