Die Abteilung Kommunikation stellt seit geraumer Zeit Überlegungen an, wie das Amtsblatt als ePaper zur Verfügung gestellt werden kann. Zuletzt berichtete L/OB-K im Verwaltungsausschuss am 5. Mai 2010. An den grundsätzlichen Eckdaten hat sich seither nichts geändert:
Das Stuttgarter Amtsblatt wird als kostenrechnende Einrichtung geführt und muss über die Abonnementsgebühren einen Großteil seiner Kosten erwirtschaften. Eine gleichzeitige kostenfreie Zurverfügungstellung des Amtsblatts als ePaper könnte einen „Kannibalisierungseffekt“ auslösen und die Einnahmesituation des Amtsblatts beeinträchtigen, d.h. der Abmangel könnte sich vergrößern.
Wollte man das Amtsblatt als ePaper anbieten, müsste ein Bezahlsystem für die Online-Ausgabe eingerichtet werden. Für die hierfür nötige zusätzliche Abonnentenverwaltung (Print bzw. überschneidend ePaper) müssen Schnittstellen zum bestehenden SAP-Abonnenten-Verwaltungssystem programmiert werden.
Derzeit erproben einige Verlage unterschiedliche Bezahlsysteme für ihre Online-Ausgaben. Bisher amortisieren sich die Ausgaben für die Bereitstellung nicht, die Verlage finanzieren die Online-Ausgaben über die Printausgaben und Werbeeinnahmen. Das ist beim Stuttgarter Amtsblatt nicht möglich, da keine Überschüsse erwirtschaftet werden. Nachdem das Amtsblatt werbefrei ist, können auch darüber keine Einnahmen generiert werden.
Die Abteilung Kommunikation hat mehrere Varianten eines ePapers prüfen lassen. Sie umfassen eine weitreichende Lösung im Stile der beiden großen Stuttgarter Zeitungen mit vielen Möglichkeiten der Textsuche und -aufrufe, eine Shop-Lösung auf www.stuttgart.de (ähnlich dem Shop des Statistischen Amtes) sowie die Möglichkeit, auf eine SAP-Schnittstelle zu verzichten und ein vom Print-Abonnement losgekoppeltes Online-Abonnement sowie den Einzelausgaben-Kauf für das ePaper anzubieten.
Bei allen Varianten entstehen Kosten für die Ersteinrichtung (mit und ohne Schnittstelle zu SAP), hinzu kommen laufende jährliche Kosten für Wartung und Pflege. Zu den Kosten für die technische Umsetzung kommen jährliche Kosten für Urheberrechte hinzu.
Dennoch ist das Stuttgarter Amtsblatt durch das crossmediale Arbeiten der Abteilung Kommunikation im Internet präsent: Fast alle Inhalte des Amtsblatts sind auf www.stuttgart.de zu finden – nur eben nicht in der gewohnten gebündelten Zeitungsform, sondern Mediumgerecht für die Internetnutzung aufbereitet.
Inwieweit künftig ein ePaper des Amtsblatts realisiert wird bzw. werden kann (organisatorische und finanzielle Gründe) wird noch geprüft, ist derzeit aber nicht absehbar.
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