Bedarfsgerechte Ganztagsbetreuung für 10 bis 14-jährige Kinder einrichten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Schulen, Bildung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

476
weniger gut: -103
gut: 476
Meine Stimme: keine
Platz: 
193
in: 
2015

Ein Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule bringt Alleinerziehende und voll berufstätige Eltern immer häufiger in Bedrängnis. Das Betreuungsangebot für 10 bis 14-jährige Kinder sinkt stetig. Das liegt daran, dass die Horte im Zuge der Umwandlung der Grundschulen zu Ganztagsschulen nach und nach abgebaut werden.

Die Grundschulen werden in allen Stadtteilen zu Ganztagsschulen ausgebaut. Für die Übergangsphase wird die Betreuung der Kinder in den Randzeiten von Schülerhäusern übernommen. Jede neu entstandene Ganztagsschule führt dazu, dass ein weiterer Hort schließt. Eine weiterführende Schule bietet jedoch keine Ganztagsbetreuung an und ist auch keine Ganztagsschule. Der Unterricht dauert in der Regel von 7.45 bis 13.00 Uhr. Wird z. B. eine Lehrkraft krank, fällt der Unterricht aus. Nachmittags findet allenfalls zweimal in der Woche Unterricht statt.

Schüler die die Grundschule verlassen, sind in der Regel 10 Jahre alt. Die Eltern sind verpflichtet, diesen Kindern eine zuverlässige Betreuung zu gewährleisten. Wir appellieren an die Stadt Stuttgart, die Betreuungssituation für 10 - 14-jährige Kinder zu entspannen und auch für diese Altersgruppe ein bedarfsgerechtes Angebot anzubieten. Wenn Eltern keine verlässliches Angebot vorfinden, müssen Sie im schlimmsten Fall ihren Beruf aufgeben, um ihre Kinder betreuen zu können. Egal, ob das Kind 0, 4 oder 12 ist. Der Betreuungsbedarf ändert sich nicht. Erst wenn die Kinder persönlich und rechtlich in der Lage sind, einige Stunden alleine zu Hause zu verbringen, ändert sich der Betreuungsbedarf. Diese Tatsache wird im Zuge der Umwandlung der Grundschulen und des dadurch reduzierteren Hortangebots offensichtlich vergessen!

Deshalb liebe Leserinnen und Leser der Vorschläge für den Bürgerhaushalt: unterstützen Sie unseren Vorschlag der bedarfsgerechten Ganztagsbetreuung für 10 – 14-jährige Kinder in Horten oder an weiterführenden Schulen.

Der Gesamtelternbeirat
der städtischen KiTas und Horte

Kommentare

17 Kommentare lesen

Auch darf man den Aspekt der Ferienbetreuung nicht missachten. Die Kinder kommen nun vermehrt aus Schülerhäusern/Ganztagesschulen und der Wechsel in die Fortführenden Schulen ist ein großer Schritt. Da ist eine kontinuierliche Begleitung viel wert, über den Schulalltag hinaus. Jede Ferien sich in neue Gruppierungen einbringen zu müssen, ist zu dieser Zeit viel erwartet. Aber bei berufstätigen Eltern nicht zu vermeiden. Und dann rast die Pubertät herbei ...

@GEB: Bitte mehr Werbung für den Vorschlag in den 4.Klassen auch machen! Wenn das Kind aus einer GTS kommt, versteht man als Eltern besser den Not, etwas zu ändern :-(.

Ich bin der Meinung, dass die flexible bedarfsgerechte Ganztagsbetreuung grundsätzlich wieder eingeführt werden sollte. Auch sollte man darüber nachdenken, die Betreuungszeit auf 18 oder sogar 19 Uhr zu verlängern. Um einen Bedarf zu definieren sollte eine übergreifende Umfrage stattfinden.

Es gilt die Lücke in der Ganztagsbetreuung zu schließen, die nach der Grundschule durch den Ersatz der Horte durch die Schülerhäuser entstanden ist, das nicht nur für die Eltern wichtig, sondern ist ein wichtiger familien-, als auch wirtschaftspolitischer Punkt, der für die Attraktivität der Stadt immanent wichtig ist.

Ich bin auf jeden fall für die Horte, bin selber allein erziehend.

Der Hort ist auch für die Großen eine zuverlässige Anlaufstelle. Wenn die Schule aus ist - egal zu welcher Uhrzeit - und die Eltern
sind noch nicht zuhause, dann finden die Kinder im Hort eine optimale Versorgung. Sie können Schulaufgaben machen, essen, spielen.
Es ist ihr zweites Zuhause, wo sie ihre vertrauten Bezugspersonen (Erzieherinnen und Erzieher) und ihre Freunde antreffen. Das gibt den Kindern Sicherheit und klare Strukturen.

Auch größere Kinder brauchen eine zuverlässige Anlaufstelle nach der Schule, wenn die Eltern nicht zuhause sein können.

Eine Betreuung von 10-14jährigen ist dringend notwendig, da wir als berufstätige Eltern nicht plötzlich aufhören möchten, zu arbeiten. auch in diesem Alter braucht es noch eine gute und zuverlässige Betreuung.

Das Betreuungsangebot für Kinder ist enorm wichtig!

Absolut wichtiger Vorschlag.
Als Alleinerziehende bin ich auch davon betroffen. Insbesondere die Abdeckung der Ferienzeiten wird ohne Hort zu einem enormen Stress für (alleinerziehende) Eltern und Kinder.
Neue Gruppen, neue Menschen, andere Zeiten, andere Orte. Diverse Anmeldungen und bekommt man den Platz überhaupt?
Insbesondere die Kinder benötigen eine verlässliche Struktur und Betreuung auch nach der Grundschule!
Die Horte zugunsten der Schülerhäuser zu schließen, ist leider eine der schlechtesten Entscheidungen, die getroffen werden konnte.
Gewachsene, gut funktionierende Strukturen zu zerstören und ad hoc neue Betreuungsformen aus dem Boden zu stampfen (zudem ohne ausreichende Übergangsphase), die nicht mal im Ansatz eine ähnliche Betreuung ermöglichen - zeitlich, wie inhaltlich und auch was die Räumlichkeiten und Ausstattungen angeht.

Gesicherte Ganztagesbetreuung einrichten!

Gerade auch die "älteren" Schüler brauchen nachmittags eine geeignete und sinnvolle Betreuung. Auch mit dem Hintergrund, dass sie nicht nur auf der Straße rumhängen oder vor Handy, tablet, Fernseher, versauern....

ich finde es jetzt nicht wirklich schlimm ein 10-14 jähriges kind mal für drei stunden allein daheim zu lassen. ich meine das sind keine kleinkinder mehr. es gibt kinder die fangen mit 14 eine ausbildung an. da sollte man es schaffen sich auch mal allein zu beschäftigen. länger als 16.30 uhr hatten die horte doch eh nicht geöffnet. und bevor einer weint. ich habe selbst zwei, mittlerweile erwachsene söhne und war bzw bin alleinerziehend

Alleine zu Hause ist gerade in diesem Alter fatal.

Wenn "familienfreundliches Stuttgart" nicht nur eine Floskel sein soll, geht an dieser Betreuungsform kein Weg vorbei!
Nicht nur aus zeitlicher, sondern auch aus pädagogischer Sicht benötigen viele Familien diese Form der Betreuung (gerade in dieser "instabilen" Altersphase der Heranwachsenden)!
Nicht nur ich als alleinerziehender Vater muss 100% Berufstätigkeit plus(!) gefühlte 150% Alltag bewältigen können, ohne dabei "abzubrennen"! Selbst mit dem bestehenden Hort-Angebot (über das ich sehr Dankbar bin), ist es oft so bereits schwierig genug.
Ein Wegfall dieser qualifizierten Betreuungsform- und Inhalte (Mittagessen, Hausaufgaben, Gespräche) während der vielen Ferienzeiten, wäre für mich als Alleinerziehender eine berufliche Bankrotterklärung!
Auch für viele Familien, bei denen beide Elternteile einfach arbeiten müssen(!), um über die Runden zu kommen, wäre ein Hortende fatal!
Ohne sichtbares familienorientiertes Engagement der Stadt, werden sich immer mehr junge Familien gegen Kinder entscheiden! Armes Stuttgart(?)!

Absolut richtig. Ich appelliere auch an die Stadt breits ab Sommer 2015 wieder Schüler in den Horten aufzunehmen damit das Konzept nicht ausstirbt. Mein Sohn geht wahnsinnig gerne in den Hort Emilienstrasse und möchte dort auch gerne bleiben. Nicht in Robert Koch Hort. Der Hort ist für ihn eine wichtige Anlaufstelle, die zum festen Tagesablauf gehört. Auch wenn Stunden in der Schule entfallen und in den Ferien ist mein Sohn dort gut betreut. Lasst unseren Kinder diese Freude....

Genau so! Wir haben 2 Söhne mit grossem Altersabstand. Der ältere ging zuverlässig - wie von uns benötigt sehr sehr gerne in den Hort. Der jüngere jetzt in schülerhaus, spätere Ganztagesschule. Totaler Mist. Kein Gebäudewechsel, wieder die gleichen kinder, teuer und nicht nach meinem bedarf. Unsere deutschen kinder werden durch stichtagsregelung immer früher eingeschult, g9 um 1 jahr verkürzt, und zwischendrin sollen sie noch ganztags beschult werden. Das gibt keine klügeren kinder für die Pisastudie, aber bestimmt gestresstere kinder samt deren Eltern, die erst nachmittags/abends die Auffälligkeiten ausbügeln dürfen. Horte sind ein 2. Zuhause und nach Bedarf. Das wird die Ganztagesschule nie und nimmer. Mehr denn je muss man sich fragen, ob sich Teilzeitarbeit bei Vollzahlung vom jetzigen System noch lohnt.

Auch letztes Jahr sind viele engagierte Eltern ins Rathaus gezogen, um für den Erhalt der Horte zu kämpfen und somit für den Erhalt der Vielfalt in der Mittagsbetreuung. Wie man sieht, ist das Thema immer noch aktuell!