VVS-Tarifsystem radikal umbauen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

485
weniger gut: -108
gut: 485
Meine Stimme: keine
Platz: 
171
in: 
2015

Fernziel: 1 Fahrt = 1 Euro für jeden Stuttgarter - vielleicht schon ab 2020

Stichwort: VVS-Monats- oder Jahres-Grundkarte, ähnlich der Bahn-Card, jedoch mit sozialer und Zonen-Komponente

Zusatzeffekt: Deutliche Abnahme des Autoverkehrs in Stuttgart

Ausgangslage (in meinem Fall): Ich bin Ruheständlerin, vielleicht nicht ganz in prekären Verhältnissen, aber vom Sommerrain in die Stadt und zurück zusammen mit meinem Ehemann kostet uns das fast 11 €. Da nehmen wir halt doch unseren alten Benziner (auch hier rechnen wir, wie viele, die "Sparen müssen", dass das Auto zunächst nur Sprit kostet). Und ein Senioren-Jahresticket kommt für uns schon mal gar nicht in Frage, da würden wir zu zweit 1.020 € zahlen müssen (und das im Voraus und wie die meisten brauchen wir nie das ganze Netz). Wir fahren auch nicht jeden Tag herum - z.B. fahren wir im Durchschnitt 1x die Woche in die Stadt und 3x nach Stgt-Ost zu meinem sehr alten Vater - das sind bei 4x Hin- und Rückfahren für 2 Pers. und 2 Zonen und bei Benutzung von 4er-Karten € 2,65/Fahrt = 42,40/Woche = 183,73/Monat. Für uns ist das nicht bezahlbar!

Erste Aufgabe an die Stadt: Ein Arbeitsgruppe einrichten, die untersucht, ob das heutige sehr komplizierte VVS-Tarifsytem auf neue Beine gestellt werden kann, und inwieweit man nicht ein Jahres-/Monats-Grundkartensystem einführen kann, auf dessen Basis dann alle Stuttgarter 1 Euro pro Fahrt in 1 Richtung im Stuttgarter Stadtgebiet bezahlen. Bewohner der Zonen 3 aufwärts müssen einen entsprechend höheren Preis für die VVS-Grundkarte bezahlen.

Gerne würde ich so z.B. in Zone 2 wohnend € 200 für's Jahr im voraus bezahlen + € 100 für eine 2. Person (sodass ich wie im Beispiel zusammen mit meinem Mann auf € 716 / Jahr komme).

Dazu kommt eben noch dieser Effekt: Wenn man schon mal was im voraus bezahlt hat, dann will man es auch nutzen und lässt das Auto gerne stehen.

Alle Prekären und andere Lebenskünstler in der Kulturhauptstadt Stuttgart werden es danken.

Kommentare

7 Kommentare lesen

Es gibt bereits sehr viele Vorschläge welche in diese Richtung abzielen, bis hin zum kostenlosen ÖPNV.
Wenn ich nun aber sehe, dass die Einkünfte durch den Fahrkartenverkauf für den ÖPNV in den 3-stelligen Millionenbereichen liegen, dann frage ich mich wie das alles künftig finanziert werden soll? Ganz zu schweigen vom Erhalt des bisherigen Streckennetzes und dem Erhalt der Züge/Busse. An zukünftigen Investitionen brauchen wir dann ohnehin nicht mehr zu denken, oder ?

Ich frage mich vor allem eines:
ein äußerst günstiger oder gar kostenlosen ÖPNV hat mit Sicherheit zur Folge, dass die Fahrgastzahlen deutlich steigen. Das bedeutet jedoch ebenso, dass es mehr Züge und kürzere Taktzeiten sowie Ausbau des Streckennetzes und Anschaffung weiterer Züge/Busse bedarf. An die zusätzlichen Personalkosten will ich jetzt gar nicht denken.
Woher sollen die Mittel hierfür kommen?
Der Verkehrsverbund bekäme ja kaum oder gar keine Beförderungsleistung, hätte jedoch auf der anderen Seite immense Kosten!

... dazu kommt, dass die Vorschläge in der Regel von Selten-Fahrern kommen. Denen ist das natürlich zu teuer, denn, ganz klar: Wer ein Auto hat, für den sind Fahrkarten einfach zusätzliche Kosten. Doch das Auto ist halt hier so verbreitet, dass kaum einer darüber nachdenkt, wie unnötig es gerade in einer Stadt ist. Ich hab keins, ich brauch keins, ich lebe NICHT in der Innenstadt und habe eine Jahreskarte. Was ist wohl günstiger?

Die Lebenskünstler freut es bestimmt. Diejenigen aber, die das Geld verdienen müssen, von dem dann diese Lebenskünstler leben, freut es bestimmt nicht.

Ziel muss es sein, dass jeder selbst für seine Mobilität aufkommt. Der Autofahrer kauft sich sein eigenes Auto oder teilt es im Carsharing u d bezahlt auch selbst Sprit und Reparaturen. Wer Fahrrad fährt, kauft es sich selbst und sorgt für den Unterhalt. Und wer den ÖPNV nutzt, bezahlt eben auch da alle anfallenden Kosten. Und da kostet heute ein Ticket weniger als die Kosten, die an ihm hängen.

Zahlt der Autofahrer auch für alle Strassen alleine? Ein Bonbon für Autofahrer, wenn der ÖPNV sehr gut ist hatt`s auch Platz auf der Strasse für den Individuellen Typ Mensch und Feinstaubliebhaber.

Wenn der Autofahrer Feinstaubpartikel produziert sollte er mehr zur Kasse gebeten werden. Das Geld kann dann gleich verwendet werden um andere "saubere Systeme" zu fördern. Nur so entwickelt sich alles schneller zum Nutzen aller und der Umwelt.

Gerade für kürzere Fahrten ist der VVS zu teuer, Auto ist da oft günstiger.

Sehr treffend beschriebene Lebenssituation vieler Rentner, die in sich den kommenden Jahren voraussichtlich noch multiplizieren wird.
VVS ist zu teuer und schränkt die elementarste Lebensqualität einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen ein.