Jagdverbot in Stuttgart-Süd

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Süd
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Thema: 
Grünflächen, Wald, Friedhöfe
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

237
weniger gut: -205
gut: 237
Meine Stimme: keine
Platz: 
1630
in: 
2015

Jäger töten oder verletzen jedes Jahr Dutzende Menschen und gefährden durch fahrlässiges Handeln immer wieder die öffentliche Sicherheit. Trotz verpflichtender „Jagdausbildung“ werden im deutschsprachigen Raum jedes Jahr mehrere Dutzend Menschen durch Jäger getötet oder verletzt. Immer wieder bringen die Weidmänner Passanten in Gefahr und gefährden durch fahrlässiges Handeln die öffentliche Sicherheit. Diese traurige Bilanz ist ein Beleg dafür, dass bei der Jagd Gefahr für jedes Lebewesen besteht – ganz gleich, ob Mensch oder Tier. Neben den menschlichen Opfern der ungezügelten Schießwut der Jäger sind vor allem Tiere die Leidtragenden: Allein in Deutschland werden jedes Jahr etwa 5 Millionen Waldbewohner wie Rehe, Füchse oder Wildschweine sowie mehrere Hunderttausend Katzen und Hunde getötet. Viele der Tiere sterben einen schmerzvollen Tod, weil sie durch Jäger schwere Schussverletzungen erleiden, aber noch fliehen können. Ihr Todeskampf kann Tage andauern.

Obwohl das Jagdgesetz Ländersache ist, kann der Bezirk den Wald zur schussfreien Zone erklären und damit nächtliche Spaziergänger als auch Tiere vor der Flinte beschützen. Ansonsten sind Wanderer oder Fahrradfahrer nachts einer lebensgefährlichen Situation ausgesetzt, die enden kann wie in St. Hubert. Außerdem wär es moralisch und ethnisch korrekt.

Kommentare

14 Kommentare lesen

U.a. aufgrund der vom Mensch verursachten Verschiebungen in der Tierwelt ist der Beschuß verschiedener Arten zur Sicherstellung einer ausgeglichenen Population notwendig. Das hat mit Schießwut nichts zu tun.
Vergnügungsjagden sind sehr selten geworden, besonders bei uns im Stadtgebiet. Es sei denn, Sie haben Beispiele für das Gegenteil. Dann könnte man Ihnen u.U. zustimmen.

Natürlich können wir das Jagen verbieten - und bekommen in der Folge dann zum Beispiel eine Fuchs- oder Wildschweinplage (wie z.B. in Berlin). Fragen Sie ruhig mal die Leute dort, wie sie das Jagen finden...

Wer des nächtens im Wald spazieren geht oder Rad fährt, dem ist es zuzumuten, eine Lampe mit sich zu führen und damit die Gefahr, versehentlich für ein Wildschwein gehalten zu werden, zu minimieren.

Vielleicht sollte man sich erstmal überlegen, ob Stuttgart von einer"Überpopulation von Füchsen und Wildschweinen" betroffen ist und das ist definitiv nicht der Fall.

Meiner Ansicht nach handelt es sich um Schießwut, wenn Jäger in Stuttgart-Süd Katzen im Dornhaldenwald abknallen, bzw. einfach abdrücken was sich nachts bewegt (St. Hubert wurde ein Fahrradfahrer von einen Kugel tödlich verletzt, bei einer Treibjagd in Oesdorf gerät ein Jogger unter Beschuss, bei einem Jagdausflug in Andermatt (Schweiz) wird ein 22-Jähriger von seinem Vater angeschossen. Aus dem Gewehr des Mannes löst sich plötzlich ein Schuss, der seinen Sohn ins Schienbein trifft,...)

Vielleicht sollte jeder mal in der Nacht durch den Dornhaldenwald spazieren gehen, dann merken Sie, was ich meine.

Ich weiß durchaus, worauf Sie hinaus wollen. Doch bedenken Sie: Ohne Jagd gäbe es die Plage u.U. doch. Wollen wir es drauf ankommen lassen? Ich meine Nein.

Natürlich sind die beschriebenen Unfälle tragisch. Doch daß die Jäger im Dornhaldenwald schießwütigerweise "abknallen, [...] was sich nachts bewegt" ist wohl doch eher eine etwas übertriebene Darstellung.

Gleichwohl ist es durchaus gut, daß Sie den Vorschlag gemacht haben - vielleicht regt er a) die nächtlichen Radfahrer und Spaziergänger zu mehr Selbstschutz (z.B. Lampe) und die Jagdzunft zu mehr Vorsicht an. Das wäre doch schonmal etwas, oder?

"Ohne Jagd gäbe es die Plage u.U. doch. Wollen wir es drauf ankommen lassen?"
Also einfach mal prophylaktisch, weil uns sonst u.U. Tiere stören könnten, rumballern? Also ich würds tatsächlich lieber drauf ankommen lassen.

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Es gibt definitiv bereits zu viele Wildschweine in den Aussenbezirken, dazu gibt es auch immer wieder Meldungen in den Medien! Wenn Sie stattdessen die Wildschweine wegkuscheln möchten, bittschön, ansonsten bleibt eben nur die Jagd.

@Stäffelesrutscher
Ich bin ja auch kein Antispeziezist oder Tierrechtler, also Tiere töten um sie zu essen oder sonstwie zu nutzen (Kleidung etc.) kann ich ja noch nachvollziehen, aber nur weil manche Menschen meinen es gäbe "zu viele" Wildschweine diese abzuknallen find ich dann doch nochmal deutlich überheblicher. Als ob der Mensch das alleinige Recht gepachtet hätte die Welt nach seinem ermessen zu nutzen und sich darin (Achtung sehr tolles Wortspiel!) wie eine wildgewordene, rücksichtslose Sau zu verhalten.

@grandnagus, das kann ja wohl nicht ihr Ernst sein! Ich soll als Fußgänger eine Taschenlampe mit mir führen, wenn ich nachts durch den Wald laufen muss, damit ich nicht von Jägern abgeknallt werde?

"Wer des nächtens im Wald spazieren geht oder Rad fährt, dem ist es zuzumuten, eine Lampe mit sich zu führen und damit die Gefahr, versehentlich für ein Wildschwein gehalten zu werden, zu minimieren."

@Carina
Müssen Sie ja nicht. Doch offenbar gibt es Leute, die Angst haben, nachts in Stuttgarter Wäldern erschossen zu werden (von Jägern - nicht von gemeinen Unholden; und auch erst nach Lektüre dieses Vorschlags). Genau für diese Leute ist die Lampe eine gute Idee.
Ich mag mich täuschen, aber ich denke daß jene, die sich nachts im Wald aufhalten, u.U. sowieso eine dabei haben, um nicht zu straucheln. Und Fahrräder haben eine Beleuchtung.

Genau... bei Nachtspaziergängen mit ihrer Freundin nehmen sie dann auch garantiert eine Taschenlampe mit. ;)

Nicht nur die Füchse, Tauben, Ratten und Wildschweine nehmen in unserer Stadt überhand, sondern auch die vermeintlichen Tierschützer, die meinen die Füchse und Tauben noch füttern zu müssen. Füchse zu füttern ist keine artgerechte Tierhaltung und gehört bestraft wie Taubenfütterrn. Aber vom Bestrafen wird die Überpopulation nicht beseitigt. Deshalb fordere ich drastisch erhöhte Abschusszahlen für Füchse und Wildschweine im gesamten Stadtgebiet.

@ Flory Onthetree
Solange sich das Pärchen dabei nicht benimmt wie eine Horde Wildschweine, ist die Gefahr erschossen zu werden auch ohne Lampe verhältnismäßig gering ;-)

@grandnagus
"Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen. Alleine in Deutschland. Dazu kommen die erschreckend vielen Fälle, bei denen der Ausgang zwar nicht tödlich war, dem Opfer aber beispielsweise ein Bein amputiert werden musste. Opfer wurden sowohl Jägerkollegen und Treiber, aber auch die Ehefrau und die Kinder von Jägern, der Schwager, sowie Nachbarn, Spaziergänger, Bergwanderer, Mountainbiker, Bärlauchsammler oder spielende Kinder. Universitätsstudien und Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften zufolge liegt die Zahl der jährlichen Jagdunfälle bei ca. 1600."
http://abschaffung-der-jagd.de/menschenalsjaegeropfer/index.html

@Vaihinger

Zielgerade ;-)

In Deutschland sterben jährlich rund 8150 Menschen bei Haushaltsunfällen, ca. 2,8 Millionen werden dabei verletzt (Zahlen für 2012) .
http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-die-Praxis/Statistiken/Unfaelle...

Trotzdem wird niemand ernsthaft den Haushalt abschaffen wollen - er gehört genau so zu unserer Lebenswirklichkeit wie das Bejagen von Überpopulationen im Tierreich. Beide Szenarien enthalten sicher vermeidbare Un- und Todesfälle.

Ich bin selbst auch kein Jagdfreund, von mir aus können gern alle Kreaturen am Leben bleiben.

Doch solange hier kein Berufsjäger Klarheit in die Diskussion bringt, bleibe ich bei meiner Einschätzung, daß es bei dem Vorschlag unter Vorschiebung der Gefährdung für nächtliche Spaziergänger eher um das Anprangern der Jagd im Allgemeinen geht (und schon ist es kein Vorschlag für den Bürgerhaushalt mehr).

Da der Mensch aber schon seit Langem durch sein Handeln ein Ungleichgewicht in der Tierwelt angerichtet hat, ist es auch notwendig, dieses Ungleichgewicht nicht ausufern und ggf. zum Nachteil für die eigene Spezies werden zu lassen.
Und das hat wirklich nichts mit blinder Schießwut zu tun, die hier allenthalben unterstellt wird.