Erschwingliche Wohnungen im Rahmen Stuttgart 21 schaffen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Nord
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Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

507
weniger gut: -81
gut: 507
Meine Stimme: keine
Platz: 
124
in: 
2015

Jetzt hat die Stadt Stuttgart die Möglichkeit, im Rahmen Stuttgart 21, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Aber was passiert hier, sie überlässt es privat Anbietern Wohnungen zu bauen, die diese teuer zu verkaufen oder zu vermieten wissen (siehe Milaneo und Umgebung).
Liebe Leute im Rathaus und lieber Gemeinderat, nur ein geringer Anteil derer die in Stuttgart leben, haben das nötige Kleingeld sich dieses teure Vergnügen leisten zu können. Die Mehrzahl der Menschen die hier leben und arbeiten sind Menschen deren Geld gerade bis zum Monatsende reicht. Diesen Menschen ist der OB und der Gemeinderat verpflichtet, unter anderem für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Diese Leute haben den OB und den Gemeinderat gewählt, dass sich Verhältnisse in Stuttgart verbessern, nur gemerkt habe ich nichts davon!

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
Die Stadt arbeitet weiter intensiv daran, für den angespannten Wohnungsmarkt mehr geförderte Wohnungsbau zu erstellen.

Im Jahr 2017 konnten insgesamt 242 geförderte Mietwohnungen bezogen werden. In den Eigentumsprogrammen "Preiswertes Wohneigentum" und Familienbauprogramm waren es 41 Wohneinheiten. Insgesamt wurden in 2017 somit 283 geförderte Wohneinheiten bezugsfertig.

Im Jahr 2018 konnten insgesamt 303 geförderte Mietwohnungen fertiggestellt werden.

Die geförderten Mietwohnungen sind unter anderem in Feuerbach, Zuffenhausen, Bad Cannstatt, Vaihingen, Mühlhausen, Weilimdorf entstanden.

Ca. 900 Wohneinheiten aus den Programmjahren seit 2015 bis 2020 befinden sich derzeit im Bau oder gehen ab 2019 auf die Baustelle, davon ca. 700 Sozialmietwohnungen.

Stand Dezember 2017:
Im sozialen Mietwohnungsbau ist vorgesehen jährlich 300 Wohnungen zu bauen. In 2016 konnten 232 neue Mietwohnungen gefördert werden. Einschließlich Grundstücksverbilligung wird die Stadt hierfür voraussichtlich rund 8,3 Mio. Euro Fördermittel zur Verfügung stellen.
Die Mieten der neugebauten Sozialmietwohnungen liegen im Durchschnitt bei 7,75 Euro/m².

Im Familienbauprogramm konnten 2016 nur 22 Haushalte gefördert werden, da der Wohnungsmarkt sowohl im Bestand, als auch beim Neubau weitgehend leergefegt ist.

Stand 2016:
Im Sozialen Mietwohnungsbau ist der Bau von ca. 600 Sozialmietwohnungen vorgesehen (GRDrs 906/2015). Im Bündnis für Wohnen - Eckpunkte für den Wohnungsbau in Stuttgart - vom 05.07.2016 sollen neugebaute Sozialmietwohnungen je nach Lage und Bodenpreisen von 7,50 - 9,00 Euro vermietet werden.

Im Familienbauprogramm können 200 Wohneinheiten gefördert werden.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Zur Förderung des Wohnungsbaus sind im Haushaltsplan 2016/2017 rund 9,5 Millionen Euro für das Familienbauprogramm und das Programm 'Förderung des sozialen Mietwohnungsbaus' enthalten.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Umsetzung ist nicht von heute auf morgen möglich. Aktuell baut das Siedlungswerk in der Eckartstraße geförderte Wohnungen in allen städtischen Programmen. Außerdem sind auf dem Postareal/ Rosensteinstraße in den nächsten Jahren ebenfalls geförderte Wohnungen in allen städtischen Programmen geplant.

Das Bebauungskonzept Rosensteinviertel soll durch eine Bürgerbeteiligung begleitet werden. In diesem Rahmen wird auch der Anteil der geförderten Wohnungen festgelegt. Die Realisierung ist aber erst nach 2020 zu erwarten.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat bewertet die Umsetzung dieses Vorschlags einstimmig als wünschenswert.

Kommentare

9 Kommentare lesen

Nun, da auch die Zuschüsse für sozialen Wohnungsbau wieder bei der Bevölkerung eingesammelt werden müssen, wird das schnell zum linke Tasche -rechte tasche Problem - man zahlt 100 € weniger Miete bekommt aber dafür 100€ weniger Netto. Besser wirklich bedürftigen einen Mietzuschuss zahlen, und ansonsten den Leuten selbst überlassen wofür sie ihr Geld ausgeben wollen. Und auch eine teure Neubauwohnung wie auf dem Milaneo macht woanders in der Stadt eine ältere, billigere wohnung frei, aus der der neue Wohnungsbesitzer herkommt - die steht dann auch Leute nmit weniger Einkommen zur verfügung. Wichtig ist, dass die durch s21 freiwerdenden Flächen mit ihrer erstklassigen ÖV-Erschliessung auch wirklich intensiv genutzt werden, damit weniger Flächen völlig ohne ÖV-Erschliessung igendwo am Ortsrand gebaut werden.

@hfrik1
Nach der Logik dürfte man gar kein Steuergeld für Soziales ausgeben. Ganz so einfach "linke Tasche, rechte Tasche" ist das zum Glück nicht: Die Mittel für sozialen Wohnungsbau kommen aus Steuergelder und die setzen sich ganz unterschiedlich zusammen: Manche sind direkt, andere indirekt, manche einkommunsabhängig, andere nicht. Also zumindest zum Teil wird bezahlbarer Wohnraum durch Steuern dann auch von denjenigen mitfinanziert die sich hochpreisiges Wohnen leisten können, und natürlich auch durch Unternehmenssteuern. Außerdem gibts ja auch Sparpotentiale, falls die Stadt keine Steuern erhöhen will.

Und die Milaneo-Wohnungen werden sicher nicht von denen bezogen die bisher in günstigen Wohnungen gewohnt haben, das also günstiger Wohnraum durch die Milaneo-Wohnungen freiwerden wird kaum geschehen.

Guter Vorschlag, nur an der Umsetzung wird es mangeln, die Lobbyisten werden es regeln wie so oft.

Hier würde ich hfrik1 zustimmen. Wer eine teure Wohnung mietet, zieht meist dafür aus einer weniger teuren, älteren, kleinen Wohnung aus die dann wieder vermietet werden kann. Normalerweise ist diese kleine alte Wohnung natürlich billiger. Insofern haben wir alle etwas davon wenn mehr Wohnungen gebaut werden, egal in welchem Preissegment (solange diese nicht leerstehen, was aber ja nicht der Fall ist).
Ich kenne viele die gerne in eine besser ausgestattete (und teurere!) Wohnung ziehen würden, aber nichts passendes finden. Man muss diesen Leuten ein Angebot machen, damit deren jetzige Wohnungen frei werden.

Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Aber diese Opulentverwertung war ja Zweck von Stuttgart 21.

Innenstadtlagen sind nun mal teuer und es kann nicht sein, dass man über Steuergeld finanziert hier Sozialwohnungen schafft. Wer es sich nicht leisten kann (ich kann mir auch keine Wohnung beim Milaneo leisten) muss eben etwas ausserhalb wohnen. Ich kann auch nicht erwarten, dass die Allgemeinheit mir eine S-Klasse sponsert.

@ Stugianer
Sie vergleichen tatsächlich ein Luxusprodukt wie die S-Klasse mit einem Wohnort? Innenstadt also nur für Wohlhabende? Also ich bin der Meinung dass Wohnen, auch in der Innenstadt, für jede und jeden erschwinglich sein sollte, unabhängig vom Vermögen. Alles andere beschert uns Ghettos oder Banlieues. Siehe auch mein Vorschlag https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/10638

@ Vaihinger
Wer ist denn "wohlhabend"? In den meisten Fällen doch diejenigen, die es sich "verdient haben" sei es durch Leistung, Einsatz, Sparsamkeit, Risikobereitschaft etc. Es kann doch nicht erwartet werden, dass jetzt genau diejenigen (Leistungsträger) über Steuern auch noch dafür bezahlen sollen, dass andere unterstützt werden in begehrten Innenstadtlagen wohnen zu können oder in die (teuren) Innenstadt-Wohnungen investieren um sie billig zu vermieten. Zumal man als privater Vermieter in Deutschland ja eher drangsaliert statt gefördert wird.

@Stugianer
Die alte Mär "vom Tellerwäscher zum Millionär", hat noch nie weder in den USA noch in Deutschland gestimmt. Wohlhabend wird man in der Realität doch wohl eher durch das Glück in eine reiche Familie geboren zu werden oder besonders skrupellos zu sein, man muss sich nur mal die Liste der reichsten Deutschen anschauen.

Und ja, dass diejenigen welche ordentlich Kohle haben auch dementsprechend was abgeben ist das Mindeste in einem Sozialstaat den wir ja angeblich haben. Wobei es natürlich konsequenter wäre wenn exorbitante Kapital-Erbschaften (ich red hier nicht von Omas kleinem Einfamilienhaus) direkt dem Gemeinwohl zugute kommen würde und Wirtschaftskriminalität sowie Steuerhinterziehung besser aufgeklärt und bestraft werden würde.