Kommunales Kino Stuttgart schaffen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

545
weniger gut: -100
gut: 545
Meine Stimme: keine
Platz: 
73
in: 
2015

Eine Landeshauptstadt braucht ein kommunales Kino.

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Stand Februar 2019:
Von Oktober 2016 bis Juli 2017 wurde die zweite Phase (Konzeptionsphase) der Planungsstudie zu einem neuen Film- und Medienhaus von einer Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des Vereins „Neues Kommunales Kino Stuttgart e. V.“ durchgeführt. Im Juli wurden der Verwaltung die Ergebnisse zugesandt – daraufhin hat der Gemeinderat dem Verein für die Jahre 2018 und 2019 einmalig 100.000 Euro für die weitere Ausarbeitung einer Konzeption für ein „Haus für Film und Medien in Stuttgart“ zugebilligt.

Derzeit ist die Standortfrage noch nicht geklärt - für den Fortgang des Prozesses sind weitere Untersuchungen notwendig.

Im Rahmen des Zukunftslabors Kultur, angesiedelt beim Kulturamt, sind – in Absprache mit dem Verein Neues Kommunales Kino Stuttgart e. V. – gemeinsame Bausteine im laufenden und im kommenden Jahr geplant (wie z. B. partizipative Workshops, Umfragen, im Sommer 2019 ein Innovationskongress Film), die zu einer fundierten Konzeption für ein neues Haus für Film und Medien in Stuttgart führen sollen. Ebenso ist das Zukunftslabor in dieser Angelegenheit mit der Hochschule der Medien in Kontakt.

Stand Dezember 2017:
Die zweite (Konzeptions-)Phase wurde erfolgreich abgeschlossen und ein Standort in die engere Wahl genommen. Im 4. Quartal 2017 werden Verhandlungen zwischen den Vertreterinnen des Vereins "Neues Kommunales Kino Stuttgart e. V." und der Planungsgruppe, der Landeshauptstadt Stuttgart und dem potentiellen Investor geführt. Ergebnisabhängig soll für den Gemeinderat eine Beschlussvorlage erstellt werden, aus der Standort, inhaltliche Konzeption, Betriebskonzeption sowie Bau- und Betriebskosten für ein Haus für Film und Medien ersichtlich werden. Dies kann voraussichtlich im Lauf des Jahres 2018 erfolgen.

Stand 2016:
Im Rahmen der Planung zum Doppelhaushalt 2014/15 beschloss der Gemeinderat einmalig 150.000 € für die Standortsuche, Erstellung einer Planungsstudie und einer Betriebskonzeption für ein Haus für Film und Medien.

Der Weg zu einem Haus für Film und Medien verläuft in drei Phasen, wovon die erste Phase – die standortunabhängige Orientierungsphase – Anfang 2016 erfolgreich beendet wurde.

In der Konzeptionsphase (Phase 2) werden die drei ausgewählten Standorte detailliert bezüglich der Schwerpunkte Planungsrecht/Stadtentwicklung und Architektur analysiert.

In der Umsetzungsphase (Phase 3) wird eine Betriebskonzeption für ein Haus für Film und Medien erarbeitet.

Mit einem konkreten Vorschlag wird im Sommer 2017 gerechnet.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Weg zu einem Haus für Film und Medien soll in drei Phasen ablaufen. Die Vorgehensweise erfolgt in enger Abstimmung mit dem Verein Neues Kommunales Kino Stuttgart e. V., dem auch die Mittel für die Standortsuche, Erstellung einer Planungsstudie und einer Betriebskonzeption zur Verfügung gestellt werden.
wird umgesetzt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Verwaltung teilt die Meinung, dass Stuttgart ein Kommunales Kino bzw. in erweiterter Form ein Haus für Film und Medien benötigt. Die vom Verein Neues Kommunales Kino Stuttgart e. V. erarbeitete Konzeption eines Hauses für Film und Medien basiert auf vier Leitlinien: Film und Vermittlung, Film und Interkulturalität, Film und Kontext, Film und Innovation. Diese sollen dem Haus ein unverwechselbares Profil geben.

Den Weg für ein Haus für Film und Medien hat der Gemeinderat bereits zum Doppelhaushalt 2014/15 geebnet, indem er einmalig 150.000 € für die Standortsuche, Erstellung einer Planungsstudie und einer Betriebskonzeption für ein Haus für Film und Medien bereitgestellt hat. Die Mittel sollen dem Verein Neues Kommunales Kino Stuttgart e. V. zur Verfügung gestellt werden.

Der Verein Neues Kommunales Kino Stuttgart e. V. erarbeitet derzeit ein entsprechendes Konzept. Der erste Schritt hierfür ist die Vergabe eines Planungsauftrags für Standortsuche, Planungsstudie und Betriebskonzeption und die Darstellung der einzelnen Projektphasen.

Die einzelnen Schritte werden dem Verwaltungsausschuss voraussichtlich noch vor der Sommerpause in einer Vorlage vorgestellt, die Konkretisierung des Projektes soll dem Gemeinderat bis zu den Haushaltsplanberatungen im Spätherbst vorliegen.

Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
537/2015

Kommentare

11 Kommentare lesen

Warum?

Das ist wirklich ein guter Vorschlag. Eine Stadt wie Stuttgart sollte wieder ein Kommunales Kino haben, in dem dann auch die Originalversionen der Filme gezeigt werden könnten. Es ist wichtig, dass für diese alternativen kulturellen Einrichtungen mehr getan wird.

Kino ist mehr als Kommerz!
Kino ist Kultur!
Das Konzept eines Hauses für Film und Medien (früher hieß so was mal "Kommunales Kino") liegt seit Jahren bereit. Engagierte Filmkulturschaffende warten nur auf den Startschuss - etwas Geld für eine genauere Konzeptphase ist bereitgestellt, aber es gibt immer noch keinen politischen Willen. Ein Haus für Film und Medien mit Kulturenkino, Filmbildung, Innovation, Vernetzung, Filmfestivals, Filmbibliothek, und vielem mehr wäre möglich, nein, notwendig. Endlich könnte man Filme, die bei der Berlinale Preise gewinnen, nicht erst Jahre später aus arte sehen. Sondern sofort. Im Kino. Lebendige Diskussionskultur inbegriffen. Alleine die Projekte, die momentan mühsam und oftmals rein ehrenamtlich in Sachen Bildung, Kulturaustausch, etc. mit Film durchgeführt werden, würden ein solches Haus problemlos ganzjährig füllen! Die Macher sind da, das Publikum ist da. Auf gehts!

Schlimm genug, dass wir darauf schon seit Jahren warten müssen.

Ich weiß das Konzept ist da und von mir aus ausgereift.
Aber mit jedem Jahr vermisse ich ein Kommunales Kino weniger. Ein Medienzentrum im Stil des Karlsruher ZKM, wäre vielleicht eine Überlegung wert. Aber so fürchte ich, dass sich nach kurzer Zeit die 80er bei uns melden: "Wir wollen unsere Idee von einem KoKi zurück".
Und wie würde sich ein Kommunales Kino im Programm substantiell vom Delphi und Atelier am Bollwerk unterscheiden?
Dass die Jugendhausgesellschaft einmal im Jahr das Beste aus der Lego-Stop-Motion-Werkstatt präsentieren kann?
Würden wir mit einem Kommunalen Kino nicht unnötig Konkurrenz zu unseren bestehenden Programmkinos machen?

Seit Jahren fordern Bürger und Kulturschaffende ein kommunales Kino in Stuttgart. Aber außer viel Papier und unzähliges Sitzungen sehe ich immer noch keins! Mehr als 120 Städte (auch Bielefeld und Ravensburg!) leisten sich solche Kulturstätten als Ort von Kultur, Kunst, Begegnung. Und da klappt es nicht nur, nein, es ist toll. Aber klar, da ist es über Jahre gewachsen und hat sich schön entwickelt. Einfach ein paar Millionen in die Hand nehmen und schlüsselfertig hinstellen ist bei Kunst und Kultur immer so eine Sache. Besser engagierte Cineasten und Kulturschaffende und Künstler fördern, dann kann auch was entstehen.

Gute Idee, allerdings sollte man aufpassen, dass man nicht zu den bestehenden Sparten- und Programmkinos (bspw. Delphi Arthaus Kino, atelier am Bollwerk, CORSO Cinema International) in Konkurrenz tritt. Wenn nach Eröffnung eines kommunalen Kinos eines der bestehenden Programmkinos dichtmachen müsste, weil die Nachfrage nicht für alle Programmkinos reicht, wäre nichts gewonnen.

Hervorragende Idee! Ich würde gerne wieder alte oder ausländische Filme auf der großen Leinwand sehen können. Ich war lange Mitglied beim Kommunalen Kino. Das Programm war vielseitig. Es wäre schön, es käme wieder!

Ich habe kaum je ein so gähnend leeres Kino erlebt wie das Kommunle in Stuttgart selig. Jeder einzelne Film, den ich dort sah, hat es gelohnt, das warme Sofa zu verlassen. Das ging aber jeweils nur einem kleinen, versprengten Grüppchen so. Offenbar ist der "Markt" für Filmkunst in der Landeshauptstadt nahezu gleich null.
Jetzt was machen?
Fatalistisch die Borniertheit des gemeinen Stuttgarters als unabänderliches Übel hinnehmen?
Dem Sonntagnachmittagswohlfühl-Mainstream der arthaus-Kinos Konkurrenz machen, damit sich die Investition in eine neue Spielstätte irgendwie rechnet?
In den Nachbarstädten Fahrtkostenzuschüsse beantragen, für die Anreise ins Ludwigsburger Caligari oder ins Esslinger KoKi?
Vielleicht muss sich der bräsige Durchschnittsstuttgarter aber auch einfach einmal klarmachen, dass Kultur mehr sein kann als nur sedierende und selbstbestätigende Berieselung. Ja, qualitätsvolle Kultur ist ein lästiger Kostenfaktor. Aber sie kann auch zu einer echten Bereicherung werden, den Geist öffnen und bilden, der Realitätsflucht die Anbindung an die Realität entgegensetzen, Verständnis, ja ganze Aha-Erlebnisse schaffen, uns aus unsere selbstgewählten Gefängnissen herausholen. Dafür lohnt sich jede Anstrengung, wie ich finde.

Warum? Es gibt genügend Kinos in der Stadt. Es ist doch nicht Aufgabe der Stadt, Kinos zu betreiben.