Eine inzwischen in Stuttgart fast völlig vernachlässigte Form des Schutzes des lokalen Klimas ist die Förderung von Fassaden- und Dachbegrünung. Zwar werden für Neubauten insbesondere Dachbegrünungen vorgeschrieben, die Potentiale für bestehende Gebäude bleiben dagegen ungenutzt.
Fassadengrün wie zum Beispiel der wintergrüne Efeu sorgen für einen natürlichen Temperaturausgleich der Gebäude und filtern Luftschadstoffe in unserer immer noch stark feinstaubbelasteten Stadt. Mehr Grün in der Stadt mildert die Aufheizung vor allem der Innenstadt, die uns infolge des Klimawandels in Stuttgart besonders treffen wird. „Grüne Wände“ bieten Lebensraum und Nahrung für stadtbewohnenden Vogelarten, die durch Versiegelung des Bodens und „blankgeputzte“ Neubaufassaden immer weiter zurückgedrängt werden.
Dies betrifft auch den Haussperling, der inzwischen sogar auf der Roten Liste der bedrohten Vogelarten steht. Einen ähnlichen Effekt erzeugt Dachbegrünung. Mit geeigneten heimischen Pflanzenarten – verschiedene Wildblumen lassen sich sogar bedrohte Schmetterlinge und Wildbienen fördern.
Wir beantragen deswegen ein umfassendes Programm zur Förderung von Fassaden- und Dachbegrünung einschließlich Artenschutzmaßnahmen für bedrohte Gebäudebrüter wie Mehlschwalbe, Mauersegler und Haussperling – für unser Klima und zum Erhalt der städtischen Artenvielfalt.
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