Feinstaubbekämpfung 41: Kraftwerk (besser Müllverbrennungsanlage) Münster mit Gutachten überprüfen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Energie, Umwelt
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

286
weniger gut: -125
gut: 286
Meine Stimme: keine
Platz: 
1152
in: 
2015

Stuttgart braucht m.E. ein Gutachten, um nachfolgenden Sachverhalt zu klären: Macht es Sinn, in einem so stark belasteten Stadtgebiet wie Stuttgart, das komplette Kraftwerk Münster langfristig weiter zu betreiben?

Das Kraftwerk hat eine elektrische Leistung von 164 Megawatt und eine thermische Leistung von 450 MW. Der Anlagenkomplex besteht aus insgesamt
3 Kohlekesseln,
3 Müllkesseln,
2 Kondensationsturbinen,
1 Gegendruckturbine sowie der (aus drei einzelnen Turbinen bestehenden) Gasturbinenanlage (Ölfeuerung) sowie einem Gesamtmüllbunker.
Die Jährlich verbrannte Menge beträgt mehr als 420.000 Tonnen.
(Quelle: Wikipedia).

Bei der geringen elektrischen Leistung sollte es eigentlich Müllverbrennungsanlage Münster heißen oder ist ein elektrischer Gesamtwirkungsgrad von unter 26 % sinnvoll?

Firma Siemens schreibt: "50 % Wirkungsgrad mit 700 °C Dampftemperatur – die Kohlekraftwerke der Zukunft sollen die Umwelt entlasten, stellen aber hohe Anforderungen ans Material, speziell in der Dampfturbine."

Also Uralttechnik mitten in der Ingenieurstadt Stuttgart. Und nicht zu vergessen wir sind auch noch Feinstaubhauptstadt.

Frage 1: Macht eine Müllverbrennungsanlage mit 420.000 t/a in der Innenstadt Sinn?

Frage 2: Ist der Müll nach den Kriterien der Gefährlichkeit und Feinstaubemission vorsortiert (oder nicht notwendig?) Und reicht es aus, dass die Abgase der Abfallverbrennung (AVA) in drei Rauchgaswaschanlagen (RWA) + KAT gereinigt werden. Ist dabei die Schornsteinhöhe mit 180 m ausreichend?

Frage 3: Ist der Betrieb einer Rauchgasentschwefelungsanlage in der Innenstadt Ziel der Umweltpolitik? Bei der alten Technik vermute ich sehr niedere Wirkungsgrade.

Frage 4: Entspricht das Kraftwerk Münster nur annähern dem Stadt der Technik von 2015?

Frage 5: Sollte nicht ein umweltfreundliches, modernes Kraftwerk mit Müllverbrennung auf die Ostseite von Stuttgart ins Auge gefasst werden. Mit Spitzenstromkompensation durch Gasturbien?

Kommentare

8 Kommentare lesen

Frage 5
Ist in einer Tallage wie Stuttgart insbesondere bei einer Inversionswetterlage eine Auswurfhöhe von 238 m ü. NHN + 180 m Schornsteinhöhe = 418 m ü. NHN überhaupt technisch richtig?
Der Bopser, auch hoher Bopser genannt liegt mit 485,2 m ü. NHN. Das heißt die Schornsteinmündung liegt unterhalb Höhenlagen von Stuttgart beim Bopser sind das über 60 m.

Es heisst RMHKW (Restmüllheizkraftwerk). Primäres Ziel ist die Fernwärmeversorgung in Stuttgart und Müllvolumen zu Reduzieren.
Strom wird zur Steigerung des Wirkungsgrad erzeugt.

Emissionswerte sind Vorbildlich. Und die Technik wird Stetig erneuert, so das der Stand der Technik erhalten wird.

Wirkunsggrad der ENtschwefelung >99,9%

Als Tip, das Kraftwerk bietet Führungen wo es all diese Informationen gibt.

Und EIn Kraftwerk im Osten bringt nicht viel, da die Fernwärem eben in der Innenstadt/Freiberg, und Richtung Altbach liegt.

Das ist Theorie
Die Werte sind nicht öffentlich.
Und 0,1 % von sehr viel ist auch viel - oder?
Letztendlich zählt nur den Massenstrom und nicht der Wirkungsgrad. Stuttgart ist stark belastet und da sollte alles auf den Prüfstand kommen. Unsbesondere auch Kraftwerke und Großfeuerungsanlagen.

Stuttgart braucht das Kraftwerk Münster. Ein Neubau würde allein bis zur genehmigung 15 Jahre dauern und dann wohin? Niemand möchte doch heute ein Kraftwerk vor seiner Nase. Die Werte werden überwacht Vom RP.

Hallo guanako,

sicher werden Kraftwerke – in Fall Münster aber besser als Müllverbrennungsanlagen bezeichnet -benötigt.
Keiner erwartet schnelle Lösungen. Aber eine Müllverbrennungsanlage hat in einem sowieso stark belasteten Gebiet nichts zu suchen. Auch wenn die Abgaswäscher gut funktionieren.
Ich brauche Ihnen nicht sagen, was im Abgas von Müllverbrennungsanlagen steckt. Das kann man nachlesen unter

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCllverbrennung

In Stuttgart wird auch der Müll der Nachbarkreise mit verbrannt so das die unglaubliche Menge von Jährlich 420.000 Tonnen zusammenkommt. (Bei geschätzten 21 Tonnen auf ein Müllfahrzeug sind das 20.000 LKW pro Jahr. Also- tiiiiiiiief durchatmen. Im Abgas gibt es gut reinigbare und schlecht reinigbare Schadstoffe und Feinstaub.
Ein offenes gelegtes Gutachten über Abgaswerte und Schadstofffrachten würde Klarheit schaffen was wir in Stuttgart einatmen dürfen. Und noch wichtiger – es können geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Im Abgas gibt es gut reinigbare und schlecht reinigbare Schadstoffe und Feinstaub. - Jup. Und? Ergo gibt es dort diverse Filter und eine Rauchgasentschwefelung... Passt also.
Ach ja, 0,1% sind viel. Damit kann man mal schnell signifikant Stuttgart säubern. - Wieviel % des Feinstaubs der Stadt kommt aus dem Kraftwerk Münster? 0,000001%? - denn davon gibt es ja nur eines ;)

Hallo Nurmalso,

den Massenstrom ans feinstaub und Nebenprodukten sagt dann das publizierte Gutachten aus. Vielleicht können wir dann wieder gut schlafen.

By the way:
Vertrauen Sie wirklich auf verbale Aussagen? Ich bin davon überzeugt das Gutachten ist vorhanden und schlummert nur irgend wo als geheime Verschlusssache. Wenn die Reinigungsleistung so gut wäre wie Sie hoffen hätten wir das sicher schon als Headline serviert bekommen.
Noch mal - warum heißt das Kind "Kraftwerk Münster" und nicht "Müllverbrennungsanlage Münster", obwohl die Primäre Aufgabe Müllverbrennung ist. Irgend einen Grund wird das haben.

Ich kann nur Nochmal sagen offiziell heisst es Restmüllheizkraftwerk Münster. Name sagt es ja, Müllbeseitigung und Heizen. Kohlekessel nur zur Unterstützung.