Viele Eltern (meist Mütter) müssen nach der Grundschulzeit beruflich ihre Arbeitszeit wieder reduzieren, um die Ferien ihrer Kinder abdecken zu können. Hortplätze wurden und werden sukzessive abgebaut.
In den Ganztagesklassen der weiterführenden Schulen sind die Betreuungszeiten sehr unterschiedlich - für eine volle Berufstätigkeit beider oder alleinerziehender Eltern unzureichend schon während der Schulzeit. Für die Ferien gibt es keine zentrale Regelung, dezentrale Möglichkeiten sind oft nicht kompatibel mit Arbeitszeiten der Eltern und sollten für die Kinder selbständig erreichbar sein.
Im Hinblick auf Chancengleichheit ist es enorm wichtig, auch die Betreuung von Kindern zwischen 10 und 14 Jahren qualitativ und quantitativ so sicherzustellen, so dass Frauen die gleichen beruflichen und nebenberuflichen oder ehrenamtlichen Möglichkeiten haben wie Männer.
Mädchenförderung sollte nicht dann aufhören, wenn die Mädchen Mütter werden. Alleinerziehende trifft das noch härter, da sie zwischen finanziellen Engpässen oder Aufstockung mit Sozialgeldern oder "Schlüsselkind" mit den bekannten Begleiterscheinungen wählen müssen.
Daher sollte Stuttgart eine Ferienbetreuung für Schüler:innen bis zu ihrem 14. Lebensjahr in allen Ferien anbieten, die zentral über die jeweilige Schule erhoben und angemeldet wird. Damit ist ein Bedarf bereits am Schuljahresanfang bekannt und kann entsprechend von der Stadt organisiert werden (z.B. analog Waldheime). Ganztagesklassen sollten ein tatsächlich ganztägiges Angebot während der Schulzeit über die gesamte Woche haben. Halbtagesschulen, welche nicht am Ganztag angebunden sind, sollten dies ebenfalls anbieten können. Dafür sind zusätzliche Personalkosten aufzuwenden.
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