Digitalisierung der Stuttgarter Schulen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

1007
weniger gut: -108
gut: 1007
Meine Stimme: keine
Platz: 
11
in: 
2021

Gefordert wird eine sofortige Umsetzung elementarer Digitalisierungsmaßnahmen an den Stuttgarter Schulen, insbesondere im Stadtbezirk Vaihingen!
Die Corona-Krise bringt, neben all der Herausforderungen, auch Chancen mit sich. Eine Chance besteht darin, dass Momentum in Richtung Digitalisierung konsequent weiter zu nutzen und nach Corona eben nicht wieder in analoge Muster zurückzukehren.
Aufbauend auf den bereits im letzten Bürgerhaushalt geforderten Schulsanierungen im Stadtbezirk Vaihingen Nr. 51419 und der Gymnastikhalle Fanny Nr. 52740, die hoch bewertet und im politischen Prozess befürwortet werden und wo dennoch keine Fortschritte spürbar ist, fordern wir daher die sofortige Umsetzung elementarer Digitalisierungsmaßnahmen, um das bestehende Momentum in Richtung Digitalisierung zu nutzen! Dazu gehören u.a. ein flächendeckendes WLAN in den Schulen, Ausstattung aller Lehrkräfte sowie aller Schüler*innen mit der notwendigen Hardware. Dies bildet die Grundvoraussetzung, um
• in Corona-Zeiten einen sinnvollen Fernunterricht bieten,
• den in Übergangsphasen erforderlichen Hybridunterricht gewährleisten,
• nachhaltigen digitalen Unterricht anbieten zu können und
• die mit viel Aufwand jetzt entstehenden digitalen Lehrmaterialien als Grundlage eines Digitalisierungsschubes für die Schulen nutzen zu können.
Wir erachten dies als eine ‚Selbstverständlichkeit‘, die unseren Kindern dieselben zukunftsorientierten Bildungschancen gewährt, wie anderswo in Deutschland und im internationalen Vergleich.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Für die Digitalisierung an Stuttgarter Schulen wurden bis einschließlich 2024 insgesamt rd. 31 Mio. Euro im Haushaltsplan berücksichtigt. Aus den aufgenommenen Mitteln sollen unter anderem digitale Endgeräte für Schüler*innen und Lehrer*innen beschafft, aber auch baulich notwendige Maßnahmen zur Digitalisierung finanziert werden. Durch die Maßnahmen im Rahmen des DigitalPakts Schule können auch weitere Unterrichtsbereiche mit WLAN-Access Points ausgestattet und eine flächendeckende Verfügbarkeit weiter vorangetrieben werden. Aktuell verfügen 147 von 152 Schulen über eine WLAN-Infrastruktur mit mindestens einem WLAN-Access-Point. Insgesamt sind aktuell 3.482 WLAN-Access-Points in den Stuttgarter Schulen in Betrieb.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Mit dem wegweisenden Stuttgarter Programm „Schule online“ begann die Stadt Stuttgart ab 1998 mit der systematischen Digitalisierung der Schulen. Zunächst mit einem Umsetzungskonzept zur Computerausstattung, welches auch die Refinanzierung berücksichtigte, über einen Ausbau der lokalen Netzwerke (LAN) und Internetzugänge an den Schulen sowie einen Einstieg in die Betreuung der Systeme und Netzwerke (Schule online 2). In einer dritten Stufe (Schule online 3) wurde die Grundlage für die Wiederbeschaffung und eine zentrale Supportstruktur für die Digitale Schule in Stuttgart gelegt. In den Folgejahren wurden zahlreiche Programme des Landes und der Stadt umgesetzt und die Computerausstattung sukzessive gesteigert.

Ab 2011 wurde eine PC:Schüler-Relation von 1:10 als Mindeststandard für Stuttgarter Schulen gesetzt. Im Zuge der weiteren Digitalisierung wurde in Stuttgart weitgehend auf mobile Lösungen gesetzt (Notebookwagen, Multimedia-Cases, Tabletkoffer). In diesem Zuge wurde auch vermehrt WLAN als Ergänzung zum kabelgebundenen pädagogischen Netz eingeführt.

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur innerhalb der Schulgebäude in Stuttgart ist aufgrund der relativ alten Bausubstanz im Bestand nur schrittweise - meist nur im Rahmen von weitgehenden Umstrukturierungen oder Sanierungen - möglich. Neu- und Erweiterungsbauten werden seit 2004 grundsätzlich entsprechend jeweils aktuellen Standards voll digital verkabelt.

Neben der regelmäßigen Wiederbeschaffung von Hard- und Software konnte im Zeitraum des Doppelhaushalts 2020/2021 unter anderem im Rahmen des Bundesförderprogramms „DigitalPakt Schule“ als „Corona-Sofortausstattung“ 13.000 mobile Leihgeräte für Schüler*innen beschafft werden. Darüber hinaus sollen beispielsweise rund 3.000 – 4.000 mobile Leihgeräte für Lehrkräfte in 2021 bereitgestellt werden. Coronabedingt wurde damit in kürzester Zeit die geplante Anzahl von mobilen Endgeräten bei den Schulen beschafft, welche eigentlich erst am Ende des DigitalPakts Schule realisiert werden sollte.

Diesbezüglich ist eine weitreichende digitale Ausstattung der Stuttgarter Schulen zu erkennen. Diese wird durch den DigitalPakt Schule in Anlehnung an die zu erstellenden Medienentwicklungspläne weiter ergänzt. Die Stadt Stuttgart kann aus diesem Pakt Finanzierungsmittel in Höhe von bis zu 30,6 Mio. Euro abrufen. Diese Finanzmittel sollen bis zum Ende des DigitalPakts im Jahr 2024 in die Digitale Infrastruktur und Ausstattung investiert werden.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Vaihingen unterstützt diese Forderung ausdrücklich. Seit Monaten versuchen die Schulen, die für Fern- und Hybridunterricht fehlende Hard- und Software sowie fehlende digitale Lehrmaterialien mit viel Kreativität und Einsatz auszugleichen. Vielerorts mangelt es an elementaren Dingen wie der flächendeckenden Breitbandanbindung und der elementaren Ausstattung für Lehrkräfte sowie Schülerschaft. Der Schulträger darf die betroffenen Schulen bei der Bewältigung der Krise nicht alleine lassen.

Kommentare

18 Kommentare lesen

Ich dachte Bildung wäre Ländersache. Weshalb also den Stuttgarter Haushalt damit belasten? Die Lernmittel sollten somit doch vom Land kommen. Vorschlag: Gesuch an den Petitionsausschuss des Landtags stellen oder das Kultusministerium direkt anschreiben.

Schulgebäude und Ausstattung sind kommunale Aufgaben?

Was hilft die Digitalisierung im Gebäude, wenn die Leitungen nach außen bei der Bandbreite schwächeln. Ist der Netzausbau Ländersache oder Bundesangelegenheit?

Ja, der Schulträger - verantwortlich für Gebäude und damit Infrastruktur- ist die Stadt. Arbeitgeber der Lehrer ist das Land.

die kinder sollen sport machen!
im internet surfen die eh schon den ganzen tag.

Es kann nicht sein, dass wir uns drüber freuen, in 2023 WLAN überall zu haben. Wir brauchen es jetzt !!

Damit unsere Kindern digital europaweit die gleichen Chancen haben und auf Hinblick möglicherweise anderer Ausnahmesituationen müssen die Schulen digital aufgerüstet werden. Ich fordere für jede Schule einen Nichtverbeamteten ausgebildeten aus der freien Wirtschaft IT-Fachmann!!!!! ES kann nicht sein, dass Lehrer oder eine Schüler AG dass nebenher betreuen. Die Defizite waren schon vor Corona da, durch Corona ist es ans Licht gekommen. 1 Jahr ist vergangen und es hat sich wenig oder nichts geändert. Wir zahlen als ordentliche Staatsbürger ein lebenslang Steuern und gehen davon aus, dass unsere Kinder eine ordentliche Schulbildung erhalten. Jedoch stellt sich uns die Frage, ob unsere Steuern auch tatsächlich genügend in die Bildung fließen. Wir als Eltern erwarten, dass Deutschland den Bildungsauftrag erfüllen, indem die Schulen wieder auf Wettbewerbsfähigkeit Stand gebracht werden. Es kann nicht sein, dass wir teure Privatschulen finanzieren, nur damit unsere Kinder die gleichen Bildungschancen haben! Wir zahlen unsere Steuern,!

Ich habe 2 schulpflichtige Kinder und fände es sehr gut, wenn die digitalisierung an den Schulen gefördert wird.

Digitalisierung dringend umzusetzen.

Konsequente Digitalisierung des Schulsystems ist erforderlich.
WLAN und iPads alleine reichen nicht.
Ich finde ein Blick nach Bremen und den dort in den letzten 5 Jahren erzielten Fortschritt sehr lehrreich. Stichworte: Jeder Schüler und alle Eltern erhalten bei der Einschulung eine Schul-ID, Mail/Chat Adresse, Versendung von gesicherter Kommunikation, z.B. Übermittlung/Einsicht in die Schülerakte & Zeugnisse, Aufbau von elektronischem Lehrmaterial, etc. etc.

Als symbolischer Akt:
Ich würde am liebsten heute alle Tageslichtprojektoren (meist Baujahr 1974) aus allen Klassenzimmern rausschmeißen. Sind schlimmer als "Faxgeräte", weil sie nicht mal vernetzt sind.

Digitalisierung ist auch für den Präsenzunterricht zwingend erforderlich. Aber man sollte nicht dem Fehler verfallen, dass das Präsentieren der Unterrichtinhalte per Power-Point auf dem Beamer oder den Tablets der Schüler (oder am besten noch auf dem Smartphone der Schüler) dazu führt, dass diese besser aufgenommen und verstanden werden. Was wir benötigen sind "Whiteboards" mit denen eine Verknüpfung von digitalen Seiten mit hand-geschriebenem Text möglich ist. Ja, Tafelaufschriebe, wenn auch auf digitalen Boards sind zwingend erforderlich, denn nur so kann man den Inhalt viel besser verarbeiten. Zusätzlich müssen für die Übungen / Experimente in Physik, Chemie, Biologie, Mathematik digitalisierte Geräte & Medien Anwendung finden. Es geht nicht darum noch mehr Inhalte zu vermitteln, sondern besser. Damit sollte immer noch genügend Zeit für Sport während und nach der Schule sein UND man sollte auch die musischen Inhalten nicht vergessen!

Digitalisierung und Modernisierung des Unterricht ist bitter nötig und zwar an ALLEN SCHULEN. Es darf KEINE Ausnahmen gemacht werden, um allen Kindern, egal an welcher Schule, die gleichen Bildungschancen zu ermöglichen. Dass dies keine Utopie sein muss, zeigen einige Modelle an Schulen in ganz Deutschland. Bildung darf auf keinen Fall vom Einkommen oder Einfluss des Elternhaus abhängig sein! Gebt unseren Kindern faire Chancen für ihre Zukunft!

Corona zeigt mehr als deutlich, wie wichtig dieses Thema ist, weitere Kommentare bedarf es nicht

In dieser Zeit, die wir leben, ist die Digitalisierung an der Schule erforderlich, damit die Lehrern in Unterricht die Vorteile des Netzs benutzen können. Allerdings ist WLAN für Schuler nicht sinnvoll!

Bildung ist Ländersache. An Herrn Kretschmann schreiben!

Wie wichtig Digitalisierung ist, haben nun alle erkannt, gerade auch in Schulen.

Informatik sollte auch in der 5. Klasse anfangen. Finde ich wichtiger als Religionsunterricht bis in die Oberstufe.

Wichtige und längst überfällige Maßnahme, schon vor Corona