Radfahrer von Fußgängern im Schlossgarten trennen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Mitte
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Thema: 
Radverkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

818
weniger gut: -145
gut: 818
Meine Stimme: keine
Platz: 
52
in: 
2021

Bitte den Vorschlag Radfahrer von den Fußgängern im Schlossgarten zu trennen der bereits 2015 eingereicht und Zustimmung fand dringend umsetzen.
Man hat als Fußgänger außer dem Killesbergpark wenig Erholungsmöglichkeiten und es ist faktisch unmöglich den Schlossgarten zu durchqueren ohne dass man entweder „zur Seite geklingelt“ wird (unter der Annahme als Fußgänger müsse man in den Matsch ausweichen) oder unter engstem Abstand an einem vorbeigerast wird (übrigens ein geringerer Abstand als der, der lautstark von Autofahrern eingefordert wird). Vergangenes Jahr wurde ich zB von einem Radfahrer angefahren der meinte sich durch eine Menschenmenge durchschlängeln zu können ohne abzusteigen zu müssen.
Es ist klar dass sich nicht alle Radfahrer so verhalten (es geht hier insbes. um die steigende Anzahl an Rennradfahrern mit Tour de France Outfit und sehr individueller Auslegung der StVO) und dass Radfahrer eine ebenbürtige! Daseinsberechtigung haben den Park zu nutzen. Daher sollte die Felix Mendelssohn Allee den Radfahrern, Inline Skatern etc. vorbehalten werden und die andere Seite den Fußgängern. Ggf. lässt sich der Trampelpfad neben der Mendelssohn Allee für die Jogger ebenfalls aufwerten um auch diese Gruppe zu schützen / trennen.
Es wird sicher bei allen Beteiligten Einzelne geben, die sich dennoch nicht an das Fahr/Nutzverbot halten werden. Dennoch sollte man das zunächst beobachten und erst bei häufigen Verstoßen weitere Maßnahmen einführen (z.B. größere Steine als Hindernisse an den Eingängen..)

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag wurde von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Schlossgartenanlagen befinden sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg und werden von Dienststellen des Landes verwaltet. Alle Änderungen an den Verkehrswegen brauchen die Zustimmung der Landesbehörden.

In gemeinsamen Gesprächen zwischen Stadt und Land wurde wiederholt erörtert, ob eine Separation in reine Rad- und reine Fußwege sinnvoll und umsetzbar ist. Gemeinsam kam man zu dem Ergebnis, dass zu erwarten ist, dass eine solche Regelung von vielen Nutzern nicht beachtet wird und deshalb nicht zur Umsetzung empfohlen werden kann.

Mittel- bis langfristig wird eine Lösung der Problemlage darin gesehen, dass für den Radverkehr außerhalb der Schlossgartenanlagen alternative Wegeverbindungen geschaffen werden. Zum einen sollen auf durch das Bahnprojekt Stuttgart 21 freiwerdenden Gleisflächen Radwege gebaut werden. Zum anderen sollen durch einen Umbau der Cannstatter Straße an deren Rändern Radwege angelegt werden.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Mitte unterstützt den Vorschlag einer Trennung von Radfahrern und Fußgängern einstimmig.

Kommentare

27 Kommentare lesen

Sehr gute Idee - das sollte allerdings nicht nur im Schlossgarten gemacht werden sondern überall - z.B. Um den Max Eyth See herum oder am Neckar entlang. Autofahrer müssen vom Radfahrer einen Mindestabstand halten. Warum nicht Radfahrer vom Fußgänger?

Dem kann ich nur zustimmen! Vor allem die Strecke von den Mineralbädern bis zum Hauptbahnhof ist seit längerer Zeit zur Rennstrecke von Radfahrern 'verkommen'. Als Fußgänger (aber auch als 'Normalradler!!!) hast Du da sehr schlechte Karten. Null Rücksicht.

Macht halt Spaß durch den Park zu heizen. Es gibt ja nicht viel Wege in Stuttgart, wo das Radfahren mal Spaß macht. Ich kann das ein bisschen nachvollziehen. Das man am Samstagnachmittag sein Tour-de-France Trainingsprogramm im Schlossgarten runterreissen muss liegt auch nur daran, dass die Stuttgarter so viel arbeiten und nur genau dann Zeit haben, wenn alle gemütlich spazieren wollen. Wie wär's wenn man am Wochenende ein paar schöne Landstraßen (bspw. alte Rennstrecke Rennwagen) für den Autoverkehr sperrt und Sie den Rennradfahrern zur Verfügung stellt. Dann können sie sich da austoben! Es ist einfach zu wenig Platz in Stuttgart, da kommt man sich leider in die quere...

Finde ich als regelmäßiger Fahrradfahrer auch sehr sinnvoll.

Gute Idee!

Ja, es ist zu eng dort und wir gehen uns gegenseitig auf die Nerven. Da der Radverkehr weiter zunehmen wird braucht man Lösungen. Mich nervt der schlechte Bodenbelag und das viele Kopfsteinpflaster in der Felix Mendelssohn Allee. Auf der anderen Seite, für den Park ist das Land und nicht die Stadt verantwortlich. Ich befürchte, dass der Vorschlag hier falsch adressiert ist. Nebenan gibt es übrigens 6 Spuren für den motorisierten Individualverkehr. Wenn unser neuer Bürgermeister es ernst meint mit seiner "Verkehrsgerechtigkeit" und keine Verkehrsform zu benachteiligen, warum nicht eine Spur in der Cannstatter Straße dem Radverkehr geben?

ich halte es für sinnvoller sich um den Belag im Park zu kümmern denn ich denke dass sich die meisten Radfahrer bei freier Wahl eher für den Weg durch den Park entscheiden würden als durch Stuttgarts bekannteste Straße

problematisch wäre es ja nur bei den beiden Brücken und bei den Mineralbäder bis zur Diagonale zur Platanenallee

Zum Wunsch eines Radfahrerfahrstreifens in der Cannstatter Straße, geäußert in Kommentaren zum Vorschlag Nr. 60072, »Festgelegte Radwege im Schlossgarten/Rosensteinpark realisieren« ( https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/60072#comments ):

Ich gebe zu bedenken, dass ein für Radfahrer reservierter Streifen an allen Abzweigungen ein Risiko eines Rechtsabbiegerunfalls birgt, siehe Vorschlag Nr. 61878, »Radverkehrsführung Kreuzung Klingen‐/Talstraße ändern« ( https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/61878 ) und Kommentar dazu. Auch Einbiegeunfälle »Auf diesem Fahrstreifen kommt doch niemand, da kann ich mich beim Einbiegen drauf stellen, um eine Lücke im Verkehr abzuwarten« sind nicht ausgeschlossen.

Besser gegen beide Risiken ist es, der Cannstatter Straße die Eigenschaft »Kraftfahrstraße« zu nehmen und das Radfahrverbot im Bereich von der Villastraße bis zur König‐Karls‐Brücke in Bad Cannstatt ebenfalls. Dann fahren nämlich auch Kraftfahrer und nicht nur Radfahrer auf dem Fahrstreifen ganz rechts, nach rechts Abbiegende ordnen sich drauf ein, und Einbiegende geben Acht.

Ein radarüberwachtes Tempolimit (hat sie das nicht schon?) würde dazu helfen, dass sich Radfahrer darauf wagen können.

fach210222.fwnsp@xoxy.net

Das habe ich schon vor fast 30 Jahren in einer Bürgersprechstunde einer Politikerin in Bad Cannstatt vorgeschlagen, da mir damals meine kleinen Kinder mehrmals fast umgefahren worden waren. Doch auch als Radfahrerin würde ich eine Trennung sehr begrüßen, da es für beide Gruppe eine sichere und sinnvolle Lösung wäre, dann aber bitte mit Beleuchtung der Fahradallee, denn sie ist im Dunkeln vor allem für Frauen eine Zumutung.

die geschwindigkeitsunterschiede der Verkehrsteilnehmer sind einfach zu groß!

Ich verstehe nicht, warum sich Fußgänger und Fahrradfahrer anfeinden... Das Problem ist einfach, dass Autostraßen den Platz für beide auffressen und man sich auf den übrig gebliebenen Wegen knubbelt....

Dem stimme ich nicht zu. Radfahrer beanspruchen inzw. Straßen, Radwege und Gehwege. Aber darum geht es hier überhaupt nicht. Anfeindungen zwischen Autofahrern und Radfahrern werden in anderen Beiträgen zu genüge betrachtet. Dies sollte ein konstruktiver Lösungsvorschlag sein zumindest an einer Stelle die Problematik zu entschärfen. Die Cannstatter Straße zu verwenden wäre ein weiterer ungenutzte Radweg..

Generell ist natürlich alles gut, was der eigenmobilen Fortbewegung nutzt.
Gleichzeitig sind Parkanlagen im Stuttgarter Kessel rar gesät, es ist also zu befürchten, dass Änderungen zu Lasten des Radverkehrs erfolgen.
Konkret: das Parks für Fahrräder gesperrt oder nicht mehr benutzbar werden (z.B. durch Ausweisung als "freigegebene" Fußwege).
Eine Radschnellverbindung auf der parallel verlaufenden und bislang ausschließlich von parasitären, nicht-eigenmobilen Verkehrsformen genutzten Stadtautobahn als Kompensationsmaßnahme für reduzierte Flächen im Park wäre denkbar.

Ich kann auch nicht verstehen warum man seit Jahren diesen Mischbetrieb aufrecht erhält. Auf beiden Wegen gibt es frische Luft, die Platanenallee ließe sich bzgl. der Kopfsteinpflaster etwas ertüchtigen und ist sogar noch etwas kürzer und schneller für Radler. Hier muss die Stadt mal das Land etwas unter Druck setzen. Der Vorschlag Fahrradertüchtigung der Neckarstraße flankiert diesen Vorschlag. Die B14 wird tatsächlich für die meisten zu stickig sein, trotz Tempo 40.

Ein getrennter Radweg im Rosensteinpark und unteren Schlossgarten ließe sich einfach realisieren. An Wochenenden ist aktuell kaum noch ein Durchkommen zwischen den vielen Fußgängern in den Parks. Fahrräder fahren nun mal nicht Schrittgeschwindigkeit, für beide Parteien wären getrennte Wegführungen sicherer.

Ja, ja, ja, Fußgänger müssen unbedingt Vorrang haben, da sie von Fahrradrasern stark gefährdet werden. Vor allem, wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist, muss es möglich sein, entspannt laufen zu können ohne dass man Angst haben muss, über den Haufen gefahren zu werden.

Sowieso völlig unverantwortlich, dort eine Hauptradroute durch zu schicken. Der schnelle Radverkehr gehört auf einen durchgängigen Radschnellweg entlang der Konrad-Adenauer-Str. - Willy-Brandt-Str.-Neckarstr.-Cannstatter Str. Das kann schnell realisiert werden, wenn dazu eine Autospur in jede Richtung in einen Radweg umgewandelt wird. Wer gemütlich langsam durch den Park radeln will, kann das ja gerne weiterhin tun.

@FlorE sehe ich genauso. Eine durchgängige Verbindung wie von Ihnen beschrieben, Konrad Adenauerstr bis einschließlich Cannstatter Str. würde den Verkehr entzerren. Wenn die Verwaltung ein wenig kreativ wäre hätte man schon lange am Wochende auf der Cannstatter Str Platz für Radverkehr schaffen können. Gerade am Wochende könnte das dem Park helfen. Bis die Felix Mendelsson Allee neu geteert , das Pflaster entfernt und Beleuchtung installiert wird vergehen doch Jahre. Freigabe der Cannstatter Str. ginge schnell. Aber das muss man auch wollen.

Damit würden sowohl die Fußgänger als auch die Autofahrer bedrängt werden - eine gewünschte Versöhnung der Verkehrsteilnehmer sieht anders aus. Ich prophezeie auch, dass der Radweg auf der Cannstatterstraße wie einige andere ähnliche Beispiele in der Vergangenheit nicht oder nur sehr sporadisch genutzt werden wird.
Allein schon die vielen Forderungen von Radwegen durch den Killesbergpark zeigen doch, dass die Radfahrer lieber das Grün nutzen wollen als sich die Straße zu teilen. Hier sollten unbedingt Befragungen / Untersuchungen stattfinden bevor wieder ein Radweg für die Statistik entsteht und die Situation für niemanden verbessert wird.

@bnztwn es würde eben genau niemand mehr bedrängt werden.
Der Straßenraum in Stuttgart ist total ungerecht aufgeteilt. Während den Autos eine breite mehrspurige Schneise auf der Cannstatter Str. zur Verfügung steht, sollen sich Radfahrer:nnen und Fußgänger:nnen einen schmalen Weg durch den Park teilen. Dies nennt sich dann Hauptradroute. Versöhnung ohne eine praktikable gerechte Lösung kann es nicht geben.

Eben nicht: der Vorschlag ist es beide zu separieren. Es sagt auch niemand dass der Radweg im Park seine Breite beibehalten muss.

Und bzgl. Aufteilung: Einige der existierenden Radspuren (für eine Fahrtrichtung) haben annähernd die Breite der normalen Fahrspur obwohl ein Auto sicher 3 Mal so breit ist. Wenn dann der Radfahrer wie oft üblich weit links fährt, wird es häufig unnötigerweise eng..
Ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen falls ihr Vorschlag so umgesetzt werden sollte aber ich habe leider genug Negativbeispiele erlebt bei denen Radwege auf Hauptverkehrsachsen eben nicht genutzt werden

Radfahrer brauchen eigene Verkehrswege. Es gibt genug Fläche nur diese wird ausnahmslos dem Auto vorbehalten!

hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Ich fände es besser, den doch sehr breiten Weg farblich zu trennen, so dass sich Radfahrer und Fußgänger weniger in die Quere kommen. Die Mendelssohn Allee ist nicht einmal beleuchtet und der Umweg für Radfahrer nicht interessant. Ich fahre sogar meistens auf der Neckarstraße, um zu meinem Ziel, dem SWR, zu kommen. Den Umweg über den Park würde ich machen, nicht aber, wenn ich noch weiter "nach hinten" gedrängt werde.

Problem ist bekannt. Mit kleinen Kindern kann man die Hauptwege zu den Stoßzeiten nicht nutzen, da die Geschwindigkeitsunterscheide der Verkehrsteilnehmer zu groß sind und es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt. Meinen Sohn wurde dort auch schon über den Haufen gefahren und dann Fahrerflucht. Es ist am Ende aber ein Infrastrukturproblem. Die Trennung muss her. Sonst gibt es nur unnötig Ärger und Verletzte.

Nun wenn man den Weg entlang der Allee geht im unteren Schlossgarten dann ist man als Fußgänger völlig ungestört...der ist nicht geteert. Da fahren keine Räder, Inliner oder Roller. Im mittleren Schlossgarten gibt es bereits eine Trennung zwischen Radlern und Fußgängern.