Die Online-Moderation wird im Durchschnitt mit der Note 2,6 (gut bis befriedigend) bewertet. Am häufigsten, 1.006 Mal, wird die Wertung gut genannt. Das entspricht in etwa dem Wert von 2022, wo der Durchschnitt 2,5 betrug.
Die Antworten zur Frage "Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf bei der Moderation des Bürgerhaushalts-Verfahrens?" geben Hinweise für Verbesserungen. Mit 777 Mal am häufigsten wird das Zusammenlegen von ähnlichen Vorschlägen genannt - wie in den Vorjahren. Allerdings haben umgekehrt 146 Personen angegeben, dass weniger Vorschläge zusammengeführt werden sollen.
Beim Bürgerhaushalt 2023 wurden rund 696 vorwiegend ähnliche Vorschläge von der Moderation aus dem Netz genommen beziehungsweise zusammengelegt. Angesichts von rund 1.693 verbliebenen Beiträgen entspricht dies einer Quote von 30 Prozent herausgenommener oder zusammengeführter Vorschläge. Dies ist wesentlich mehr als in den Vorjahren. In 2021 waren es 25 Prozent, 2019: 21 Prozent). Teilweise als doppelt oder ähnlich wahrgenommene Vorschläge konnten nicht zusammengelegt werden, da sie sich in wichtigen Details unterschieden. Manchmal sind, insbesondere für die Vorschlagenden, gerade Details entscheidend. Einige (scheinbare) Doppelungen wurden daher in Kauf genommen.
Ein noch stärkeres Zusammenlegen würde erfordern, einzelne Ideen zu Konzepten zusammen zu führen - beispielsweise beim Radverkehr oder hinsichtlich der Preisgestaltung bei Bussen und Bahnen. Dies würde allerdings eine gewisse Einigungsbereitschaft bei den Vorschlagenden voraussetzen, die zumeist bereits aus Zeitgründen erfahrungsgemäß nicht vorhanden ist. Würde die Moderation stärker eingreifen, besteht zudem das Risiko, dass dies als Manipulation gewertet würde und damit das Vertrauen in das Verfahren leiden könnte.
Erfreulich ist: 548 Antwortende sehen keinen Verbesserungsbedarf, dies ist zweithäufigste Nennung.
307 Mal wird auf das Korrigieren von Beiträgen mit regelwidrigen Inhalten hingewiesen und 242 mal auf das Achten des Einhaltens der Regeln des Online-Dialogs. Hier zeigen sich Unterschiede in der Frage, was als regelwidrig zu beurteilen ist. Aus Sicht einer möglichst wenig eingreifenden Moderation wurden alle regelwidrigen Inhalte zeitnah entfernt. Würden die Grenzen enger gezogen, besteht die Gefahr, dass der Moderation Zensur unterstellt wird, was einige Male bereits der Fall war.
217 Mal werden das Beantworten von Fragen und 174 Mal die Antwortzeiten genannt. Es ist nicht auszuschließen, dass E-Mails entweder die Moderation oder umgekehrt die fragende Person nicht erreicht haben. Jedoch wurden grundsätzlich alle Fragen schnellstmöglich beantwortet. Für die Beantwortung mancher Fragen mussten allerdings oft auch umfangreiche Informationen eingeholt werden.