Von den Befragten haben 422 auf die Frage geantwortet, ob Sie sich am ersten Stuttgarter Bürgerhaushalt beteiligt hatten. 380 Personen oder 90 Prozent antworten hierauf mit ja, 42 Antwortende (10 Prozent) mit nein. Unter den Abonnenten des Newsletters gibt es also auch Personen, die nicht aktiv am Bürgerhaushalt teilgenommen haben.

Von den Befragten beteiligten sich 164 durch das Einreichen eines Vorschlags, 105 durch das Einstellen eines Diskussionsbeitrags und 318 durch das Vornehmen von Bewertungen. Da Mehrfachnennungen möglich waren, können keine Prozentwerte angegeben werden. Deutlich wird, dass sich an der Befragung vor allem Personen beteiligt haben die Vorschläge eingestellt oder Bewertungen vorgenommen haben.

Die meisten der Befragten geben an, über eine Zeitung (174), das Amtsblatt der Stadt (118) oder die Homepage der Stadt (114) vom Bürgerhaushalt erfahren zu haben. Der Info-Flyer im Briefkasten (55), Facebook (24), Infoscreens (18) oder Plakate (12) werden hingegen wesentlich seltener genannt.

Es konnten auch in einem freien Textfeld weitere Angaben gemacht werden. Hier fällt auf, dass mit 42 Nennungen Freunde, Bekannte und Kollegen, also die Mund-zu-Mund-Propaganda eine sehr wichtige Rolle spielt. Hinzu kommen mit 11 Nennungen Hinweise durch Parteien bzw. Veranstaltungen von Fraktionen. Das Internet, Foren und Blogs werden zehnmal genannt.

Die Antworten unterstreichen die Bedeutung der Berichterstattung in der Presse und im Amtsblatt sowie Maßnahmen im Internet, aber auch die Wichtigkeit der Mund-zu-Mund-Propaganda. Diese Wege zur Mobilisierung von Teilnehmenden sollten daher weiter genutzt oder gestärkt werden.

Die Öffentlichkeitsarbeit wird mit der mittleren Note 2,7 (drei plus) als befriedigend bewertet. Am häufigsten, 156 mal wird sie mit gut bewertet.

Die Broschüre zum Haushalt wird um rund eine Note besser mit 1,7 oder zwei plus bewertet. Hierbei fällt aber besonders auf, dass diese auffällig vielen, 116 Personen, nicht bekannt ist.

Von der Auftaktveranstaltung haben lediglich 42 Prozent erfahren. Da hier nur Personen befragt wurden, die zumindest den Newsletter abonniert hatten, dürfte dieser Wert im Bevölkerungsdurchschnitt noch wesentlich niedriger sein.

Auf die Frage, ob Sie an einer Veranstaltung in Ihrem Stadtbezirk teilnehmen würden, antworteten rund dreiviertel (76 vom Hundert) mit "ja". Dies deutet daraufhin, dass dezentrale Veranstaltungen in den Stadtbezirken einer zentralen Veranstaltung vorzuziehen sind.

Die Online-Plattform wird mit der mittleren Note 2,5 (gut bis befriedigend) bewertet. Am häufigsten, 185 mal, wird sie mit gut bewertet.

Die Frage "Wo bestanden für Sie Schwierigkeiten bei der Nutzung der Online-Plattform www.buergerhaushalt-stuttgart.de?" gibt Hinweise darauf, wo Probleme liegen. Mit 176 mal am häufigsten wird genannt, dass das Auffinden von Vorschlägen sowie am zweitmeisten, dass das Filtern von Vorschlägen Schwierigkeiten bereitete.

125 Personen geben an, nirgendwo Schwierigkeiten gehabt zu haben.

Bei den Schwierigkeiten folgen die Suchfunktion mit 85 Nennungen, das Auffinden von Informationen mit 81, das Auffinden der Ergebnisse des Gemeinderats mit 61, das Bewerten mit 38, die erstmalige Registrierung mit 25 und die Vorschlagseingabe mit 16 sowie das Kommentieren mit 16 Nennungen. Bei den frei angebbaren Anworten auf "Sonstiges" wird erneut das Auffinden von Vorschlägen bzw. zu viele oder gleiche Vorschläge 17 mal erwähnt, eine schlechte Übersicht bzw. Darstellung mit 7 mal und sachfremde Beiträge mit 6 mal.

Die insgesamt gute Verteilung der Bewertungen auf alle Vorschläge und die sehr hohe Zahl von 243.404 Bewertungen zeigen, dass das gewählte Vorgehen zielführend ist, auch wenn es aus Sicht des Einzelnen etwas lästig und unübersichtlich erscheint. Jede scheinbare Verbesserung der Übersichtlichkeit bedeutet eine größere Selektivität und kann dazu führen, dass einigen Vorschlägen zu wenig Beachtung geschenkt wird; ein Gesamtbild kann so wesentlich schlechter entstehen.

Dies gilt es bei Veränderungen abzuwägen. Vielleicht hilft eine ausführlichere Erläuterung des Vorgehens, um das Verständnis bei den Teilnehmenden zu verbessern.

Die Umsetzung der Bürgervorschläge im Rahmen der politischen Entscheidung im Gemeinderat der Stadt Stuttgart wird im Mittel mit der Note 3,2 (befriedigend) bewertet. Am häufigsten wird 142 mal die Note befriedigend vergeben.

Die Rechenschaftlegung auf der Plattform wird ähnlich, im Mittel mit der Note 3,1 (befriedigend), bewertet.

Dies zeigt, dass es hier zwar etwas Verbesserungspotential gibt, aber der Umgang des Gemeinderates und der Verwaltung mit den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung befriedigend genug ist, so dass deswegen kaum jemand weiteren Bürgerhaushalten fern bleiben wird.

Von den Befragten gaben 97 Prozent an, dass Sie ganz sicher oder eventuell am nächsten Bürgerhausahlt teilnehmen werden; lediglich 3 vom Hundert antworten hier mit Nein.

Bei den Gründen für die Nicht-Teilnahme wird die Enttäuschung vom Ergebnis oder der Umsetzung fünfmal genannt. Viermal wird eine Teilnahme in Aussicht gestellt, wenn das Verfahren geändert würde. Je dreimal werden "kein Stuttgarter Bürger mehr" sowie Zeitmangel als Gründe angeführt. Zweimal wird die Nicht-Teilnahme mit einer kritischen Haltung zum Bürgerhaushalt begründet.