Ergebnisse der Umfrage zum Bürgerhaushaltsverfahren in 2015

Vom 22. Februar bis 6. März 2016 wurde eine Befragung unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen am Bürgerhaushalt durchgeführt. Um auf die Befragung hinzuweisen, wurden 9.989 Personen per E-Mail angeschrieben, die sich online registriert hatten.

597 E-Mails kamen als unzustellbar zurück, sodass insgesamt 9.392 Personen erreicht wurden. 1.803 Fragebögen wurden ausgefüllt.

Damit haben rund ein Fünftel der Angeschriebenen an der Befragung teilgenommen (Rücklaufquote 19 %).

In 2014 wurde eine vergleichbare Befragung zum Bürgerhaushalt 2013 durchgeführt. Damals wurden 18.445 Personen befragt und 3.670 Fragebögen wurden ausgefüllt. Damit hatten ebenfalls ein Fünftel der Angeschriebenen an der Befragung teilgenommen.

Die Umfrage wurde von der Stadtkämmerei der Stadt Stuttgart, dem Arbeitskreis Bürgerhaushalt und der Firma buergerwissen konzipiert, durchgeführt und ausgewertet.

Haben Sie sich am 3. Bürgerhaushalt beteiligt?

Von den Befragten haben 1.770 auf die Frage ge­ant­wor­tet, ob Sie sich am ersten Stuttgarter Bürgerhaushalt beteiligt hatten. 1.385 Personen oder 78 Prozent antworten hierauf mit ja, 385 (22 Prozent) mit nein. Unter den registrierten Personen gibt es demnach auch Personen, die keine der Aktivitätsformen genutzt haben. Gegenüber der Umfrage in 2014 (zum Bürgerhaushalt 2013) hat sich der Anteil der Aktiven leicht erhöht, die an der Umfrage teilgenommen haben.

Von den Befragten beteiligten sich 1.227 durch das Vornehmen von Bewertungen, 504 durch das Einreichen eines Vorschlags und 240 durch das Einstellen eines Diskussionsbeitrags. Da Mehrfachnennungen möglich waren, werden keine Prozentwerte angegeben.

An der Befragung haben also vor allem Personen beteiligt haben, die Bewertungen vorgenommen oder Vorschläge eingestellt haben.

Haben Sie sich am 3. Stuttgarter Bürgerhaushalt beteiligt? (Werte in Klammern Umfrage 2014)

  %
2016 (2014)
Anzahl
2016 (2014)
ja 78 (71) 1.385 (2.458)
nein 22 (29) 385 (985)

 

Ich habe mich beteiligt durch:
(mehrfache Nennungen möglich)
  Anzahl
Vornehmen von Bewertungen 1.227 (2.118)
Einreichen eines Vorschlags 504 (751)
Einstellen eines Diskussionsbeitrags 240 (458)

Wie haben Sie vom Bürgerhaushalt erfahren?

Die meisten der Befragten geben an, über eine Zeitung (582), Freunde und Bekannte (541), die Homepage der Stadt (506), das Amtsblatt der Stadt (332), In­for­ma­tions­flyer im Briefkasten (210) oder über Multiplikatoren (125) vom Bürgerhaushalt erfahren zu haben. Facebook (103), Infoscreens (60) oder Plakate (59) werden hingegen wesentlich seltener genannt. Das Banner am Rathaus (18), Pickup-Karten (18)  und die Telefonschleife (6) können fast vernachlässigt werden. Die Reihenfolge der Wirksamkeit der Maßnahmen hat sich gegenüber der Umfrage in 2014 nicht verändert.

Zeitungen wurden bereits in der Umfrage in 2012 zum Bür­ger­haus­halt in 2011 am häufigsten genannt. Freunde und Bekannte waren bei dieser ersten Umfrage nicht ausdrücklich genannt worden und sind die zweit-wichtigste Quelle. Bei der 1. Umfrage wurde diese Quelle bei der freien Antwort am häufigsten genannt.

In einem freien Textfeld konnten weitere Angaben gemacht werden. 226 mal wurde dieses Feld genutzt (2014: 353). Mit 68 Nennungen werden E-Mails und Newsletter und mit 55 Nennungen der 1. und 2. Bürgerhaushalt als Quellen am häufigsten genannt. Die E-Mails stammen sowohl von der Moderation als auch von Vereinen und anderen Organisationen. Als wichtige Multiplikatoren erweisen sich Schulen 13, Vereine 12, die Bezirksbeiräte 10 und Parteien 7. Außerdem werden noch 7 mal das Internet, Foren und Blogs genannt.

Die Antworten unterstreichen die Bedeutung der Mund-zu-Mund-Propaganda, die Berichterstattung in der Presse, auf der Internetseite der Stadt und im Amtsblatt. Diese Wege zur Mobilisierung von Teilnehmenden sind am effektivsten.

Die Bedeutung der Quellen sind dabei über die Jahre erstaunlich stabil. Gegenüber 2014 gibt es nur wenige Unterschiede. Die Reihenfolge der vorgegebenen Antwortkategorien ist gleich geblieben. Bei den offenen Antworten hat die Mobilisierung über Stuttgart 21 abgenommen, dafür sind Theater, Kultur und Kitas hinzugekommen.

Wie haben Sie vom Bürgerhaushalt in 2015 gehört? (mehrfache Nennungen möglich)

Medium, Vorgabe Anzahl 
2016 (2014)
Zeitungen  582 (1.197)
Freunde, Bekannte  541 (1.098)
Homepage der Stadt 506 (782)
Amtsblatt 332 (632)
Informations-Flyer im Briefkasten 210 (440)
Multiplikatoren 125 (232)
Facebook 103 (137)
Infoscreens 60 (79)
Plakate, City-Light-Poster 59 (76)
Banner am Rathaus 18 (27)
Pickup-Karten 18 (26)
Kinowerbung - (10)
Telefonschleife 6 (6)
Sonstige, freies Textfeld  
E-Mail, Newsletter 68 (93)
1., 2. Bürgerhaushalt 55 (40)
Schule 13 (25)
Vereine 12 (24)
Bezirksbeirat 10 (22)
Internet 7 (22)
Partei 7 (20)
Stuttgarter Wochenblatt 2 (6)
Theater  2 (-)
Forum Kulturen 2 (-)
KiTa 2 (-)
Stuttgart 21 Umfeld 1 (23)
Sonstige 21 (54)
weiß nicht 24 (25)

Informationsveranstaltungen

Von den Veranstaltungen in den Stadt­be­zirken hat die Hälfte der Befragten (50 Prozent) erfahren. Das ist derselbe Wert wie in 2014. Von der Auftakt­ver­an­stal­tung beim 1. Bürger­haus­halt in 2011 hatten nur 42 Prozent der in 2012 Befragten Kenntnis. Da nur registrierte Personen befragt wurden, dürfte dieser Wert im Be­völke­rungs­durch­schnitt wesentlich niedriger sein.

Auf die Frage, ob die Befragten an einer Ver­anstal­tung in ihrem Stadt­bezirk teilgenommen haben, antworteten 18 Prozent mit ja; in 2014 waren es 19 Prozent. Im Vergleich mit der Frage in 2012, ob sie an einer solchen Veranstaltung teil­neh­men würden, ist dies eher wenig. Seinerzeit antworteten rund dreiviertel (76 vom Hundert) mit "ja", dass sie an einer solchen Ver­an­stal­tung teilnehmen würden. Dieser Unterschied zwischen dem beabsichtigten und dem tatsächlichen Verhalten findet sich aber in vielen sozial­wissenschaft­lichen Unter­suchungen und ist insofern nicht über­raschend.

Im Mittel wurden die Informationsveranstaltungen in den Stadtbezirken mit der Note 2,4 (gut bis be­frie­di­gend) bewertet. Die Antworten auf die Frage "Halten Sie eine Informationsveranstaltung in Ihrem Stadtbezirk weiterhin für erforderlich?" deuten an, dass die Veranstaltungen weiterhin angeboten werden können. Auch wenn nur 18 % teilgenommen hatten, sind rund Zweidrittel (66%) der Meinung, dass die Veranstaltungen weiterhin angeboten werden sollen.

Haben Sie von den Infor­mations­ver­an­stal­tun­gen erfahren, die vor Beginn des Bürger­haus­halts in jedem Stadt­be­zirk statt­ge­funden haben?

  %
2016 (2014)
Anzahl
2016 (2014)
ja 50 (50) 886 (1.448)
nein 50 (50) 872 (1.428)
Haben Sie an einer dieser Veranstaltungen teilgenommen?
  % Anzahl
ja 18 (19) 157 (278)
nein 82 (81) 715 (1.154)
Wie beurteilen Sie die Infor­mations­ver­an­staltungen?
Durchschnitt: 2,4 (2014: 2,4) (gut bis befriedigend)
  Anzahl
sehr gut 15 (37)
gut 80 (128)
befriedigend 47 (74)
ausreichend 7 (26)
mangelhaft 5 (9)
ungenügend 0 (1)
Halten Sie eine Informationsveranstaltung in Ihrem Stadtbezirk weiterhin für erforderlich? (Oder wird aus Ihrer Sicht über andere Kanäle (Online-Plattform, Flyer, Presse…) ausreichend über den Bürgerhaushalt informiert?)
Thema (Vorgabe) % Anzahl
erforderlich 66 1.148
nicht erforderlich 34 582

Nutzerfreundlichkeit

Die Online-Plattform wird mit der mittleren Note 2,5 (noch gut) bewertet. Im Vergleich zur 3. Umfrage hat sich der Wert um eine Zehntel-Note verschlechtert. Am häufig­sten, 804 mal, wird sie mit gut bewertet.

Die Antworten auf die Frage "Wo bestanden für Sie Schwierigkeiten bei der Nutzung der Online-Plattform www.buergerhaushalt-stuttgart.de" geben Hinweise darauf, wo Probleme liegen. Die Reihenfolge hat sich gegenüber der Umfrage in 2016 leicht geändert. Mit 644 mal am häufigsten wird das "Auffinden von Vorschlägen" genannt. Mit 527 Nennungen folgt das "Filtern von Vorschlägen". Diese Angaben spiegeln die grundsätzliche Schwierigkeit wieder, sich in mehreren tausend Beiträgen zurecht zu finden. Immerhin 515 mal, am dritt-häufigsten wird "Nirgendwo" genannt.

Die Suchfunktion (300), das Auffinden von Informationen (296), und das Auffinden der Ergebnisse des Gemeinde­rats (257) werden bei den Schwierigkeiten bereits seltener genannt.

Das Bewerten folgt mit 199, das Registrieren mit 107 und das Kom­men­tie­ren mit 89 Nennungen sowie die Vorschlagseingabe mit 78. Die Reihenfolge sollte allerdings nicht so verstanden werden, dass Funktionen mit den meisten Nennungen, die meisten Schwierigkeiten bereiteten. Da die Funktionen unterschiedlich häufig genutzt wurden, muss diese Zahl auf die Häufigkeit der Nutzung bezogen werden. Dies ist möglich, indem die Zahl durch die Anzahl der Nutzungen dividiert wird, die bei Frage 2 angegeben wurde. Erfreulich ist, das die Kernfunktionen der Plattform: anmelden, vorschlagen, bewerten und kommentieren am wenigsten Schwierigkeiten bereiten. Nichtsdestotrotz werden Verbesserungen entwickelt.

Bei den frei angebbaren Antworten wird vor allem erwähnt, dass es zu viele (gleiche) Vorschläge gab (17 mal). Dies wird oft mit dem Hinweis verbunden, dass mehr zusammengelegt werden solle. In diesem Kontext ist zu sehen, dass siebenmal angegeben wird, dass die Plattform zu unübersichtlich sei. Zehnmal wird angemerkt, dass der persönliche Aufwand zu groß sei, um alles zu bearbeiten. Sechsmal wird angegeben, dass es zu lange her sei, um noch Hinweise geben zu können. Viermal wird angeregt, dass das Design verändert werden sollte und je zweimal, dass eine App sowie ein zurück-Button eingeführt werden sollten. Weitere Hinweise aus anderen freien Antworten können der Tabelle entnommen werden. Sie sind mit einem * gekennzeichnet.

Die insgesamt gute Verteilung der Bewer­tun­gen auf alle Vorschläge und die äußerst hohe Zahl von rund 3.000.000 Be­wer­tun­gen (mit nicht-bewerten) zeigen, dass das gewählte Vorgehen zielführend ist, auch wenn es aus Sicht des Einzelnen etwas lästig und un­über­sicht­lich erscheint. Jede Verbesserung der Übersichtlichkeit bedeutet eine größere Selektivität und kann dazu führen, dass einigen Vorschlägen zu wenig Beachtung geschenkt wird; ein Gesamtbild kann so wesentlich schlechter entstehen. Dies gilt es bei Veränderungen abzu­wä­gen.

Wie beurteilen Sie die Nutzer­freund­lich­keit der Online-Plattform?
Durchschnitt: 2,5 (gut bis befriedigend) (2014: 2,4)

  Anzahl
2018 (2016)
sehr gut 159 (211)
gut 804 (947)
befriedigend 431 (434)
ausreichend 136 (96)
mangelhaft 60 (59)
ungenügend 6 (10)
Wo bestanden für Sie Schwierigkeiten bei der Nutzung der Online-Plattform www.buergerhaushalt-stuttgart.de?
(mehrfache Nennungen möglich)
Auffinden von Vorschlägen 644 (628)
Filtern von Vorschlägen 527 (511)
Nirgendwo 518 (628)
Suchfunktion 300 (292)
Auffinden von Informationen 296 (318)
Auffinden der Ergebnisse des Gemeinderats 257 (255)
Bewertung von Vorschlägen 199 (185)
Registrierung 107 (152)
Kommentieren von Vorschlägen 89 (74)
Eingeben von Vorschlägen 78 (81)
Ergänzende freie Antworten
zu viele (gleiche) Vorschläge 17
zu viel Aufwand 10
unübersichtlich 7
zu lange her 6
Design verbessern 4
App 2
Zurück-Button einführen 2
an Bewertung der Bürger halten*
(*= aus anderen freien Antworten)
2
keine "politischen" Vorschläge* 1
Alibi-Veranstaltung* 1
Ablehnung besser begründen* 1
kleinere Vorschläge direkt umsetzen* 1
Adressen Nutzende prüfen* 1
keine Zufallsanzeige* 1
den Bezirken das Vorschlagen erklären* 1
Mehrfachregistrierung mit einer E-Mail-Adresse zulassen* 1
Verwaltung soll erst nach dem Bewerten Vorschläge prüfen* 1
weiß nicht 7
diverse 11

 

Moderation des Online-Dialogs

Die Online-Moderation wird wie zuvor mit der mittleren Note 2,4 (gut bis befriedigend) bewertet. Am häufigsten, 525 mal, wird sie mit gut bewertet.

Die Antworten zur Frage "Wo sehen Sie Ver­besserungs­be­darf bei der Moderation des Bürgerhaushalts-Ver­fah­rens?" geben Hinweise für Ver­besse­rungen. Mit 674 mal am häufigsten wird genannt das Zusammen­legen von ähnlichen Vorschlägen. Hierauf wurde zum Teil bereits im Abschnitt Nutzerfreundlichkeit ein­ge­gang­en. Allerdings haben umgekehrt 81 angegeben, dass weniger Vorschläge zusammen­geführt werden sollen.

Einige der von den Teilnehmenden als doppelt oder ähnlich erkannten Vorschläge konnten nicht zusammen­ge­legt werden. In vielen Fällen war dies nicht zielführend, da sich die Vorschläge doch in wichtigen Details unter­schie­den; manchmal sind, insbesondere für die Vor­schla­gen­den, gerade Details entscheidend. (Scheinbare) Doppelungen wurden daher in Kauf genommen.

Dennoch wurden rund 600 vorwiegend ähnliche Vorschläge von der Moderation aus dem Netz genommen. Angesichts von rund 3.000 verbliebenen Beiträgen entspricht dies einer Quote von 20 Prozent herausgenommener oder zusammengeführter Vorschläge. Ein stärkeres Zusammenlegen würde erfordern, einzelne Ideen zu Konzepten zusammen zu führen - wie etwa beim Radverkehr oder hinsichtlich der Preisgestaltung bei Bussen und Bahnen. Dies würde allerdings eine gewisse Einigungsbereitschaft bei den Vorschlagenden voraussetzen, die zumeist bereits aus Zeitgründen erfahrungsgemäß nicht vorhanden ist. Würde die Moderation stärker eingreifen, besteht das Risiko, dass dies als Manipulation gewertet würde und damit das Vertrauen in das Verfahren leiden könnte.

Erfreulich ist: 428 Antwortende sehen keinen Verbesserungs­bedarf.

175 mal wird das Beantworten von Fragen und die 89 mal die Antwortzeiten genannt. Es ist zwar nicht aus­zu­schließen, dass E-Mails entweder die Moderation oder umgekehrt die fragende Person nicht erreicht haben. Jedoch wurde grundsätzlich versucht, alle Fragen schnellst­möglich zu beantworten. Für die Beantwortung einiger Fragen mussten allerdings oft auch umfangreiche In­for­ma­tio­nen eingeholt werden, sodass Verzögerungen bei der Beantwortung der Fragen nicht ganz ausgeschlossen werden konnten.

150 mal wird auf das Korrigieren von Beiträgen mit regelwidrigen Inhalten hingewiesen und 118 mal auf das Achten des Einhaltens der Regeln des Online-Dialogs. Hier zeigen sich Unterschiede in der Frage, was als regelwidrig zu beurteilen ist. Aus Sicht einer möglichst wenig eingreifenden Moderation wurden alle regelwidrige Inhalte zeitnah entfernt. Würden die Grenzen enger gezogen, dann besteht die Gefahr, dass der Moderation Zensur unterstellt wird, was einige Male bereits der Fall war.

Zu den geschlossenen Fragen werden 82 offene Antworten ergänzt. Neben "Sonstigen" Einzelhinweisen, die zumeist das Verfahren und nicht die Moderation betreffen, mit 36 und "weiß nicht" mit 20 Zuordnungen wird 15 mal darauf hingewiesen Vorschläge anderes zusammenzulegen. Je dreimal wird angeregt: inhaltlich unpassende Vorschläge entfernen, den Einfluss von Interessengruppen begrenzen und die Übersichtlichkeit der Plattform verbessern. Zweimal wird gewünscht, die Vorschläge mit Schlagworten zu versehen.

Wie waren Sie mit der Moderation der Online-Plattform zufrieden?
Durchschnitt: 2,4 (gut bis befriedigend), (2014: 2,4)

  Anzahl
2016 (2014)
sehr gut 69 (152)
gut 525 (1.124)
befriedigend 228 (530)
ausreichend 59 (112)
mangelhaft 27 (38)
ungenügend 7 (11)
Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf bei der Moderation des Bürgerhaushalts-Verfahrens?
(mehrfache Nennungen möglich)
Zusammenlegen von ähnlichen Vorschlägen 674 (1.342)
Nirgendwo 428 (530)
Beantworten von Fragen 175 (251)
Korrigieren von Beiträgen mit regelwidrigen Inhalten 150 (267)
Achten auf Einhalten der Regeln des Online-Dialogs 118 (260)
Hilfe bei technischen Problemen 114 (199)
Antwortzeiten 89 (163)
weniger Vorschläge zusammenfassen 81 (-)
Ergänzende offene Antworten
Vorschläge anders zusammenfassen 15
inhaltlich unpassende Vorschläge aussortieren 3
Übersichtlichkeit der Plattform verbessern 3
Einfluss von Interessengruppen begrenzen (keine Schulaktionen) 3
Schlagworte bereit stellen 2
weiß nicht 20
Sonstige 36

Beurteilung der Umsetzung der Bürgervorschläge

Die Umsetzung der Bürgervorschläge im Rahmen der politischen Entscheidung im Gemeinderat der Stadt Stuttgart wird im Mittel mit der Note 3,3 (befriedigend) bewertet. Am häufigsten wird 598 mal die Note befriedigend vergeben.

Die Rechenschaftslegung auf der Plattform wird ähnlich bewertet, im Mittel mit der Note 3,2 (befriedigend).

Dies zeigt, dass es hinsichtlich der Umsetzung der Bürgervorschläge das größte Verbesserungspotential gibt. Für die weitere Teilnahme Vieler dürfte die Aussicht auf eine Umsetzung der best-bewerteten Vorschläge ein zentraler Punkt sein.

Wie beurteilen Sie die Be­rück­sich­ti­gung der Bürger­haus­halts-Vor­schläge in den Haus­halts­be­ra­tun­gen?
Durchschnitt: 3,3 (2014: 3,1) (befriedigend)

  Anzahl
2016 (2014)
sehr gut 44 (118)
gut 457 (725)
befriedigend 598 (975)
ausreichend 248 (343)
mangelhaft 241 (279)
ungenügend 91 (96)
Wie beurteilen Sie die Rechen­schafts­le­gung über die Ent­schei­dun­gen des Gemeinderats zu den Bürger­vor­schlä­gen auf der Online-Platt­form?
Durchschnitt: 3,2 (2014: 3,2) (befriedigend)
sehr gut 40 (71)
gut 441 (619)
befriedigend 591 (1.000)
ausreichend 264 (385)
mangelhaft 204 (284)
ungenügend 69 (78)

Verbesserungsbedarfe

Bei der Frage nach Verbesserungs­be­dar­fen wird am häufigsten genannt "Be­rück­sichti­gung von Bürger­haus­halts-Vor­schlä­gen in Haus­halts­­plan­be­­ra­tun­gen" (954 mal). Dies deckt sich mit der nur befriedigenden Wertung der Frage zur Umsetzung im vorherigen Kapitel.

Am zweit-häufigsten wird das Bewertungssystem als verbesserungswürdig eingeschätzt (679 Nennungen). Hier ist zu berücksichtigen, dass es kein Verfahren gibt, das mehr Bewertungen je teilnehmender Person erreicht hat. Rund 3.000.000 Klicks auf das Bewertungssystem (einschließlich nicht-bewerten) übertragen wichtige Informationen. Insofern müssen Ände­run­gen wohl überlegt sein. Insbesondere sind differenziertere Bewertungen mit einer mehrstufigen Skala denkbar. Oder es werden relative anstatt absolute Aus­wer­tungen genutzt.

Ähnlich bedeutsam erscheinen Änderungen an der Öffentlichkeitsarbeit mit 675 Nennungen. Hier ist anzumerken, dass der 3. Stuttgarter Bürgerhaushalt hinsichtlich der Zahl der Teilnehmenden mit rund 9 Prozent der 430.000 Wahl­be­rechtigten, rund 38.000 Personen, der mit Abstand erfolgreichste Bürger­haus­halt und Online-Dialog bundes­weit ist.

Bei den Informationsveranstaltungen in den Stadtbezirken (377) und bei der Online-Plattform (299) wird der geringste Bedarf für Verbesserungen gesehen.

Bei den freien Antworten werden mehr als zweimal genannt: Kampagnen für Vorschläge beschränken (14), weil sonst Bürgervorschläge kaum eine Chance hätten. Entsprechend der Einschätzung der Umsetzung durch die Politik, meinen 11, dass es sich mehr um eine Schau-Veranstaltung handele. Angeregt wird, mehr Vorschläge zusammenzufassen (9). Beim derzeitigen Vorgehen seien kleine Stadtteile benachteiligt (6). Die Negativ-Bewertungen sollen abgeschafft werden und die Top 10 Vorschläge sollen vom Gemeinderat aufgegriffen werden (5). Die Nutzbarkeit der Plattform soll verbessert werden (4) und Vorschläge sollen sachlich stärker geprüft werden (3).

Wo sehen Sie generell Verbesserungs­be­darf bei der Durchführung des Bürgerhaushalts-Verfahrens? (mehrfache Nennungen möglich)

Medium (Vorgabe) Anzahl
2016 (2014)
Berücksichtigung von Vorschlägen in Haushaltsberatungen 954 (1.279)
Bewertungssystem der Vorschläge 679 (1.084)
Öffentlichkeitsarbeit 675 (1.087)
Informationsveranstaltungen in den Stadtbezirken 377 (789)
Online-Plattform 299 (443)
Sonstige (freies Textfeld)  
Kampagnen für Vorschläge beschränken 14
Schau-Veranstaltung 11
Vorschläge zusammenfassen 9
kleine Stadtteile benachteiligt 6
keine Negativ-Bewertungen 5
Top 10 aufgreifen 5
Nutzbarkeit Plattform verbessern 4
Vorschläge sachlich prüfen 3
abschaffen 2
App 2
Vorschläge schneller umsetzen 2
Betroffene stärker einbinden 2
bildungsferne erreichen 2
fester Etat je Bezirk 2
Gemeinderat soll mehr aufgreifen 2
Stadt und Stadtteile trennen 2
mehr werben 2
Topvorschläge direkt beraten 2
unsinnige Vorschläge löschen 2
Sonstige 51
keine 11

Teilnahme am nächsten Bürgerhaushalt

Von den Befragten geben 95 Prozent an, dass Sie ganz sicher oder eventuell am nächsten Bürgerhaushalt teilnehmen werden; lediglich 5 vom Hundert antworten hier mit Nein.

Das Ergebnis entspricht den ersten beiden Umfragen, bei denen 97 (2012) und 96 Prozent (2014) erreicht wurden. Allerdings waren sich in 2012 mit 69 Prozent und in 2014 mit 61 Prozent mehr Personen ganz sicher, dass sie wieder teilnehmen werden. In 2016 sind es 57 %.

Bei den Gründen für die Nicht-Teilnahme wird am häufigsten darauf verwiesen, das es sich um keine echte Bürgerbeteiligung handele (22 mal). Der Nutzen rechtfertige für einige den Aufwand nicht (16). Als möglichen Anreiz teilzunehmen nennen 16 Befragte, mehr Vorschläge umzusetzen. Die unzureichende Umsetzung korrespondiert mit der Wahrnehmung, dass die Politik zu desinteressiert an den Ergebnisse sei (8). Auf der anderen Seite bemängeln 7 Personen, dass der Lobbyismus einiger Gruppen zu stark sei, so das Vorschläge von einzelnen Personen keine Chance hätten. 5 Personen geben explizit an, enttäuscht über die mangelnde Berücksichtigung der eigenen Beiträge zu sein.

Werden Sie sich am nächsten Stuttgarter Bürgerhaushalt 2017 beteiligen?

  %
2016 (2014)
Anzahl
2016 (2014)
ja, ganz sicher 57 (61) 1.002 (1.643)
eventuell 38 (35) 672 (930)
nein 5 (4) 74 (95)
Gründe für Nicht-Teilnahme
  Anzahl
keine echte Beteiligung 22
zu viel Aufwand 16
mehr umsetzen 16
Umzug 12
Politik desinteressiert 8
zu viel Lobbyismus 7
frustriert über mangelnde Berücksichtigung 5
Sonstiges 18